Dichtevergleich GABAerger und glutamaterger Synaptosomen zwischen epileptischen und nicht-epileptischen Patienten und die Hemmung der GABA-Freisetzung über den GABA-B-Autorezeptor
Abstract: In der vorliegenden Arbeit wurden neokortikale Nervenendigungen (Synaptosomen) von Epilepsiepatienten qualitativ und quantitativ untersucht und mit denen von nicht-epileptischen Patienten verglichen. Die Analyse sollte Unterschiede zwischen den beiden Patientengruppen aufdecken, um die Krankheit besser zu verstehen und gegebenenfalls neue Wege für eine pharmakotherapeutische Behandlung zu eröffnen.
In quantitativen Experimenten wurde mittels der Methode der Durchflusszytometrie das Verhältnis zwischen GABAergen und glutamatergen Synaptosomen bestimmt. Da Neuronen aus ihren terminalen Axonen stets entweder den einen oder den anderen Haupt-Transmitter ausschütten, können durch die Markierung entsprechender Transmitter-Transportproteine GABA- und Glutamat-Neuronen zweifelsfrei identifiziert werden. Für die Markierung der GABAergen Synaptosomen wurde als GABA-spezifisches Protein, der transmembrane GABA-Transporter (GAT-1) gewählt. Glutamaterge Synaptosomen konnten durch Markierung des vesikulären Glutamat-Transporter (vGLUT1) identifiziert werden. Neben dem Zahlenvergleich der Synaptosomen sollte auch die Transmitterfreisetzung aus diesen untersucht werden. Für diese wurde die Technik der Superfusion genutzt; die Freisetzung wurde anschließend mittels HPLC quantifiziert. Besonderes Augenmerk bei der qualitativen Synaptosomenuntersuchung sollte auf die durch den GABAB-Autorezeptor-vermittelte Hemmung der GABA-Freisetzung gelegt werden. Die Analyse des Einflusses des GABAB-Rezeptors erfolgte mithilfe des Giftes eines Bakteriums der Gattung Pasteurella. Das sog. Pasteurella multocida Toxin (PMT) sorgt dabei für eine konstitutive Aktivierung von G-Proteinen der Familie Gi, Gq11 und G12/13, indem es eine Aminosäure der Alpha-Untereinheit dieser heterotrimeren Proteine deamidiert. Die Alphauntereinheit, welche als GTPase für die Beendigung der Aktivierung des G-Proteins zuständig ist, verliert durch PMT diese Funktion, weshalb das G-Protein dauerhaft aktiv bleibt. Ein Rezeptor-vermittelter hemmender Einfluss wurde durch die Zugabe von Baclofen, einem spezifischen GABA-B-Rezeptor-Agonisten, getestet, indem Baclofen über den PMT-beeinflussten G-Proteinweg nicht mehr wirken sollte.
Untersucht wurde das Cortexgewebe von insgesamt 8 Epilepsiepatienten und von 7 Hirntumorpatienten beider Geschlechter und unterschiedlichen Alters. Dabei konnte ein signifikanter Unterschied zwischen epileptischem und nicht-epileptischem Gewebe in Bezug auf die Transmitterrelation der untersuchten Synaptosomen gezeigt werden. Weiterhin konnte durch die Experimente der Superfusion die Wirkung des Baclofens und des PMT auf die GABA-Freisetzung aus den Synaptosomen dargestellt werden
- Standort
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Deutsche Nationalbibliothek Frankfurt am Main
- Umfang
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Online-Ressource
- Sprache
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Deutsch
- Anmerkungen
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Universität Freiburg, Dissertation, 2020
- Schlagwort
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Aminobuttersäure
Freisetzung
Baclofen
Epilepsie
Patient
- Ereignis
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Veröffentlichung
- (wo)
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Freiburg
- (wer)
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Universität
- (wann)
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2020
- Urheber
- Beteiligte Personen und Organisationen
- DOI
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10.6094/UNIFR/170061
- URN
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urn:nbn:de:bsz:25-freidok-1700616
- Rechteinformation
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Der Zugriff auf das Objekt ist unbeschränkt möglich.
- Letzte Aktualisierung
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25.03.2025, 13:46 MEZ
Datenpartner
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Beteiligte
Entstanden
- 2020