246. Gemeindeschule; Berlin, Mitte

Schule

Die Mietshäuser der Jahrhundertwende haben ihre historische Fassadengestaltung größtenteils verloren. Aus der Reihe der Mietshäuser sticht eine stattliche Werksteinfassade heraus. Sie gehört zur 246. Gemeindeschule, die Stadtbaurat Ludwig Hoffmann 1908-09 an der Zwinglistraße 37 errichtet hat. (1) Der Klassentrakt an der Straße strahlt mit seiner vertikalen Pilastergliederung, den rechteckigen Sprossenfenstern und dem Mansarddach mit Fledermausgauben eine vornehme Gediegenheit aus. Die kanellierten Pilaster beginnen über dem gequaderten Kalksteinsockel, sie erstrecken sich über alle drei Stockwerke, um dann unter dem Hauptgesims zu enden. Kapitelle, die man erwarten könnte, fehlen. Damit wird das Bestreben Ludwig Hoffmanns deutlich, eine strenge, würdevolle Architektur zu schaffen, die sich historischer Motive bedient, trotzdem aber zeitgemäß wirkt. Zur freundlichen Ausstrahlung tragen die Reliefs von Joseph Rauch bei, die an den Brüstungsfeldern der Fenster angebracht sind. Man sieht anmutige Darstellungen spielender Kinder sowie Puttenköpfe. An das Vordergebäude schließt sich ein Seitenflügel an. Der Querflügel, der den Schulhof nach hinten abschließt, enthält Turnhalle und Aula.° _________________° (1) Behrendt, Walter Curt: Ludwig Hoffmann. In: Neudeutsche Bauzeitung 5 (1909), S., 542-553; Oehlert 1910, S. 106-107; Stahl, Fritz: Ludwig Hoffmann. Berlin 1914, S. 54-55; Wirth 1955, S. 93 (Datierung und Bildhauer falsch); BusB V C, S. 33, 361.

Angaben zum Objekt

• Standort: Zwinglistraße 37, Moabit, Mitte, Berlin

Klassifikation und Themen

• Klassifikation: Baudenkmal

Beteiligte, Orts- und Zeitangaben

• Ereignis: Herstellung
• (wer): Entwurf: Hoffmann, Ludwig Ernst Emil ; Entwurf: Stiehl, Otto ; Ausführung: Held und Francke AG ; Bauherr: Ia Stadtbauinspektion
• (wann): 1908-1909
• Ereignis: Umbau
• (wann): 1955 & 1974

Weitere Informationen

• Letzte Aktualisierung: 04.06.2025, 11:55 MESZ