Bild

Mutter und Kind

Anschauung und Verständnis der Natur, die Waldmüller in seinen kunsttheoretischen Schriften nachdrücklich forderte, prägen auch das Doppelporträt der Elisabeth Barbara Markowsky, geborene Gerber (1801–1866), mit ihrer Tochter Marie Gabrielle (1830–1845). Über den engeren Bildnischarakter hinaus wird zugleich das innige Verhältnis, das zwischen den Dargestellten herrscht, dargestellt. Einfühlsam zeigt Waldmüller diese beiden Menschen zudem in der konkreten Situation des Modellsitzens. Doch entgegen der konventionellen Attitüde repräsentativen Posierens tritt hier alle Gezwungenheit zurück. Durch das behutsame Anschmiegen der Tochter an die Mutter, der Geste ihrer liebevollen Umarmung, und durch das freundliche In-Kontakt-Treten beider mit dem Betrachter wird eine Lebendigkeit erzeugt, die hingebungsvolle Kindlichkeit und empfindsame Mütterlichkeit als Wesenszüge der Porträtierten glaubhaft machen. Dabei hat es Waldmüller durchaus nicht versäumt, in der aufmerksamen Gestaltung der modischen Kleider und Frisuren jenen Ausdrucksformen des Repräsentativen Tribut zu zollen, die die Zeit des Biedermeierrealismus von der Porträtkunst erwartete. Dem entspricht auch der Blick aus dem Bilde, durch den der Betrachter als Zeuge ins innige Mutter-Kind-Verhältnis mit eingeschlossen wird. | Gerd-Helge Vogel

Vorderseite | Fotograf*in: Jörg P. Anders

Public Domain Mark 1.0

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Material/Technik
Öl auf Leinwand
Maße
Rahmenmaß: 122 x 101 x 7 cm
Höhe x Breite: 94 x 74 cm
Standort
Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin
Inventarnummer
A I 858

Ereignis
Erwerb
(Beschreibung)
1905 Ankauf aus der Versteigerung bei der Kunsthandlung H. O. Miethke, Wien
Ereignis
Herstellung
(wer)
(wann)
1835

Letzte Aktualisierung
08.08.2023, 11:02 MESZ

Objekttyp


  • Bild

Beteiligte


Entstanden


  • 1835

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