Bestand

A Pr.Br.Rep. 043-02 Gewerbeinspektion / Gewerbeaufsichtsamt Spandau (Bestand)

Vorwort: A Pr.Br.Rep. 043-02 Gewerbeinspektion/Gewerbeaufsichtsamt Spandau

1. Behördengeschichte

Die staatliche Gewerbeaufsicht war in Preußen, besonders aber in Berlin im 19. Jahrhundert völlig unzureichend. Das Gesetz vom 16. Mai 1833 über die Beschäftigung von Kindern und jugendlichen Arbeitern in Fariken sah zwar die Bestellung von Fabrikinspektoren vor und die Gewerbeordnung des Norddeutschen Bundes von 1869 hatte ihnen ortspolizeiliche Befugnisse zugestanden, aber erst zum 1. Januar 1874 bewilligte das Ministerium für Handel und Gewerbe die Stelle eines Fabrikinspektors in Berlin und unterstellte ihn dem Polizeipräsidium. 1876 wurde sein Zuständigkeitsbereich noch auf die Stadt Charlottenburg und die Industrievororte der Randgemeinden in den Kreisen Niederbarnim und Teltow erweitert. Erst die Novelle zur Reichsgewerbeordnung vom 1. Juni 1891, das sogenannte Arbeiterschutzgesetz, machte eine Intensivierung der Gewerbeaufsicht unumgänglich. Die Fabrikinspektoren wurden entsprechend ihren erweiterten Aufgaben, zu denen noch die Dampfkesselrevision kam, seit 1891 Gewerbeinspektoren genannt. Zu ihrem Aufgabengebiet gehörte die Kontrolle der Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften zur Sonntagsruhe im Gewerbe, die Beschäftigung von Frauen und Jugendlichen, die Arbeitsordnung und der Arbeitsschutz sowie die Prüfung der genehmigungspflichtigen gewerblichen Anlagen und Dampfkessel. 1892 wurde Berlin einschließlich Charlottenburg in drei Inspektionsbezirke eingeteilt. Nach der Jahrhundertwende stieg deren Zahl rasch an. 1918 waren zehn Gewerbeinspektoren in Berlin und je einer in den Stadtkreisen Charlottenburg, Lichtenberg, Neukölln und Schöneberg tätig. 1920 wurden die Gewerbeinspektionen in Gewerbeaufsichtsämter umgewandelt und ihre Zahl im Zusammenhang mit der Eingemeindung der Berliner Vororte auf 18 erhöht. Im Rahmen der bald darauf einsetzenden Verwaltungssparmaßnahmen erfolgte bis 1937 allmählich die Zusammenlegung zu einem einzigen für den ganzen Landespolizeibezirk Berlin zuständigen Gewerbeaufsichtsamt.

2. Bestandsgeschichte

Schriftgut der lokalen Berliner Gewerbeaufsichtsämter ist weder vor noch nach dem Zweiten Weltkrieg in nennenswertem Umfang in die zuständigen Staatsarchive gelangt. Die Überlieferung muß heute als weitgehend verloren gelten.
Der Bestand A Pr.Br.Rep. 043-02 wurde im Sommer 2001 im Rahmen von Bestandsabgrenzungen vom Brandenburgischen Landeshauptarchiv an das Landesarchiv Berlin abgegeben.


3. Korrespondierende Bestände

LAB A Pr.Br.Rep. 030 Polizeipräsidium Berlin
LAB A Pr.Br.Rep. 031-02 Bezirksausschuß/Bezirksverwaltungsgericht Berlin, Gewerbeaufsichtsamt





Berlin, im April 2002 Susanne Knoblich

Bestandssignatur
A Pr.Br.Rep. 043-02

Kontext
Landesarchiv Berlin (Archivtektonik) >> A Bestände vor 1945 >> A 4 Preußische und Reichsbehörden mit regionaler Zuständigkeit >> A 4.1 Preußische Behörden
Verwandte Bestände und Literatur
Verwandte Verzeichnungseinheiten: LAB A Pr.Br.Rep. 030 Polizeipräsidium Berlin
LAB A Pr.Br.Rep. 031-02 Bezirksausschuss/Bezirksverwaltungsgericht Berlin - Gewerbeaufsicht
LAB A Pr.Br.Rep. 043-01 Gewerbeinspektion/Gewerbeaufsichtsamt Berlin

Bestandslaufzeit
1913 - 1919

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Letzte Aktualisierung
28.02.2025, 14:13 MEZ

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Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • 1913 - 1919

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