Bestand

Bestand (Bestand)

Form und Inhalt: Vorwort:
Walter Heinicke (geboren 31. Mai 1909 in Düsseldorf, gefallen 10. Feb. 1942 in Russland)
Walter Heinicke ist am 31.05.1909 in Düsseldorf als Sohn von Felix Heinicke (Schneidermeister) und Luise Heinicke, geb. Wetterling, geboren. Ab 1919 besuchte er das Prinz-Georg-Gymnasium Düsseldorf, das er 1925 nach der Untersekunda verließ. Nach einer Ausbildung zum Architekten bei Wilhelm Brink von März 1925 bis April 1928, absolvierte er zwischen 1928 und 1930 einige Praktika, Volontariate und hatte kleinere Anstellungen. Laut einer Aufnahmebescheinigung (in: 4-166-0-1.0000) war er ab Oktober 1932 an der Staatl. Kunstakademie Düsseldorf eingeschrieben. Ein letzter Nachweis (in: 4-166-0-1.0000) über sein Studium an der Kunstakademie lässt sich datiert auf Januar 1936 finden. Während seines Studiums besuchte er die ”Meisterklasse“ von Prof. Emil Fahrenkamp. In seiner Personalakte (0-1-5-11384.0000) ist vermerkt, dass er insgesamt fünf Semester an der Kunstakademie war. Er arbeitete 1934 in Frankfurt (Oder) und 1935 in Berlin. 1936 arbeitete er dann für den Architekten Gerhard Graubner in Stuttgart bzw. Rottweil. Ab Januar 1937 war er in der Entwurfsabteilung des Hochbauamtes der Stadt Düsseldorf angestellt. Im August 1937 wurde er auf Anforderung Graubners, der ab Mai 1937 Leiter des Stadtplanungsamtes in Düsseldorf war, zu ihm ins Stadtplanungsamt versetzt. Dort blieb er bis Februar 1939. Danach wechselte er mit zwei Freunden und Kollegen, M. Müller und K. Fleige, mit denen er eine Arbeitsgemeinschaft bildete, zur Stadt Kaiserslautern. 1940 wurde er als Soldat einberufen. Er fiel am 10.02.1942 in Russland.
Der Bestand umfasst hauptsächlich Zeugnisse, Schriftverkehr zu Ausbildung, Anstellungen und Bauvorhaben (auch in Düsseldorf), Unterlagen zu Wettbewerbsbeteiligungen, Baupläne, Fotos, Glasdias und Zeitungsausschnitte.
Inhaltliche Schwerpunkte des Bestandes sind Unterlagen zur Teilnahme an Wettbewerben - während seiner Zeit an der Kunstakademie (z.B. Antwerpen, 1933) und danach. Sowie der Bau von Gebäuden auf dem Gelände des Olympiastadions 1935, an dem Heinicke als Architekt unter Werner March, einem Berliner Architekten, der nach dem Zweiten Weltkrieg Professor an der TU Berlin wurde, beteiligt war. Außerdem bildet seine Schaffenszeit im Düsseldorfer Stadtplanungsamt zwischen 1937 und 1939 einen weiteren Schwerpunkt. Ihm wird eine bedeutende Beteiligung an Planungen für einen Rathausneubau in Düsseldorf eingeräumt. Heinickes Vorschlag beinhaltete die Platzierung des neuen Rathauses direkt an der Rheinfront, wobei das alte Rathaus weiter bestehen und in den Neubau integriert werden sollte. Diese Pläne wurden allerdings nicht umgesetzt. Des Weiteren war er vermutlich an folgenden Bauvorhaben in Düsseldorf beteiligt: Planung einer Schlageter-Halle (in Rhein- und Hofgartennähe), Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes und der Königsallee, Erweiterung des Adolf-Hitler-Platzes, Umgestaltung des Düsseldorfer Nordgebietes (Grünflächen, Erholungsgelände, Ausstellungsgelände) u. a.
Pläne, die Bauvorhaben in Kaiserslautern betreffen, wurden an das dortige Archiv abgegeben.
Der Nachlass von Walter Heinicke kam 2010/11 in das Stadtarchiv.
Literatur:
Edmund Spohr/Hatto Küffner: Düsseldorf. Eine Stadt zwischen Tradition und Vision. Das Rathaus 1288-2013, Goch 2013, S. 80-85.
Rainer Wahl: Der Düsseldorfer Generalbebauungsplan 1938. Bisher unbekannte Unterlagen zur Stadtplanung, in: Düsseldorfer Jahrbuch. Beiträge zur Geschichte des Niederrheins, Band 72, hrsg. v. Düsseldorfer Geschichtsverein, Düsseldorf 2001, S. 147-184.
Weitere Quellen zu W. Heinicke im Archiv: Personalakte (0-1-5-11384.0000).

Bestandssignatur
4-166-0

Kontext
Stadtarchiv Düsseldorf (Archivtektonik) >> *4 Nachlässe, Deposita, Fremdarchive >> Heinicke, Walter (*31. Mai 1909 Düsseldorf - 10. Februar 1942 in Russland gefallen), Architekt

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Letzte Aktualisierung
06.03.2025, 18:28 MEZ

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