Bestand
1.3.2.17 PGH Leipziger Pelzmode (Bestand)
Bestandsgeschichte: Seit Anfang des Jahres 1956 wurde in der DDR die Bildung von Produktionsgenossenschaften (PGH) gefördert. In Leipzig schlossen sich im selben Jahr erstmals Handwerker zu PGH's zusammen. 1958 gab es in Leipzig 70 PGH's und 1961 bereits 169. Die PGH "Leipziger Pelzmode" wurde 1958 gegründet. Das Gründungskomitee bestand aus 28 Mitgliedern. Ihre Produktions- und Geschäftsräume befanden sich im Stadtzentrum, in der Nikolaistr. 28/32. Die Genossenschaft bemühte sich seit ihrer Gründung an die Traditionen des Leipziger Pelzhandels anzuknüpfen. Sie nahm an den jährlich stattfindenen Messen und die Rauchwarenauktionen teil. Der wichtigste Partnerbetrieb war der damalige VEB Stadtpelz, von dem im Stadtarchiv ein kleiner Bestand vorliegt. In den Jahren 1959/60 stellten zahlreiche private Unternehmen den Antrag, in die Genossenschaft aufgenommen zu werden. In den ersten Jahren ihres Bestehens beschränkte sich die PGH auf die Herstellung von Pelzbekleidung in Serie. 1960 wurde die Exportabteilung gegründet. Im selben Jahr erschien erstmalig die Zeitschrift "Der Brühl". Die verstärkte Zusammenarbeit mit anderen PGH's, wie z.B. der PGH "Lipsia", der PGH "Elegant" und der PGH "Sport- und Kindermoden", führte zu einer wirtschaftlichen Festigung der PGH. Im Jahr 1968 kam es zwischen der PGH, dem Kombinat "Brühlpelz" und dem VEB "Leipziger Rauchwarenindustrie" zu einem Vertrag über die Spezialisierung der Einrichtungen. Die Genossenschaft spezialisierte sich v.a. auf die beiden Artikel Bisam und Persianer. Ab 1971 orientierte sich die PGH nicht mehr so stark an den Export ihrer Produkte. An erster Stelle standen die Versorgung der Bevölkerung mit Reparatur- und Dienstleistungen und mit Pelzbekleidung nach Maß. Bis 1974 schlossen sich der Genossenschaft mehrere private Handwerksbetriebe an. Die Anzahl der Ladengeschäfte erhöhte sich in diesem Zeitraum von 2 auf 9. Die PGH war zuständig für die Versorgung einiger Stadtbezirke, für die Stadt Taucha und die Kreise Borna, Geithain und Wurzen. Um die Ladengeschäfte der PGH besser versorgen zu können schloß sie sich 1974 mit der PGH "Modepelz", der PGH "Ideal", der Lederfärberei Herker und mehreren privaten Handwerksbetrieben zu einer Versorgungsgruppe zusammen. Von 1973 bis 1975 erfolgte eine Erweiterung der Genossenschaft durch die Hinzunahme einer Färberei, den Anschluß von Veredlungsbetrieben und der Gründung einer Lederabteilung. Nach 1990 scheint die PGH aufgelöst worden zu sein. Um im Dokumentationsprofil des Stadtarchivs die Entwicklung der PGH's dokumentieren zu können, wurden mit einigen PGH's 1985 Verträge zur Übergabe von Archivgut geschlossen. Im März 1985 erfolgte u.a. die Übernahme von Archivgut der PGH "Leipziger Pelzmoden". Im selben Jahr wurde der Bestand bearbeitet und durch eine Kartei erschlossen.
Signaturbeispiel: PGH Pelzmode Nr. 1
- Umfang
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Laufmeter: 0,24
- Kontext
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Stadtarchiv Leipzig (Archivtektonik) >> 1 Städtische Körperschaften und deren nachgeordnete Einrichtungen >> 1.3 Städtische Einrichtungen und Betriebe >> 1.3.2 Gewerbe/Unternehmen/Wirtschafts- und Planungsverbände
- Verwandte Bestände und Literatur
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Verweise: VEB Stadtpelz 2.2.48
- Bestandslaufzeit
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1958 - 1979
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Rechteinformation
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Es gilt die Archivsatzung des Stadtarchivs Leipzig.
- Letzte Aktualisierung
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15.01.2024, 13:49 MEZ
Datenpartner
Stadtarchiv Leipzig. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1958 - 1979