Forschungsbericht | Research report

Warum ging die Sowjetunion unter?

Die Sowjetunion war eine Weltmacht und ein Vielvölkerimperium. Sie war von ihren ideologischen Ansprüchen her ein Universalreich, denn vor hier aus sollte der Sozialismus die ganze Welt erobern. In dem vorliegenden Bericht werden die Gründe für den Untergang der UdSSR hinterfragt. Seit den 1960er Jahren bestand in der westlichen Forschung weitgehend Konsens darüber, daß das Sowjetsystem stabil und zukunftsfähig ist. Zusammengehalten wurde dieser Staat durch die bolschewistische Partei und die von ihr propagierte Ideologie. Das Sowjetsystem ist, so der Autor, untergegangen, weil die Negativerfahrungen in vielen Bereichen einander verstärkten. Die Krise der Ideologie und der Parteiherrschaft trafen auf eine Gesellschaft mit wachsenden Ansprüchen hinsichtlich Partizipation und Wohlstand, während die Wirtschaft immer weniger leistete und eine überspannte Weltmachtpolitik immer mehr kostete. Die hergebrachten kommunistischen Instrumente der Legitimationsbeschaffung funktionierten immer schlechter, neue zu entwickeln war das Regime der Einparteienherrschaft nicht in der Lage. Als Gorbatschow dies mit der Perestroika versuchte, brach das System auseinander. Zudem begann die KPdSU in nationale Bestandteile zu zerfallen und es bildeten sich einzelne Nationalbewegungen. National- und Demokratiebewegung haben sich parallel entwickelt. Die Frage bleibt offen, ob das Vielvölkerimperium je wieder hergestellt werden kann. (psz)

Warum ging die Sowjetunion unter?

Urheber*in: Simon, Gerhard

Rechte vorbehalten - Freier Zugang

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Weitere Titel
Why did the Soviet Union collapse?
Umfang
Seite(n): 40
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Status: Veröffentlichungsversion; nicht begutachtet

Erschienen in
Berichte / BIOst (52-1995)

Thema
Politikwissenschaft
Politikwissenschaft
Politik
politische Faktoren
nationale Integration
Nationalstaat
Legitimation
UdSSR
Nation
politische Entwicklung
Reform
nationale Teilung
nationale Einheit
Ursache
Staatsform
anwendungsorientiert

Ereignis
Geistige Schöpfung
(wer)
Simon, Gerhard
Ereignis
Veröffentlichung
(wer)
Bundesinstitut für ostwissenschaftliche und internationale Studien
(wo)
Deutschland, Köln
(wann)
1995

URN
urn:nbn:de:0168-ssoar-42129
Rechteinformation
GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften. Bibliothek Köln
Letzte Aktualisierung
21.06.2024, 16:27 MESZ

Datenpartner

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Objekttyp

  • Forschungsbericht

Beteiligte

  • Simon, Gerhard
  • Bundesinstitut für ostwissenschaftliche und internationale Studien

Entstanden

  • 1995

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