Bestand
Dr. J. Monika Walther (Bestand)
Bestandsbeschreibung: Werkmanuskripte (v.
a. Rundfunkfeatures, Hörspiele, Theaterstücke, Prosa, Lyrik);
Korrespondenzen (u. a. Korrespondenz Tende Verlag); Dokumente aus
literarischer Tätigkeit (Honorar- und Tantiemenabrechnungen); Sammlungen (u.
a. Rezensionen zu Publikationen Tende Verlag, Belegexemplare
Veröffentlichungen, Rundfunkprogramme, Materialien zu Werk und
Wirkung)
Form und Inhalt: Der literarische
Vorlass von J. Monika Walther wurde aufgrund eines Schenkungsvertrages vom
19./21. März 2009 in das Westfälische Literaturarchiv im LWL-Archivamt für
Westfalen übernommen. Der Vorlass umfasst (bislang) 189
Verzeichnungseinheiten mit Unterlagen von 1930 bis 2018. Der Bestand ist
benutzbar entsprechend der aktuell gültigen Benutzungsordnung für das Archiv
des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe; er ist zu bestellen bzw. zu
zitieren als: Westfälisches Literaturarchiv im LWL-Archivamt für Westfalen
(WLA), Bestand 1029/Nr. [...].
1. Biographische Anmerkungen
Jay Monika Walther wurde am 7. August 1945 in Leipzig geboren und
stammt aus einer jüdisch-protestantischen Familie. Sie wuchs zunächst in
Leipzig und Berlin auf, kam dann zusammen mit ihrer Mutter Annemarie Walther
nach Westdeutschland, wo sie in Friedrichshafen am Bodensee die Volksschule,
anschließend bis 1966 ebendort sowie in Tübingen und Heilbronn das Gymnasium
besuchte. Danach begann sie an der Westfälischen Wilhelms-Universität
Münster ein Studium der Publizistik, Geschichte, Psychologie, Soziologie
sowie Pädagogik; 1973 schloss sie mit dem Magister Artium und der Prüfung
zum Diplompädagogen ab, 1978 promovierte sie in Publizistik über den
marxistischen Philosophen Lucien Sève. Bereits während des Studiums hatte
sie erste Veröffentlichungen, Regieassistenzen, schrieb Beiträge für
regionale Zeitungen sowie für Literaturzeitschriften und Filmkritiken. Nach
ihren ersten Studienabschlüssen war sie zeitweise als Lehrerin für
Geschichte und politische Bildung tätig. Seit 1976 lebt sie im Münsterland
als freie Schriftstellerin. Sie leitete zwei Verlage: von 1977 bis 1979 als
Geschäftsführerin den Verlag Frauenpolitik, Münster; 1980 gründete sie
zusammen mit Annette Viktoria Uhlending den Tende Verlag, zunächst ebenfalls
in Münster, mit Umzügen nach Frankfurt/Main (1984) und Dülmen-Hiddingsel
(1987).
Ab 1982 begann ihre sehr erfolgreiche und mit
Literaturpreisen und Arbeitsstipendien ausgezeichnete Arbeit als Autorin von
Hörspielen, Features und literarischen Porträts, produziert, gesendet
und/oder übernommen von allen wichtigen deutschen und auch niederländischen
Rundfunkanstalten; seit 1996 gab es hier über mehr als 10 Jahre eine enge
Zusammenarbeit mit Vibeke von Saher-Peusch, v. a. für Drehbuch und Regie von
Features. Ihre Expertise aus der Arbeit mit den Medien ist gefragt bei
Hörspielsymposien und -werkstätten; seit 1995 ist sie Dozentin für
Medienpädagogik an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf.
Umfangreich sind die ehrenamtlichen Aufgaben, die sie als
Schriftstellerin übernahm: Zusammen mit Elisabeth Roters-Ullrich begründete
sie 1995 das Autorinnenforum Rheinsberg-Berlin und später die
Autorinnenvereinigung als ein Netzwerk von Schriftstellerinnen aller Genres,
die in deutscher Sprache schreiben und publizieren. Im Verband Deutscher
Schriftsteller (VS) wurde sie 1988 als Bezirkssprecherin für das Münsterland
gewählt; 1994 delegierte sie der Landesverband NRW in die
Geschichtskommission des VS, die 1991 zur Aufarbeitung der Geschichte der
beiden deutschen Schriftstellerverbände eingerichtet worden war. Für das
Kuratorium des Künstlerdorfes Schöppingen war sie ab 1989 im Fachbereich
LIteratur tätig, v. a. als Jurorin für die Arbeitsstipendien
Literatur.
Für ihre schriftstellerische Arbeit erhielt J. Monika
Walther zahlreiche Stipendien, Preise und Auszeichnungen, darunter
Arbeitsstipendien des Landes NRW (1995, 1998 und 2011), des Auswärtigen
Amtes (1993 und 1997) und der Filmstiftung NRW (1996 und 1998).
Sie lebt seit vielen Jahren in Dülmen-Hiddingsel und in einem
Sommerhaus in Ee, einem Dorf in der niederländischen Provinz
Friesland.
2. Zum Bestand: Hinweise zur Bearbeitung und
inhaltliche Schwerpunkte
Der Vorlass J. Monika Walther wurde
(bislang) in vier Abgaben von 2009 bis 2014 übernommen. Er war vor allem bei
den Korrespondenzen, den Dokumenten aus literarischer Tätigkeit (Honorar-
und Tantiemenabrechnungen; Verträge mit Verlagen und Sendeanstalten) und
teilweise auch bei den Sammlungen (Materialien aus ehrenamtlicher Tätigkeit;
Rezensionen zu Publikationen des Tende Verlags) vorgeordnet. Die Manuskripte
waren als Werkeinheiten abgelegt; die Vorarbeiten und Materialsammlungen als
Konvolute. Die Datierung der Werkmanuskripte konnte teilweise nur
erschlossen werden anhand der Daten der Veröffentlichung bzw. der
Produktion/Erstsendung.
Der Bestandsklassifikation vorangestellt
wurden die Unterlagen zum Werk (01.), untergliedert in 7 Untergruppen nach
literarischen Genres und Vorarbeiten/Materialsammlungen.
Die
Korrespondenzen (02.) umfassen schwerpunktmäßig die Verlagskorrespondenz
Tende, darunter Briefwechsel mit den Autoren Karin Struck (1029/1) und
Winfried Pielow (1029/112), ferner Korrespondenzen der Schriftstellerin J.
M. Walther v. a. mit Redaktionen, Verlagen, Schriftstellerkollegen.
Kategorie (03.) enthält einige (noch wenige) Lebensdokumente. In (04.)
sind Dokumente aus der literarischen Tätigkeit J. M. Walthers überliefert,
neben den Abrechnungen und Verträgen zwei - eher periphere - Urkunden zu
Auszeichnungen.
Die Sammlungen (05.) enthalten Materialien zu den
ehrenamtlichen Aufgaben und der literarischen Tätigkeit (Künstlerdorf
Schöppingen; Geschichtskommission VS; VS NRW - Bezirksgruppe Münsterland),
Rezensionen zu Publikationen des Tende Verlags, Belegexemplare eigener
Veröffentlichungen, Rundfunkprogramme (wichtige Dokumente zur Hörspiel- und
Feature-Autorin) sowie weitere Materialien zu Werk und Wirkung.
3. Literaturhinweise
Neben dem Eintrag im Online-Lexikon
Westfälischer Autorinnen und Autoren (www.autorenlexikon-westfalen.lwl.org)
sei besonders hingewiesen auf die Homepage der Schriftstellerin
(www.jmonikawalther.de), auf der neben bio-bibliographischen Hinweisen
aktuelle Veröffentlichungen, Veranstaltungen und Lesungen abgerufen und eine
Auswahl aus den zahlreichen Hörspielen als Audiodateien heruntergeladen
werden können; unter der Überschrift "Che Faro - Was mache ich heute?" führt
J. M. Walther dort auch ein Tagebuch.
- Bestandssignatur
-
1029
- Umfang
-
5,5 lfm.
- Kontext
-
Westfälisches Literaturarchiv (Archivtektonik) >> Schriftsteller
- Bestandslaufzeit
-
1930-2014
- Weitere Objektseiten
- Geliefert über
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
23.06.2025, 08:11 MESZ
Datenpartner
LWL - Archivamt für Westfalen. Westfälisches Literaturarchiv. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1930-2014