Hochschulschrift

Molekulare MRT-Bildgebung arterieller Thromben unter dualer Plättchenhemmung im in vivo-Mausmodell

Abstract: Die Molekulare Bildgebung bietet die Möglichkeit, atherosklerotische Gefäßveränderungen genauer zu charakterisieren und sie früher zu detektieren als dies bisher möglich war. Das für aktivierte Thrombozyten spezifische Kontrastmittel LIBS-MPIO (LIBS = Ligand-Induced Binding Site, MPIO = MicroParticle of Iron Oxide) erlaubt im Tiermodell die nicht-invasive, selektive Darstellung arterieller Thromben in der hochauflösenden MRT in vivo. In der vorliegenden Arbeit sollte untersucht werden, ob dieses Verfahren auch unter einer antithrombozytären Therapie funktioniert und ob Unterschiede bei der Thrombusgröße durch das Verfahren erfasst werden können.
Die Therapie mit ASS und Prasugrel führte im murinen Tierversuch zu einer ausgeprägten Hemmung der Thrombozytenfunktion in vitro, bewirkte eine signifikante Verlängerung der Blutungszeit in vivo und verhinderte das Auftreten thrombotischer Verschlüsse im Karotis-Thrombose-Modell. Sowohl bei den Tieren der ASS & Prasugrel-Gruppe als auch bei den Placebo-therapierten Tieren, die keinen Gefäßverschluss aufwiesen, bildeten sich überwiegend sehr kleine Thromben mit einer durchschnittlichen Größe von 2% des Gefäßquerschnitts aus. Die Anzahl der an den Thrombus gebundenen Kontrastmittelpartikel war mit durchschnittlich 5 MPIOs pro histologischem Schnitt entsprechend niedrig und reichte nicht aus, um in den T2*-gewichteten MRT-Aufnahmen Signalauslöschungen erzeugen zu können. Ausgehend von einer Relaxivität der MPIOs von r2* = 494,4 L× mmol-1 × sec-1 und einem Hintergrundrauschen von 6-18 % wären je nach verwendeter Echozeit (TE) mindestens 16 (TE = 2,5 ms) bzw. 10 MPIOs (TE = 4 ms) pro Schnitt notwendig gewesen, um einen signifikanten Signalabfall im Bereich des Thrombus auszulösen.
Anstelle eines Signalverlusts beobachteten wir einen leichten Anstieg der Signalintensität in der operierten Arterie, was für eine Zunahme des Blutflusses spricht.
Als mögliche Ursache für die histologischen und die MRT-Befunde kommt eine reduzierte Thrombusstabilität durch die Verwendung von Dimethylsulfoxid (DMSO) als Lösungsmittel für die Medikamente bzw. als Placebo in Frage, da in der Literatur antithrombotische Effekte für DMSO beschrieben wurden. Mittels Fluoreszenzaufnahmen konnte exemplarisch die vorzeitige, fast vollständige Lyse eines großen Thrombus unter DMSO-Einfluss in Echtzeit gezeigt werden.
Die Frage, ob die MRT-Bildgebung mit LIBS-MPIO unter ASS & Prasugrel möglich ist, konnte aufgrund der zu geringen Thrombusgrößen in beiden Versuchsgruppen nicht abschließend beantwortet werden und bleibt Gegenstand zukünftiger Untersuchungen

Standort
Deutsche Nationalbibliothek Frankfurt am Main
Umfang
Online-Ressource
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
cc_by_nd http://creativecommons.org/licenses/by-nd/4.0/deed.de cc
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Dissertation, 2017

Schlagwort
Kontrastmittel
Kernspintomografie
Thrombozyt
Blutstillung
Molekulare Bildgebung
SPECT
Blutungszeit
Molekulare Bildgebung
Kernspintomografie
Thrombozytenaggregationshemmer
Arterielle Thrombose
Blutungszeit
Antigen CD41
Mikropartikel
Kontrastmittel
Kardiovaskuläre Krankheit

Ereignis
Veröffentlichung
(wo)
Freiburg
(wer)
Universität
(wann)
2017
Urheber

DOI
10.6094/UNIFR/13067
URN
urn:nbn:de:bsz:25-freidok-130676
Rechteinformation
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Letzte Aktualisierung
25.03.2025, 13:45 MEZ

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Objekttyp

  • Hochschulschrift

Entstanden

  • 2017

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