Archivale
Straßburgische Stifts-Acta.
Nachdem beide, der Cardinal von Lothringen und Herzog Friedrich zu Württemberg, sich einmütiglich gegen einander erklärt, dem Ober-Eheimischen Vertrag zu geleben, wie dann Kais. Maj. Meinung dies auch gewesen, und zu solchem Intent allerhand Mandata an den Administratorem und dessen Capitel, auch die Stadt Straßburg und Bruderhofischen Stiftsteils-Untertanen abgehen lassen, darauf die Kais. Commissarii nach Nancy und Zabern und von dannen gen Moltzheim sich verfügt, ihre Commission allda zu effectuiren, hat gleichwohl die Stadt Straßburg sich um so viel accommodirt, daß sie zu gütlicher Tractation mit dem Cardinal sich einzulassen bewilligt, auch Brandenburgischen Stiftsteils-Untertanen alle, außerhalb deren zu Dachstein und Oberkirch, dem Cardinal gehuldigt; aber der Administrator und dessen Capitul sind auf ihrem Vorhaben beharret, und hat der Administrator noch bei dem König in Frankreich, den Schweizern und Staaten Hilf gesucht, die der Franzos ihm zwar anfangs abgeschlagen, doch endlich, als Landgraf Moritz zu Hessen sich zum König verfügt und bei ihm stark solicitirt, dieselbig zugesagt; inmittelst hat des Administratoris Anhang, sonderlich des Calvinismi assertae Herzog Friedrich zu Württemberg durch Schreiben und Schickungen heftig zugesetzt, der Meinung, J. F. Gn. von der Handlung mit Lothringen wendig zu machen, und dasselbig vornehmlich aus dem Fundament, das sie fürgegeben, als wäre Herzog Friedrichs Vorhaben dem gemeinen Religionswesen der Evangelischen praejudicirlich, welches doch J. F. Gn. mit sattem Grund widersprochen haben; hingegen hat der Cardinal an Herzog Friedrich inständig begehrt, mit der Einnahm des Amts Oberkirch unverlangt fortzuschreiten, dessen man aber ex parte Württemberg Bedenkens gehabt. Nichtsdestoweniger ist solch Amt aus der Pfalz mit Soldaten besetzt, auch ein Musterplatz dahin gelegt worden. Dachstein zwar wurde auch besetzt, aber die Soldaten sind mehrerteils wegen böser Bezahlung verloffen; zu End des Septembris ist eine neue Vergleichung anstatt des Ober-Eheimischen Vertrags (so etlichermaßen gefallen, weil der Administrator zur gütlichen Abtretung des Stifts nicht konnte gebracht werden) zwischen Lothringen und Württemberg aufgerichtet worden, nachgehends zu End des Novembris hat die Stadt Straßburg neben der Ritterschaft des unteren Elsaß sich ins Mittel geschlagen und zwischen beiderlei Capiteln Unterhandlung zu pflegen angefangen. Und sind solche Sachen alle fürgangen und gehandelt worden im Julio, Augusto, Septembri, Octobri, Novembri, Decembri ao 1602.
- Archivaliensignatur
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, A 132 Bü 43-45
- Umfang
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No 1 bis 212 inclusive signirt (def. Nr. 110)
- Bemerkungen
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Archivalieneinheit besteht aus mehrere Teilen.
- Kontext
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Hochstift Straßburg >> 2. Akten
- Bestand
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, A 132 Hochstift Straßburg
- Weitere Objektseiten
- Rechteinformation
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- Letzte Aktualisierung
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20.01.2023, 16:48 MEZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Archivale