Akten
Mandatum arrestatorium Auseinandersetzung um die Bezahlung von Schulden
Kläger: (2) Joachim Christian Baumann
Beklagter: Maria Zander, Witwe des Johann Pansow d.J. sowie die Reduktionskommission als Nebenbekl.
Anwälte, Prokuratoren: Kl.: Johann Friedrich Köppen (A), Dr. Friedrich Anthon (P) Bekl.: Lic. Friedlieb (A), Dr. Jacob Gerdes (P), seit 03.05.1698 Jacob Bull (A)
Fallbeschreibung: Der Vater des Kl.s, Nicolaus Baumann, hatte 1.000 fl. von den verstorbenen Joachim Riemer und Johann Pansow aus der Grünen Hufe zu fordern und ist vom Stralsunder Rat deshalb in die Hufe als Pfandinhaber eingesetzt worden. 1677 schuldete Pansow Baumann bereits 2.204 fl 20s und versprach umgehende Bezahlung, die er aber nicht leisten konnte. Da der Kl. vom Urteil in Fall 0219 erfahren hat, bittet er darum, daß die Reduktionskommission ihm von den 12.000 fl, die die Witwe Pansow erhalten soll, 2.000 fl. nebst Zinsen an ihn auszahlen soll. Das Tribunal erläßt am 05.02. das erbetene Mandat und fordert die Bekl. zur Antwort auf, die am 22.03. um Fristverlängerung bittet, die sie am 23.04. erhält. Am 26.03. fragt der Nebenbekl., ob zunächst die Besitzer des Gutes Grünhufe und der Nachbargüter aus den Einkünften der Güter befriedigt werden sollen oder der Kl. Das Tribunal teilt dies dem Kl. am 28.03. mit. Am 03.05. erklärt die Bekl., die Immission in die Güter ihres Schwiegervaters sei niemals erfolgt, dieser habe sich zudem mit Baumann darauf geeinigt, die Schulden auf 800 fl. herunterzusetzen, die der Schwiegervater bezahlt hat. Die Bekl. weist deshalb die Ansprüche des Kl.s zurück, das Tribunal fordert ihn am 10.05. zur Erwiderung auf. Da diese bis zum 05.07. nicht eingeht, bittet die Bekl. an diesem Tag, den Arrest aufzuheben. Am 08.07. setzt das Tribunal dem Kl. einen neuen Termin zur Antwort. Am 29.08. bekräftigt dieser seine Ansprüche, das Tribunal fordert die Bekl. am 01.09. zur Erwiderung auf, die am 11.10., die Ansprüche zurückweisend, eingeht. Das Tribunal schließt am 12.10.1698 die Beweisaufnahme, am 24.10.1699 bitten die Parteien um Prozeßbeschleunigung. Am 22.01.1700 erhält das Tribunal die Beschlagnahme der Gelder aufrecht, verweist den Kl. mit seiner Forderung aber auf das Konkursverfahren vor dem Stralsunder Ratsgericht.
Instanzenzug: 1. Tribunal 1698-1700
Prozessbeilagen: (7) Urteil des Stralsunder Ratsgerichts vom 27.06.1677; Liquidationsprotokoll vor dem Stralsunder Rat vom 30.06.1677; Auszug aus dem Arrendierungsprotokoll des Amtes Franzburg vom 16.12.1697; Pfandverschreibung Johann Pansows von Pfingsten 1665 über 800 fl. für Nikolaus Baumann; Urteil der Stralsunder Kämmerei in Konkurssachen Johann Pansow d.Ä. vom 30.06.1686; vom Stralsunder Notar Samuel Masse aufgenommene Befragung des Ratsherrn Nikolaus Pansow vom 28.04.1698; Prozeßvollmachten der Bekl. für Dr. Gerdes vom ??.05.1698 und des Kl.s für Dr. Anthon vom 15.10.1698
- Archivaliensignatur
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(1) 0220
- Alt-/Vorsignatur
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Rep. 29, Nr. 435
- Kontext
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Wismarer Tribunal >> 01. Prozeßakten >> 01.02. 1. Kläger B
- Bestand
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LAG, Rep. 29 Wismarer Tribunal
- Laufzeit
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(1665-1686) 04.02.1698-25.01.1700
- Weitere Objektseiten
- Geliefert über
- Letzte Aktualisierung
-
09.05.2025, 15:02 MESZ
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Objekttyp
- Gerichtsakten
Entstanden
- (1665-1686) 04.02.1698-25.01.1700