Bestand
Stift Cappel / Akten (Bestand)
Zehnterhebung,
Güterverwaltung.
Bestandsgeschichte: Bei
Lippstadt (Kreis Soest; bis 1947 Exklave des Landes Lippe), kurz
vor 1239 als Prämonstratenserinnenkloster gegründet, seit 1588
evangelisches Stift.
Form und Inhalt: Stift
Cappel / Kappel (bei Lippstadt)
Um 1140 siedelte sich
an einer "capella" des 10./11. Jahrhunderts ein Frauenkonvent,
wahrscheinlich aus Liesborn vertriebene Kanonissen, unter der
Leitung eines Propstes an und errichtete um 1150 ein Kloster.
Zumindest seit dem 13. Jahrhundert lebte der Konvent nach den
Regeln der Prämonstratenser. Zur Grundausstattung gehörten
maßgeblich Güter der Edelherrn zur Lippe, aus deren Umkreis seit
Mitte des 13. Jahrhunderts in größerem Umfang Güterschenkungen
vorgenommen wurden, die zu beachtlichem Wohlstand des Klosters
führten. Die Edelherren zur Wegen der lutherischen Ausrichtung
der Edelherren zur Lippe mußte 1577/78 der letzte katholische
Propst das Kloster Cappel verlassen, 1588 wurde die offizielle
Umwandlung in ein protestantisch freiweltliches Damenstift
vollzogen. Trotz gegenreformatorischer Bestrebungen war seit
1633 der Fortbestand des evangelischen Damenstiftes unter
Leitung einer - lippischen - Äbtissin gewährleistet. Die
Katholiken lösten 1639 das Kloster fomell auf und bildeten die
sogenannte Propstei Eikeloh bei Erwitte, welche die ehemaligen
Klostergüter im Herzogtum Westfalen verwaltete und die 1804 im
Zuge der Säkularisaton aufgelöst wurde. Das evangelische Stift
Cappel hingegen wurde erst 1971 aufgelöst und mit dem Lippischen
Damenstift St. Marien in Lemgo vereinigt.
nach:
Manfred Schneider, Cappel - Prämonstratenserinnen, in:
Westfälisches Klosterbuch, Bd. 1, Münster 1992, S.
167-172.
Zur Archivgeschichte führt
Schneider aus (S. 169):
"Das Archiv gelangte während
der Auseinandersetzungen des protestantischen Stiftes mit der
katholischen Gegenseite in den Besitz der Abtei Knechtsteden.
1630 wurden die Urkunden in Lippstadt notariell verzeichnet,
eine Abschrift davon aus dem Jahr 1649 ist erhalten. Teile des
Knechtstedener Archives - mit den Cappeler Akten und Urkunden -
wurden kurz vor der Plünderung der Abtei durch die Franzosen
1794 nach Dortmund ausgelagert und sollen bei der Überfahrt über
den Rhein z.T. verlorengegangen sein. Das seit dem Ende des 16.
Jhs. entstandene Schriftgut des Cappeler Archivs und die das
Stift betreffenden Akten der Detmolder Regierung sind nahezu
vollständig erhalten. Das in Cappel aufbewahrte Stiftsarchiv
wurde dort 1952 verzeichnet und als Depositum im Staatsarchiv
Detmold hinterlegt. In das Staatsarchiv Münster gelangten neben
den wenigen Cappeler Urkunden die Akten der katholischen
Propstei Eikeloh."
Im alten Findbuch ist
vermerkt:
··Mehrere Archivalien des Klosters Cappel
liegen im folgenden Regestor über die Propstei Eikeloh [Stadt
Erwitte, Kreis Soest] südöstlich von Lippstadt vor.
·Vgl. dazu auch Lippesche Regesten II. Vorw. S. IX und II.
487, 501, 647 über 3 noch heute zu Cappel beruhende
Urkunden.
·Siegelstempel von Drost und Konvent siehe
Bestand Siegelstempel Nr. 252 und 253.
·1196 vgl.
Kloster Dalheim - Urkunde Nr. 1.
·Zu Cappel vgl. auch
Fürstentum Siegen Landesarchiv 1b Nr. 8.
·Notizen
über die Gründung und das Schicksal des Klosters besonders im
16. Jh. in Hugo Annales Praemonstratensium I 455.
·Fürstbistum Paderborn - Urkunden: Verpfändung der Vogtei
Cappel durch den Grafen von Tecklenburg, 1366
Das vorliegende Findbuch A 41 I Stift Cappel - Urkunden hat
Unterzeichneter im Juni 2008 mit dem Verzeichnungsprogramm VERA
abgeschrieben, unverzeichnete Urkunden neu verzeichnet und
Berichtigungen vorgenommen.
Zu bestellen
und zu zitieren ist der Bestand:
Stift Cappel - Akten
Nr. ...
Münster, den 10.06.2008
Dr. Thomas Reich
- Bestandssignatur
-
D 102
- Umfang
-
4 Akten.; 2 Akten (1 Karton), Findbuch D 102.
- Sprache der Unterlagen
-
German
- Kontext
-
Landesarchiv NRW Abteilung Westfalen (Archivtektonik) >> 1. Territorien des Alten Reiches bis 1802/03 einschließlich Kirchen, Stifter, Klöster, Städte u.ä. >> 1.4. Preußisches Westfalen (D) >> 1.4.1. Grafschaft Mark mit Soest und Lippstadt >> 1.4.1.2. Stifte, Klöster, geistliche Einrichtungen >> Stift Cappel
- Verwandte Bestände und Literatur
-
Manfred Schneider, Cappel - Prämonstratenserinnen, in: Westfälisches Klosterbuch, Bd. 1, Münster 1992, S. 167-172; Paul Eickhoff, Cappel, das westfälische Kulturkleinod - eine Kirchen- und Klostergründung des Prämonstratenserordens in der bedeutsamen Stauferzeit des 12. Jahrhunderts, Lippstadt-Cappel 1977.
Manfred Schneider, Cappel - Prämonstratenserinnen, in: Westfälisches Klosterbuch, Bd. 1, Münster 1992, S. 167-172.
- Bestandslaufzeit
-
1506, [1624/1625], 1700-1782
- Weitere Objektseiten
- Geliefert über
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- Letzte Aktualisierung
-
23.06.2025, 08:11 MESZ
Datenpartner
Landesarchiv Nordrhein-Westfalen. Abteilung Westfalen. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1506, [1624/1625], 1700-1782