Brief | Korrespondenz

Brief von Raoul Hausmann an Hannah Höch. Berlin

Motiv Inhalt: 8. April 1918 Du sollst nicht glauben müssen, daß ich ewig blind bleibe. Ich habe nochmals Deine letzten Briefe gelesen und verstehe jetzt, daß ich automatisch mit Forderungen an Dich herangetreten bin, die zu stellen ich nicht hätte wagen dürfen,wenn ich nicht ganz verblendet war. Dies muß ich aber jetzt annehmen. Ich habe nicht im entscheidenden Moment auf Dich geachtet, vielleicht aus Nervenerschöpfung, wohl aber hauptsächlich aus einer Überschätzung meines »Besserseins« heraus, die ich Dir allein vorwerfen zu dürfen glaubte. Ich begreife jetzt mein Unrecht. Ich will Dir nichts tun. Du kannst mich ablehnen, aber vorher wollte ich Dir noch das Bewußtsein Deiner Aufrichtigkeit geben, und meiner Schuld an den letzten Zusammenbrüchen mein falscher, theoretischer Glaube an Deinen Haß gegen mich. R. Und deshalb sollst Du nicht fürchten brauchen, daß ich Dich verfolgen werde. Meine Schuld zwingt mich, Dich zu schonen.“
Anzahl Teile/Umfang: 1 Blatt

Fotograf*in: Anja Elisabeth Witte

Rechte vorbehalten - Freier Zugang

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Material/Technik
Papier, handgeschrieben
Standort
Berlinische Galerie
Inventarnummer
BG-HHC K 716/79
Weitere Nummer(n)
BG-HHE I 10.15
Würdigung
Erworben aus Mitteln der Senatsverwaltung für Kulturelle Angelegenheiten, Berlin

Bezug (was)
Brief
Korrespondenz
2.1.1 an den Nachlasser (pK)
Deutschland / Berlin
Nachlass-Hannah-Höch

Ereignis
Herstellung
(wann)
08.04.1918

Letzte Aktualisierung
23.03.2023, 10:26 MEZ

Objekttyp

  • Korrespondenz; Brief

Entstanden

  • 08.04.1918

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