Figurengruppe

Relief: Vier nackte Frauen

Das Elfenbeinrelief "Vier nackten Frauen" wurde nach Albrecht Dürers Kupferstich "Die vier Hexen" (1497) gearbeitet. Es bildet zusammen mit einem weiteren Elfenbeinrelief der "Drei Grazien" (Inv.-Nr. 95/847) ein Paar, beide Reliefs wurden vom selben Künstler gefertigt.

Die vier Frauen befinden sich in einem kleinen Raum. Ein Knochen und ein Schädel am Boden, sowie links der Kopf eines Drachen deuten an, dass etwas Unheimliches vor sich geht. Die Blicke der Frauen, ihr sonderbarer Kopfschmuck, die von der Decke herabhängende Kugel mit der Jahreszahl 1497 und die rätselhaften Buchstaben "O.G.H." verstärken den Eindruck.

Bereits seit dem 17. Jahrhundert werden die vier Frauen als Hexen interpretiert. Entsprechend werden auch die Buchstaben "O.G.H." gedeutet, meist als "Origo generis humani" oder "Obsidium generis humani", Ursprung oder Beherrschung der Menschheit. Der Elfenbeinschnitzer orientierte sich an Dürers Kupferstich und sogar Dürers Monogramm am unteren Bildrand und das Datum in der Kugel wiedergegeben. Der wohl süddeutsche Meister hat trotz relativ geringer Stärke der Elfenbeintafel eine gewisse Bildtiefe erzielt, nicht nur indem er bei den wenigen Andeutungen räumlicher Elemente die Zentralperspektive eingesetzt hat.

Fotograf*in: Thomas Goldschmidt

CC0 1.0 Universell

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Standort
Badisches Landesmuseum, Karlsruhe
Sammlung
Skulpturen
Inventarnummer
95/846
Maße
Höhe: 26.5 cm, Breite: 21.0 cm
Material/Technik
Elfenbein; Holz; Silberblech; Halbedelstein; Glas; Wachs; Messingblech; geschnitzt

Ereignis
Herstellung
(wo)
Süddeutschland
(wann)
1. Hälfte 17. Jh.

Rechteinformation
Badisches Landesmuseum
Letzte Aktualisierung
12.07.2024, 10:56 MESZ

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Objekttyp

  • Figurengruppe

Entstanden

  • 1. Hälfte 17. Jh.

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