Fotografie

Kiel - St. Nikolaikirche, Ausstattungsdetails

Der Landgerichtsrat Henning von Wedderkopals stiftete 1705 die Kanzel als Ersatz für eine Kanzel von 1522. Das Stifterwappen sowie die seiner ersten und zweiten Frau sind auf dem Kanzeldeckel angebracht. Hergestellt wurde sie von dem Kieler Bildhauer Theodor Allers. Der fünfseitige Korb und das Treppengeländer werden wechselseitig von marmorierten Doppelsäulen und Figurennischen gegliedert. Sie enthalten die Apostel als die Zeugen Christi als ersten Prediger, wie eine Schrift unter den Nischen aussagt. Im Kanzelträger zeigt sich Moses mit den Tafeln der Zehn Gebote als Fundament des Glaubens. Der Kanzeldeckel wird vom auferstandenen Christus mit der Siegesfahne bekrönt, umringt von die Leidenswerkzeuge der Passion zeigenden Engeln. Im Mittelschiff hängt der große barocke Kronleuchter aus Bronze von 1638, der ein Geschenk der Erben des Landgerichtsnotars Rudolf Faust ist. Der Leuchter hat einen doppelten Kranz von je 12 Lichterarmen und die gleiche Anzahl an Zierarmen. Diese tragen Figuren, die Christus und die Apostel darstellen. Der Schaft baut sich aus Kugeln, Schalen, Vasen und Scheiben auf. Unterhalb des aus zwei weiblichen Figuren gebildeten Aufhängeringes ist ein Pelikan mit ausgebreiteten Flügeln, der seine Brust aufreißt und mit dem eigenen Blut seine Jungen nährt. Es ist das Symbol des Opfertodes Christi. Insgesamt ist der Leuchter mit seiner Schaftgliederung, der strengen Linienführung und den flachen Lichtertellern stärker der Renaissance angelehnt. Der ganz links am Bildrand sichtbare kleine, ebenfalls aus Bronze gefertigte kleine Kronleuchter von 1661 wird durch die Figur des Namensgebers der Kirche, St. Nikolaus, bekrönt. Sein Schaft baut sich in gefälligen Formen über der Kugel auf und trägt nur einen Kranz von 12 Lichterarmen, die S-förmig weit ausschwingen. Dazwischen sitzen noch kürzere Zierarme mit Obelisken. Oberhalb des Lichterkranzes hängen am Schaftring 12 geschwungene, mit Knorpelwerk besetzte Zierarme, bei denen immer ein größerer von einem kleineren abgelöst wird. (Kiel III St. Nikolaikirche 16)

DE-MUS-076111, Kiel III St. Nikolaikirche 16 | Urheber*in: Sommer, Gotthold / Rechtewahrnehmung: Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek - Landesgeschichtliche Sammlung

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Location
Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek - Landesgeschichtliche Sammlung
Inventory number
Kiel III St. Nikolaikirche 16
Other number(s)
683-1950 (alte Inventarnummer)
Material/Technique
Fotopapier (auf Papier); Schwarzweißfotografie
Inscription/Labeling
Signatur: betitelt und datiert Wo: u. M. handschriftlich Was: Blick auf die Kanzel der Nikolaikirche (1708) (…).
Signatur: signiert und datiert Wo: u. r. handschriftlich Was: G. Sommer 1940.
Signatur: Stempel Wo: rückseitig M. Was: Aufnahme G. Sommer, Kiel

Classification
Fotografie (Sachgruppe)
Subject (what)
Ikonographie: Kirchenausstattung
Ikonographie: Kanzel, Ambo
Ikonographie: Chorgestühl
Subject (where)
Kiel

Event
Herstellung
(who)
Sommer, Gotthold (Künstler)
(when)
1940

Delivered via
Rights
Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek - Landesgeschichtliche Sammlung
Last update
29.04.2025, 11:17 AM CEST

Data provider

This object is provided by:
Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek - Landesgeschichtliche Sammlung. If you have any questions about the object, please contact the data provider.

Object type

  • Fotografie

Associated

  • Sommer, Gotthold (Künstler)

Time of origin

  • 1940

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