Malerei
Bildnis eines Mädchens
Nach einem Studium an den Kunstakademien in Düsseldorf und München – 1926 wurde er selbst Professor in Königsberg, ab 1936 dann an der Hochschule für die bildenden Künste in Berlin – schuf Burmann zahlreiche Wandgemälde, Mosaiken und Glasmalereien für Kirchen und öffentliche Gebäude. Trotz Anfeindungen während des Nationalsozialismus konnte er als Künstler arbeiten und ausstellen, nicht zuletzt aufgrund seiner hohen technischen Könnerschaft und der oftmals religiösen Themenwahl. Das „Bildnis eines Mädchens“, in den Akten der Nationalgalerie auch als „Hirtenmädchen“ geführt, ist anders als das neusachliche, geradezu magisch präzise „Stillleben mit Kakteen“ (A III 81) durch einen malerischen Stilwechsel belebt. Erinnert das Mädchen selbst mit seinem sonnengebräunten Gesicht und dem abwesenden Blick noch an die klar umrissenen Formen der frühen Gemälde des westfälischen Künstlers – ein Zeitgenosse vermutete auch einen Einfluss der „Schule des alten Liesborner Klosters“ (Hanns Heinz Ewers, Fritz Burmann. Düsseldorf, in: Deutsche Kunst und Dekoration, 56. Jg. [1925], S. 18) –, so ist der Hintergrund erstaunlich frei skizziert. Grasende Kühe vor dunklem Wald und darüber der Himmel ergeben einen kühlen Kontrast zu den warmen Brauntönen der Porträtierten. Lediglich ein schriftloses gelbes Schild schafft einen überraschenden Akzent, der das Auge zu den roten Blumen in der Hand des Mädchens weiterleitet und von dort nach links zu den auffallend bläulich verschatteten Zweigen. | Kyllikki Zacharias
- Material/Technique
-
Tempera auf Leinwand auf Presspappe
- Measurements
-
Rahmenmaß: 76 x 63,5 x 4 cm
Höhe x Breite: 61 x 51 cm
- Location
-
Neue Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin, Berlin
- Inventory number
-
A IV 184
- Last update
-
08.05.2023, 7:18 AM CEST
Object type
- Malerei
Associated
Time of origin
- vor 1934