Malerei

Grüner Kanal

Kerschbaumer kam 1908 aus München nach Berlin. Viele Jahre lang malte er Ansichten aus verschiedenen Teilen der Stadt. Mitte der 1920er-Jahre kehrte er wiederholt zum Motiv der Brücken über dem Landwehrkanal zurück. Das Tempelhofer Ufer in der Nähe des Anhalter Bahnhofs, das im „Grünen Kanal“ dargestellt ist, war ihm dabei ein beliebter Ort. Hier richtete der Künstler seinen Blick auf die Natur, die an beiden Ufern von Bahngleisen flankiert war. Davon ahnen die Betrachter:innen des Bildes jedoch fast nichts. Die grüne Farbe der Bäume wird nicht nur im Wasser reflektiert, sie ist auch auf die im Hintergrund stehenden Häuser und den Turm übergegangen. Der Kontrast zwischen den dunklen Tönen des Vordergrunds und dem hellen Himmel suggeriert Abenddämmerung. Kerschbaumer war von der Malerei Edvard Munchs beeindruckt und orientierte sich außerdem an Hans von Marées und Paul Cézanne. Er setzte sich intensiv mit Wahrnehmung und Abstraktion auseinander. Insgesamt 13 Gemälde, Grafiken und Aquarelle Kerschbaumers wurden in der Zeit des Nationalsozialismus bei der Aktion „Entartete Kunst“ beschlagnahmt, darunter drei aus dem Besitz der Nationalgalerie; sie alle wurden vernichtet oder gelten als verschollen. | Emily Joyce Evans

Vorderseite | Fotograf*in: André van Linn

Public Domain Mark 1.0

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Material/Technik
Öl auf Leinwand
Maße
Rahmenmaß: 86 x 101,5 x 3,5 cm
Höhe x Breite: 65,7 x 81,7 cm
Standort
Neue Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin, Berlin
Inventarnummer
NG 24/61

Ereignis
Erwerb
(Beschreibung)
1961 Ankauf von der Witwe des Künstlers aus Spendenmitteln der Siemens AG, Berlin (West)
Ereignis
Herstellung
(wer)
(wann)
1925

Letzte Aktualisierung
08.05.2023, 07:18 MESZ

Objekttyp

  • Malerei

Beteiligte

Entstanden

  • 1925

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