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Eingabe an den Rat

Regest: Veit Greiner, der Mann der Geschweien (Schwägerin) des Unterzeichneten hat, obwohl er seines Guts, weil ihm des Unterzeichneten Schwägerin nicht ein Geringes, sondern ein Namhaftes zugebracht hat, nicht mehr mächtig ist, nach Meinung des Unterzeichneten mehr verbraucht, als es bisher ertragen konnte, Er ist auch jetzt gesonnen, die Güter anzugreifen, wie er vor kurzem einen Baumgarten (welchen der Unterzeichnete gleichwohl dem Käufer, weil er von seinen Eltern herkommt, nicht missgönnt, sondern von Herzen gönnt) an Claus Schaal verkauft hat. Dieser Kauf ist auch vom Rat bestätigt worden. Der Unterzeichnete hat aber erwogen, dass jener sich vom Eintrag (= Ertrag) seines Guts, dessen der Unterzeichnete neben Greiners Sohn auch ein Erbe ist, sich ausbringen könnte. Er will aber eines nach dem andern angreifen. Dadurch kann der Unterzeichnete vernachteilt werden und jener selber, wenn es ihm länger gestattet werden und er noch länger leben sollte, in äusserstes Verderben geraten. Der Unterzeichnete bittet daher, in Anbetracht, dass es ein eingeworfenes Gut ist, jenen entweder zu vermögen (= veranlassen), dass er mit dem Unterzeichneten gebührlich abteile oder aber sich am Ertrag des Guts genügen lasse, was ganz füglich geschehen kann, wenn er sich seiner Mägde abtun (= entledigen) würde, deren er durchaus nicht zwei bedürfte. Bereits nach dem Ableben der Geschweien des Unterzeichneten hat jener abgesehen von dem Kaufpreis des Baumgartens das hierunter Verzeichnete eingenommen und hätte damit in dieser kurzen Zeit mehr als gut durchkommen können. Er will mehr, als ihm gebührt, verbrauchen.
Hans Adam Zeltman samt seiner Hausfrau. Bürger allhier.
Eingenommen:
zu zweien und verschiedenen Malen bei Hans Spon, Schuhmacher, ...: 105 fl
Aus Schafen gelöst, ...: 16 fl
Von Martin Bihler, Metzger, zwei Zieler jeweils auf Weihnachten ...: 24 fl
Von Georg Blinder, Zimmermann, auf seinem Haus ...: 8 fl
Aus einem Kalb gelöst ...: 10 fl 30 Kr
Aus 4 Lämmern gelöst ...: 4 fl
Aus Öhmd gelöst ...: 7 fl
Aus Mist gelöst ...: 7 fl
Aus einem Saugkalb ungefähr ...: 3 fl
Weiter aus dem Verkauf eines silbernen Bechers, den ihm des Zeltman Geschwei zugebracht hat. Es ist dem Zeltman nicht bekannt, was er daraus erlöst hat.
Weiter hat er dem Georg Jeglin vor dieser Zeit ein Bett geliehen, jetzt aber verkauft. Zeltman weiss auch nicht, wie teuer.
Das hat Zeltmans Hausfrau ihm vor kurzem verwiesen. Er hat ihr geantwortet, er wolle Bett, Silbergeschirr und alles verkaufen, seine Erben trinken wohl aus anderen Geschirren.
Summa: 184 fl 30 Kr.

Reference number
A 2 c (Zünfte) Nr. A 2 c (Zünfte) Nr. 4367

Context
Reichsstädtische Urkunden und Akten (Bde. 8-11 u. 18) >> Bd. 11 Zünfte Varia
Holding
A 2 c (Zünfte) Reichsstädtische Urkunden und Akten (Bde. 8-11 u. 18)

Date of creation
um 1600 (ohne Datum)

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20.03.2025, 11:14 AM CET

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  • Archivale

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  • um 1600 (ohne Datum)

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