Architektur
Ansicht von Ostsüdosten mit Torhaus und Anbau (früher Wachthaus) sowie oberer und unterer Klostermauer (Wehrgang mit Steinbrüstung nach Zerstörung 1689 nicht wieder ergänzt)
Die Kunstdenkmäler des Großherzogtums Baden; Achter Band: Kreis Heidelberg; Erste Abteilung (1909); Sinsheim-Kloster; Der im Norden der Stadt, östlich von der Waibstadter Straße, steil ansteigende Hügel scheint seines natürlichen Schutzes wegen der Ausgangspunkt der ganzen besiedelung hier am Einflusse des Waidbaches in die Elsenz gewesen zu sein. KARL WILHELMI, der im Dreizehnten Jahresbericht an die Mitglieder der Sinsheimer Gesellschaft zur Erforschung etc. (Sinsheim 1851) eine "Geschichte der vormaligen freien adeligen Benediktiner Abtei Sumnesheim", aus den Quellen geschöpft, veröffentlicht hat, nimmt an, das Herzog Otto von Kärnthen nach dem Kloster S. Lambert bei Grevenhausen, unweit Neustadt an der Haardt, auch hier oben eine eccelisia mit einem Augustinerkloster daneben gegründet habe, und zwar jedenfalls vor dem Jahre 1004, dem Todesjahr des Herzogs. Er nimmt auch an, daß alle Mitglieder des fränkischen Kaiserhauses - Kaiser Konrad II., der Salier, war ein Enkel dieses Herzogs Otto - soweit sie nicht im Dome zu Speier begraben sind, hier ihre letzte Ruhestätte gefunden haben. Belegte nachweise jedoch fehlen - die beglaubigte Geschichte beginnt hier erst mit der Gründung eines dem S. Michael geweihten benediktinerklosters zu Ende des 11. Jahrh. Das Gründungsjahr ist nicht sicher überliefert. Die Sinsheimer Chronik nennt das Jahr 1092, in einem Kopialbuche des 13.Jh. publiziert im Urkundenbuch der Bischöfe zu Speyer, wird die Jahreszahl 1099 genannt, dagegen weist die von WILHELMI mitgeteilte Stiftungsurkunde das Datum des 6. Januar 1100 auf. Graf Johannes, ein Neffe Kaiser Heinrichs IV., der am 7. März 1090, kaum 27 Jahre alt, den Bischofssitz von Speier eingenommen hatte, soll (nach WILHELMI) zu der Gründung hauptsächlich durch den Wunsch veranlaßt worden sein, bei seinen "anderen Verwandten und Vorälteren im Sumnesheimer Kloster" begraben zu werden. Da letzteres aber zum Bistum Worms gehört habe, so sei zunächst eine Übertragung in das Bistum Speier erforderlich gewesen, die denn auch tatsächlich am 9. November 1099 erfolgt sei. In dieser, von Heinrich IV. bestätigten Urkunde werden die "ecclesia et villa Sumnesheim" in Speirer Bischofsrecht überwiesen, von einem Augustinerkloster ist nicht die Rede. Die von vorne herein durch die einflußreichen und mächtigen Stifter reichlich fundierte und nur adeligen Mönchen zugängliche Abtei wurde mit Brüdern aus dem unweit Bonn gelegenen benediktinerkloster Siegberg besetzt. Die Sinsheimer Chronik nennt als erste Äbte einen Gotfrid und Drudo, die aber beide nur sehr kurze Zeit amtiert haben können, da bereits im Jahre 1098 Abt Adelgerus aus Siegberg erwählt worden ist, der dem schnell aufblühenden Stifte 36 Jahre lang vorstand und als dessen eiegntlicher Gründer sowie als der Schöpfer der Klosterbaulichkeiten zu betrachten sein dürfte. Unter ihm erfolgte auch im Jahre 1132 die Errichtung einer neuen Pfarrkirche innerhalb der Stadtmauern. ... Auszug Ende
- Location
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Benediktinerkloster Sinsheim
- Collection
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Kirchenburgen
- Subject (what)
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Klosteranlage
- Event
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Herstellung
- (when)
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13 Jhd
- (description)
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Spätromanisch
- Last update
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05.03.2025, 4:27 PM CET
Data provider
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Universitätsbibliothek. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Architektur
Time of origin
- 13 Jhd