Archivale

Vorladungen zu Sühneverhandlungen wegen Beleidigung, übler Nachrede etc.

Enthält: u. a. Fabrikant August ELLER und Buchdruckereibesitzer Eugen KRANZBÜHLER gegen Dr. Adolf KÖLSCH, Redakteur der Wormser Narrenzeitung (wg. Beleidigung; Nr. 192); Theaterbesitzer Theodor BLÄSER gegen Klavierspieler Hans LEHATZKI (wg. Beleidigung; Nr. 183); Schreinermeister Heinrich MÜLLER (auch namens seiner Efr. und seines Sohnes) gegen Glasermeister Friedrich SCHMIDT (wg. Beleidigung; Nr. 122); mehrere Vorladungen in derselben Sache Kaufmann Ferdinand BICKEL / Kassierer Heinrich TRAUB / Kaufmann Gustav SCHÄFER / Zimmermeister Nicolaus DIETZ - jeder - gegen Handschuhmacher Clemens STURM in Neuhausen (wg. Beleidigung in einem Brief an den Evangelischen Central-Kirchenvorstand in Worms [Hinweis auf den Verein "Spachtelclub", Vereinslokal in der 'Ebertsburg'], Nr. 131 - Nr. 134); auch Kirchendiener Jakob REYL gegen Handschuhmacher Clemens STURM (wg. Beleidigung in einem Brief an den Evangelischen Central Kirchenvorstand z. Hd. Pfr. Benemann; Nr. 130); Dr. med. Karl SIEGLER gegen Postassistent PAPST (üble Nachrede bzgl. falsche ärztliche Behandlung; Nr. 64); die Bäckermeister Wilhelm KUNKEL / Jacob SEITZ / HAXAIRE - jeder - gegen Bäckermeister Wilhelm Dexheimer (wg. Beleidigung [Behauptung die Vorstandsmitglieder der Bäckerinnung seien auf Innungs- bzw. Genossenschaftsgelder nach München gereist]; Nr. 49 - Nr. 51); Margaretha KIESSLING, Geschäftsführerin der Wormser Volkszeitung gegen Efr. Jacob BOB (wg. Beleidigung, Bezichtigung der Lüge; Nr. 42); Eugen KRANZBÜHLER gegen Pfarrer Paul BENEMANN (Beleidigung bzgl. des Publikationsorgans "Wormser Zeitung"; Nr. 3)

Archivaliensignatur
Stadtarchiv Worms, 005/1, 01000
Umfang
Nr. 1 - Nr. 198
Bemerkungen
Bemerkungen: Die Vorladungen zu Sühneverhandlungen zeichnen sich durch ihre "Volksnähe" aus. Hier wird dem Volk "auf's Maul geschaut". Unverblümt werden beleidigende Schimpfworte, meist - aber nicht ausschließlich - der einfachen, sozial schwächeren Bevölkerung wiedergegeben. Die Beschimpfungen gegen Frauen zielen hauptsächlich auf deren angeblich liederliche Lebensweise ab, Männern wird eher betrügerisches Verhalten unterstellt und mit entsprechenden Bezeichnungen belegt. Es finden sich außerdem Beleidigungen, die auf die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Bevölkerungsgruppe hinweisen.

Kontext
005/1 - Stadtverwaltung Worms (1815-1945), Akten >> X. Justizangelegenheiten >> X.03. Mitwirkung bei der Strafrechtspflege, Sühneversuche, Rechtsauskunftstelle
Bestand
005/1 - Stadtverwaltung Worms (1815-1945), Akten

Laufzeit
Apr. 1902 - März 1903

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Letzte Aktualisierung
15.12.2023, 15:52 MEZ

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Objekttyp

  • Archivale

Entstanden

  • Apr. 1902 - März 1903

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