Hochschulschrift
Retrospektive Analyse der Strahlentherapie ossärer Oligometastasen beim Prostatakarzinom
Abstract: Das Prostatakarzinom geht mit einer sehr guten Prognose einher, solange der Tumor in einem lokalbegrenzten Stadium ist. Liegen Metastasen vor, verschlechtert sich die Lebenserwartung erheblich. Innhalb des metastasierten gibt es ein oligometastatisches Stadium, in dem das Metastasierungspotential des Tumors nicht voll ausgeprägt und die Metastasenzahl begrenzt ist. Patienten in diesem Stadium haben eine bessere Prognose als solche mit multiplen Metastasen.Werden die wenigen Metastasen frühzeitig gezielt behandelt, kann der Krankheitsprogress
verzögert werden. Metastasen des Prostatakarzinoms befinden sich am häufigsten im Skelettsystem. Klassisches Therapiekonzept für die Behandlung von Knochenmetastasen ist die perkutane Radiotherapie. Auch das knochenaffine Radionuklid Radium-223 ist zugelassen.
In dieser Arbeit wurde der Therapieerfolg einer perkutanen Radiotherapie bei ossär oligometastatischen Prostatakarzinom-Patienten untersucht. Ziel war es zu zeigen, inwieweit eine gut ausgewählte oligometastatische Subgruppe von einer gezielten Bestrahlung der Knochenmetastasen profitiert und welche Faktoren den Therapieerfolg beeinflussen. Die Patienten hatten max. fünf Knochenmetastasen, keine viszeralen Metastasen und keine Lymphknotenmetastasen außerhalb des kleinen Beckens oder der Leistengegend. Zum Bestrahlungszeitpunkt mussten
sie sich in einem guten Allgemeinzustand befinden (ECOG Performance Status 0-1). Zulässige Begleittherapien waren ablative Hormontherapie und Bisphosphonate.
Die Ergebnisse verdeutlichen, dass oligometastatische Patienten von einer gezielte Bestrahlung der Knochenmetastasen profitieren. Die Patienten dieser Arbeit zeigten ein sehr gutes Gesamtüberleben (3- Jahres-Überleben 61%). Am besten war das Gesamtüberleben in der Gruppe, bei der die Metastasen mit einer EQD2 > 38 Gy bestrahlt worden waren. Der Einfluss der Bestrahlungsdosis war statistisch signifikant. Obwohl alle Patienten oligometastatisch waren, spielte die Metastasenzahl eine wichtige Rolle: Je weniger Knochenmetastasen, desto besser tendenziell das Gesamtüberleben. Auch Parameter wie die Kastrationsresistenz des Tumors oder die Begleittherapie übten Einfluss auf das Gesamtüberleben aus. Dass diese Einflussfaktoren statistisch nicht signifikant sind, liegt am ehesten an der geringen Stichprobengröße. Die lokale Tumorkontrolle der bestrahlten Metastasen war bei den 22 der 30 Patienten, bei denen sie ermittelbar war, gut: 82% blieben ohne Progress. Ob durch eine stereotaktische Bestrahlung oder eine Kombination
aus externer Radiotherapie und systemischem Radium-223 die lokale Kontrolle verbessert und ein Progress hinausgezögert werden kann, werden die Ergebnisse der AlphaRT-Studie zeigen. Für diese Studie bietet diese Arbeit ein historisches Vergleichskollektiv, das deutlich macht, wie sehr oligometastatische Patienten von einer gezielte Therapie der Metastasen profitieren
- Standort
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Deutsche Nationalbibliothek Frankfurt am Main
- Umfang
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Online-Ressource
- Sprache
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Deutsch
- Anmerkungen
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cc_by_nc_nd http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/deed.de cc
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Dissertation, 2017
- Schlagwort
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Prostatakrebs
Strahlentherapie
Knochenmetastase
Tumor
Metastase
Hormontherapie
Patient
Prostatakrebs
Knochenmetastase
Strahlentherapie
Krebs
Onkologie
- Ereignis
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Veröffentlichung
- (wo)
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Freiburg
- (wer)
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Universität
- (wann)
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2017
- Urheber
- Beteiligte Personen und Organisationen
- DOI
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10.6094/UNIFR/12814
- URN
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urn:nbn:de:bsz:25-freidok-128149
- Rechteinformation
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Der Zugriff auf das Objekt ist unbeschränkt möglich.
- Letzte Aktualisierung
-
25.03.2025, 13:47 MEZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Hochschulschrift
Beteiligte
Entstanden
- 2017