Bild
Restaurant in Kappeln
Wir sehen die Schmalseite eines weiß getünchten Hauses, belebt durch Schattenmuster, und davor nichts als den noch leeren Hof einer Gastwirtschaft. Das durch das Laub der Bäume fallende Licht lässt den Boden in dunklen Lilatönen erstrahlen, unterbrochen von großen, hellen Lichtflecken – ein Motiv, das von Max Liebermann nachhaltig in die Malerei der Berliner Secessionisten eingeführt worden war. Die harkende Frau im Zentrum des Bildes verstärkt die Aufmerksamkeit für die Schönheit dieser schlichten Szene. Kardorff gehörte seit 1902 der Berliner Secession an, 1911/1912 war er Mitglied des Vorstandes. In seinen Landschafts- und Stadtbildern zeigt er sich, deutlich mehr als bei den Porträts (vgl. „Der Vater des Künstlers“, A II 79), dem Berliner Impressionismus verbunden. Das Gemälde ist häufig unter dem Titel „Restaurant in Kappeln“, einer Stadt in Schleswig, publiziert worden. Möglicherweise aber ist es auch mit dem 1912 in der Berliner Secession ausgestellten Bild „Gartenrestaurant in Wieck“ (vgl. den zugehörigen Katalog, Nr. 131), einem Ort auf der Halbinsel Darß, identisch. Für beide Orte gibt es biografisch keine Belege eines Aufenthalts. Das impressionistische Motiv des Wirtshausgartens aber ist in Kardorffs Werk mehrfach nachweisbar. | Angelika Wesenberg
- Material/Technique
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Öl auf Leinwand
- Measurements
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Rahmenmaß: 72 x 84,5 x 6,5 cm
Höhe x Breite: 53 x 65 cm
- Location
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Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin
- Inventory number
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A III 521
- Last update
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08.08.2023, 11:02 AM CEST
Object type
- Bild
Time of origin
- 1909