Bestand
Kriegslazarette (Bestand)
Überlieferungsgeschichte
Es handelt sich um die Akten der Kriegslazarette,
die ihren Ersatztruppenteil im Bereich des XIV. Armeekorps hatten.
Die Kriegslazarette waren im Etappengebiet stationiert.
Im Bestand ist das Schriftgut folgender Kriegslazarette
überliefert:
Kriegslazarett-Direktor und -Abteilung
14,
Kriegslazarett-Direktor und -Abteilung 21,
Kriegslazarett-Direktor und -Abteilung 37,
Kriegslazarett-Direktor und -Abteilung 38,
Kriegslazarett-Direktor und -Abteilung 40,
Ortslazarett Jambol,
Bakteriologische
Untersuchungsstation 865.
Inhalt und
Bewertung
Inhaltlich besteht der Bestand vor
allem aus der Überlieferung der allgemeinen internen Verwaltung
dieser Lazarettformationen, ihren Aufgaben und der Gewährleistung
der permanenten Einsatzbereitschaft. Besonders nennenswert sind die
Aktengruppen über die freiwillige Krankenpflege, die
Krankenverteilung, die bei den Lazaretten eingerichteten
Sanitätsschulen, die Einrichtung und Verlegung der Lazarette, die
Krankenrapporte, die ansteckenden Krankheiten, die
Personalangelegenheiten, die Ausrüstung, den Lazarettbetrieb, die
Sanitätsberichte, die Krankenfürsorge, die Kriegstagebücher und die
Untersuchungen über Bakterienstämme.
Formationsgeschichten: Die
Leitung des gesamten Sanitätsdienstes beim Feldheer lag in der Hand
des Chefs des Feldsanitätswesen, der wiederum dem
Generalquartiermeister im Großen Hauptquartier unterstellt war. Zur
Verfügung der Obersten Heeresleitung standen 11 Lazarett- und 7
Hilfslazarettzüge sowie die Armeeärzte mit beratenden Chirurgen und
beratenden Hygienikern bei den Armee-Oberkommandos, die Korpsärzte
mit je 12 Feldlazaretten bei den Generalkommandos sowie die
Divisionsärzte mit 1 oder 2 Sanitäts-Kompanien bei den Divisionen.
Auch bei jeder Etappen-Inspektion gab es einen Etappenarzt, eine
Krankentransport-Abteilung, ein Etappen-Sanitätsdepot und mehrere
Kriegslazarett-Abteilungen. Diesen Abteilungen stand ein bei den
Armeekorps mobil gemachter Kriegslazarett-Direktor zur
Unterstützung des Etappenarztes vor. Durch den Etappenarzt konnten
im Benehmen mit dem Kriegslazarett-Direktor je nach Bedarf bzw. bei
Änderung des Etappengebietes weitere Kriegslazarette aufgestellt
oder aufgelöst werden. Durch ein geschicktes Lazarettmanagement
konnten die unmittelbar im Operationsgebiet liegenden Feldlazarette
abgelöst werden. Die ursprünglich in Zelten untergebrachten
Kriegslazarette entwickelten sich zu bodenständigen Einrichtungen,
die in festen Gebäuden oder Baracken untergebracht wurden. Dadurch
entstand die Möglichkeit, die Verwundeten selbst im Kriegsgebiet
gesund zu pflegen und die für den Verwundetentransport gebundenen
Transportmittel frei zu machen. Bei Kriegsende bestanden noch 72
Kriegslazarett-Abteilungen. Im vorliegenden Bestand sind die
Kriegslazarett-Direktoren und -Abteilungen überliefert, die ihren
Ersatztruppenteil im Bereich des Stellvertretenden Generalkommando
des XIV. Armeekorps hatten. Es sind dies folgenden Formationen:
Kriegslazarett-Direktor und -Abteilung 14, Kriegslazarett-Direktor
und -Abteilung 21, Kriegslazarett-Direktor und -Abteilung 37,
Kriegslazarett-Direktor und -Abteilung 38, Kriegslazarett-Direktor
und -Abteilung 40, Ortslazarett Jambol, Bakteriologische
Untersuchungsstation 865.
Bestandsgeschichte: Nach
Kriegsende verblieben die Akten der Kriegslazarett-Direktoren und
-Abteilungen bei der Abwicklungsstelle des Sanitätsamtes des XIV.
Armeekorps. Ab Januar 1920 wurde mit der Einrichtung eines Archivs
des XIV. Armeekorps begonnen, in dem die Archive der
Abwicklungsstellen zusammengeführt wurden. Im Herbst 1920 zog das
Korpsarchiv in die Infanteriekaserne Heilbronn um. Ab Januar 1921
trat das Korpsarchiv unter der Bezeichnung Aktenverwaltung XIV in
den Geschäftsbereich des Reichsministeriums des Innern, bevor es am
1. April 1921 als Archivzweigstelle Heilbronn dem Reichsarchiv in
Potsdam eingegliedert wurde. Infolge der Vereinigung der
Reichsarchivzweigstellen Heilbronn und Stuttgart gelangten die
Bestände im Jahr 1924 nach Stuttgart. Die Württembergische
Archivdirektion, die nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs die
Verwaltung der Bestände des Heeresarchivs Stuttgart übernahm, gab
in den Jahren 1947 bis 1949 die Überlieferung des XIV. Armeekorps
an das Generallandesarchiv Karlsruhe ab. Eine sehr ausführliche
Bestandsgeschichte ist im Vorwort des Stellvertretenden
Generalkommandos des XIV. Armeekorps (Bestand 456 F 8) enthalten.
Der Bestand umfasst 330 Faszikel mit einem Umfang von 6,5 laufenden
Metern.
Literaturhinweise: Die
Badener im Weltkrieg 1914/18, bearbeitet von Wilhelm
Müller-Loebnitz, Karlsruhe 1935. Deutsche Militärgeschichte in
sechs Bänden 1648-1939, hrsg. vom Militärgeschichtlichen
Forschungsamt Freiburg, München 1983. Fenske, Hans: Die Verwaltung
im Ersten Weltkrieg, in: Deutsche Verwaltungsgeschichte, Bd. 3,
Stuttgart 1984, S. 866-908. Fischer, Joachim: Zehn Jahre
Militärarchiv des Hauptstaatsarchivs Stuttgart, in: Zeitschrift für
Württembergische Landesgeschichte 37 (1978), S. 362-368. Jäger,
Harald: Das militärische Archivgut in der Bundesrepublik für die
Zeit von 1871 bis 1919, in: Militärgeschichtliche Mitteilungen
1968/2, S. 135-138. Übersicht über die Bestände des
Hauptstaatsarchivs Stuttgart, bearbeitet von Joachim Fischer
(Veröffentlichung der Staatlichen Archivverwaltung
Baden-Württemberg, Bd. 31), Stuttgart 1983.
- Bestandssignatur
-
Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe, 456 F 116
- Umfang
-
330 Faszikel
- Kontext
-
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe (Archivtektonik) >> Neuere Bestände (vornehmlich ab ca. 1800) >> Krieg >> XIV. (Badisches) Armeekorps >> Kommandeur der Munitionskolonnen, Staffelstäbe, Gruppenstaffelstäbe, Trains, Sanitäts-Formationen, Pferdedepots und -lazarette
- Verwandte Bestände und Literatur
-
Die Badener im Weltkrieg 1914/18, bearbeitet von Wilhelm Müller-Loebnitz, Karlsruhe 1935.
Deutsche Militärgeschichte in sechs Bänden 1648-1939, hrsg. vom Militärgeschichtlichen Forschungsamt Freiburg, München 1983.
Fenske, Hans: Die Verwaltung im Ersten Weltkrieg, in: Deutsche Verwaltungsgeschichte, Bd. 3, Stuttgart 1984, S. 866-908.
Fischer, Joachim: Zehn Jahre Militärarchiv des Hauptstaatsarchivs Stuttgart, in: Zeitschrift für Württembergische Landesgeschichte 37 (1978), S. 362-368.
Jäger, Harald: Das militärische Archivgut in der Bundesrepublik für die Zeit von 1871 bis 1919, in: Militärgeschichtliche Mitteilungen 1968/2, S. 135-138.
Übersicht über die Bestände des Hauptstaatsarchivs Stuttgart, bearbeitet von Joachim Fischer (Veröffentlichung der Staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg, Bd. 31), Stuttgart 1983.
- Bestandslaufzeit
-
1914-1920
- Weitere Objektseiten
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- Letzte Aktualisierung
-
03.04.2025, 11:03 MESZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1914-1920