Handschriften

Karl Leonhard Heinrich Schwarz an Karl Weltzien

Enthält: (1r) Schwarz holte die von Weltzien erbetenen Erkundigungen ein. In Oberschlesien wird Eisen vor allem aus "Sphaerosiderit" gewonnen. Versteinerungen sind häufig. Brauneisenstein wird als "leichtes Schmelzbranderz, als Gattierung verblasen". Im Beuthener Revier wurden "Nester mit Bla[c]kband (Kohleneisenstein)" gefunden. Geröstet enthält es 40 % Eisen. Das Renardsche Eisen wird aus "Thoneisensteinen" gewonnen, aber teilweise unter Verwendung von Holzkohle "erblasen". In Niederschlesien, beispielsweise in der Wilhelmshütte bei Eulau, werden "Wiesen- und Rasenerze" verarbeitet. Diese Erze liefern aufgrund ihres "P.gehaltes" ein "sehr dünnflüssiges grünes Gußeisen" und ein "schlechteres Stabeisen". In Schmiedeberg gibt es ein großes Vorkommen an "sehr reine[m] Magneteisenstein". Dieses kann aber aufgrund regionalen Steinkohlemangels nicht verhüttet werden. Hanfanbau erfolgt in Schlesien nur ausnahmsweise und als Begrenzung von Rübenfeldern. Hanf soll den Insektenbefall minimieren. Schwarz sah bisher keinen Hanf in Schlesien. Die Zinkgewinnung belief sich 1850 auf insgesamt 518.429 t, wobei "Plattenzink" gegenüber "Blech" den größten Anteil daran hat. (1v) Schwarz ergänzt Angaben über Galmei. "Schwarzwälder Uhren im eigentlichen Sinn" werden nicht hergestellt. Dafür "Stutz- und Pendeluhren" mit Messinguhrwerk. Die Produktion erfolgt "[s]eit einigen Jahren fabrikmäßig durch Uhrmacher G[ustav] Becker in Freiburg" (in Schlesien). Becker "beschäftigt 14 Arbeiter, darunter 8 Knaben, die zum Theil noch die Schule besuchen". Becker hofft auf eine Bereitstellung von "mehreren größeren Maschinen" durch das Ministerium. Die ersten Spinnschulen wurden vom Weberunterstützungsverein gegründet. Viele Personen wurden zur Erlernung des Feinspinnens nach Westfalen und Belgien geschickt. Die erste Spinnschule wurde in Striegau errichtet. Der Staat bezahlt das Lehrpersonal, während die "Gemeinden häufig auf ihre Kosten" ihre Mitglieder zur Ausbildung dorthin schicken. Flachs wird im großen Maßstab angekauft und das Garn den Spinnern "zu einem billigen Preis wieder abgenommen". Die erzielte Verringerung der Garnstärken verdeutlicht die Fortschritte in den Spinnschulen. "[J]unge und alte Leute" spannen "zuerst Streifen von 2,5 Loth", später zu "0,75 bis 0,5, teilweise 0,25 Loth". Schwarz erhielt betreffs der "Copirung des Profils" sowie in Bezug auf die geognostischen Fragen noch keine Antwort. Er beabsichtigt, in den nächsten Tagen nach Tarnowitz (Tarnowskie Góry) zu fahren, um "diese Angelegenheit" zu befördern. Schwarz wird alles Zusendbare (2r) (Robert Wilhelm) Bunsen mitgeben. Schwarz lässt Weltziens Ehefrau grüßen. (2v) Poststempel, Siegelabdruck auf Lack

Archivaliensignatur
KIT-Archiv, 27072/449
Umfang
2 Blatt

Bestand
27072 Nachlass Karl Weltzien
Kontext
27072 Nachlass Karl Weltzien >> 1 Korrespondenzstücke in der alphabetischen Folge der Absender >> 1.148 Schwarz, Karl Leonhard Heinrich (*1824, +1890)

Indexbegriff Ort
Beuthen (Bytom)/PL
Bytom (Beuthen)/PL
Breslau (Wroclaw)/PL
Wroclaw (Breslau)/PL
Eulau (Ilawa Slaska)/PL
Ilawa Slaska (Eulau)/PL
Freiburg in Schlesien (Swiebodzice)/PL
Swiebodzice (Freiburg in Schlesien)/PL
Schmiedeberg (Kowary)/PL
Kowary (Schmiedeberg)/PL
Striegau (Strzegom)/PL
Strzegom (Striegau)/PL
Tarnowitz (Tarnowskie Góry)/PL
Tarnowskie Góry (Tarnowitz)/PL

Laufzeit
1852 Juli 21, Breslau

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Letzte Aktualisierung
21.11.2023, 11:50 MEZ

Objekttyp


  • Handschriften

Entstanden


  • 1852 Juli 21, Breslau

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