Bestand

Amt Vörden bis 1808 (Bestand)

Geschichte des Bestandsbildners: Das Amt Vörden verdankt seine Entstehung der um 1370 zu ersten Mal erwähnte und zu Schutz der Landesgrenze errichteten gleichnamigen Burg. An seiner Spitze stand als militärischer Befehlshaber ein adeliger Landsasse, der Drost, ihm zur Seite stand der Rentmeister. Die Hauptaufgaben das Amtes, mit denen vorwiegend der Rentmeister betraut war, bestanden in der Erhebung und Verrechnung der bischöflichen Einkünfte, der Verwaltung des Domaniums, der Ausübung der Policeygewalt und der Aufbietung der militärischen Kommandos zur Verteidigung der Landesgrenze.
Die Zunahme der Verwaltungsaufgaben bedingte die Einteilung des Burg- bzw. Amtsbezirks in Kirchspiele und Vogteien:
- Vogtei Damme: Kirchspiele Vörden (Feldmark) und Damme
- Vogtei und Kirchspiel Neuenkirchen bei Vörden
- Vogtei und Kirchspiel Gehrde
- Vogtei und Kirchspiel Bramsche
- Vogtei und Kirchspiel Engter
Die Amtsordnung des Bischofs Johann von Hoya vom 15. Februar 1556 bestimmte, dass die Ämter Vörden und Fürstenau von nur einem Drosten mit Sitz in Fürstenau geleitet wurden. Diese Regelung blieb bis zum Tode des Bischofs Franz Wihlem von Wartenberg im Jahr 1661 bestehen.
Die Landeshoheit über die Kirchspiele Damme und Neuenkirchen war seit jeher zwischen den Bischöfen von Münster und Osnabrück umstritten. Beigelegt wurde der Streit erst durch den hannoversch-oldenburgischen Vertrag vom 4. Februar 1817.

Bestandsgeschichte: Der Bestand setzt sich hauptsächlich aus den Akten des hannoverschen Amtes zusammen; eingearbeitet wurden die 1973 aus dem Domänenrentamt herausgezogenen und als Bestand Rep 150 Vör formierten Akten. Die vom hannoverschen Nachfolgeamt übernommene Registratur des osnabrückischen Amtes gelangte 1888 in das Staatsarchiv, spätere Ablieferungen wurden unter Beibehaltung der alten Fachsignaturen hinzugefügt.

Bestandssignatur
NLA OS, Rep 150 Vör
Umfang
174 Akten

Kontext
Nds. Landesarchiv, Abt. Osnabrück (Archivtektonik) >> Gliederung >> 1 Behörden des Staates und der kommunalen Verwaltung >> 1.1 Regionale Verwaltung >> 1.1.1 Altes Reich >> 1.1.1.1 Fürstbistum Osnabrück bis 1803
Verwandte Bestände und Literatur
Literatur: - Gesetz-Bulletin des Königreichs Westphalen. Erster Teil Bd. I und II Nummer 1 bis 37, Kassel 1808. - Bär, Max: Abriß einer Verwaltungsgeschichte des Regierungsbezirks Osnabrück, Hannover / Leipzig 1901. - Düring, A.v.: Ortschafts-Verzeichniß des ehemaligen Hochstifts Osnabrück, in: OM: 21 (1896). - Pitz, Ernst: Das Registraturwesen des Fürstbistums Osnabrück im 16., 17. und 18. Jahrhundert, in: Archivalische Zeitschaft 59 und 60 (1963/64). - Prinz, Joseph: Das Territorium des Bistums Osnabrück. Göttingen 1934. - Rehker, Heinrich: Die landesherrlichen Verwaltungsbehörden im Bistum Osnabrück vom Regierungsantritte Johanns IV. von Hoya bis zum Tode Franz Wilhelms (1553-1661), in: OM 30 (1905). - Thimme, Friedrich: Die inneren zustände des Kurfürstentums hannover unter der französisch-westfälischen Herrschaft 1806-1813, Bd. I und II, Hannover / Leizpig 1893 und 1895.

Bestandslaufzeit
1600-1848

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Letzte Aktualisierung
16.06.2025, 10:42 MESZ

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Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • 1600-1848

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