Bestand

C Rep. 350 Bezirksstelle für ärztliches Begutachtungswesen Berlin (Bestand)

Vorwort: C Rep. 350 - Bezirksstelle für ärztliches Begutachtungswesen Berlin

Gemäß der „Anordnung über ärztliche Begutachtungen“ vom 18. Dezember 1973 wurden in den Bezirken der DDR Bezirksstellen sowie in den Kreisen Kreisstellen für ärztliches Begutachtungswesen gebildet. Die Bezirksstelle Berlin ging aus der Inspektion Gesundheitsschutz in den Betrieben (IGB) bei der Abteilung Gesundheits- und Sozialwesen des Magistrats hervor. Bei den Räten der Stadtbezirke wurden Kreisstellen eingerichtet. Bereits 1971 war die Zentralstelle für Herz-Kreislauf-Begutachtung der Bezirksstelle zugeordnet worden. Die Aufgabe der Bezirksstelle und der Kreisstellen in den Berliner Stadtbezirken bestand in der Erstellung von ärztlichen Gutachten, vor allem im Auftrag der Sozialversicherung.
Als nachgeordnete Einrichtung des Magistrats von Berlin gliederte sich die Bezirksstelle in vier Fachbereiche (1988). Der Fachbereich I war für Beschwerden in 2. Instanz zuständig, der Fachbereich II nahm Invaliditätsbegutachtungen außer Herz-Kreislauf-Begutachtungen, Berufsunfähigkeitsbegutachtungen und Unfallbegutachtungen vor und war zuständig für die Anleitung der Ärzteberatungskommissionen, dem Fachbereich III oblagen die Fälle der Herz-Kreislauf-Begutachtung und der Fachbereich IV nahm Aufgaben der Statistik und EDV wahr.
1990 wurde die Bezirksstelle dem „Medizinischen Betreuungszentrum“ zugeordnet und verlegte seinen Sitz von der Friedrichstraße 112a in die Straße der Befreiung 60.
Mit dem Einigungsvertrag zwischen der BRD und der DDR ergaben sich Strukturveränderungen auch hinsichtlich des ärztlichen Begutachtungswesens. Die gutachterlichen Aufgaben wurden nun von Gutachtern der leistungsgewährenden Einrichtungen, vor allem von Versicherungen, wahrgenommen. Die formale Tätigkeit des ärztlichen Begutachtungswesens sowohl auf Bezirks- als auch auf Stadtbezirksebene endete zum 31. Dezember 1990; bis zum 31. Dezember 1991 wurden die Einrichtungen abgewickelt. Zugleich stellte die Bezirksgutachterkommission ihre Tätigkeit ein.

Der Bestand wurde im Rahmen der Abwicklung der Einrichtung 1991 in das ehemalige Verwaltungsarchiv des Magistrat übernommen.
Der Bestand enthält neben Beratungsprotokollen, Berichten, Analysen und weiteren Dokumenten zur Arbeit der Einrichtung v. a. Gutachten zu Patienten.

Die Überlieferung umfaßt 181 Archivalieneinheiten (15 lfm) und dokumentiert den Zeitraum von 1968 bis 1991.

Zahlreiche Akten sind auf Grund archivgesetzlicher Bestimmungen bzw. der EU-Datenschutz-Grundverordnung für die Benutzung befristet gesperrt. Eine Verkürzung der Schutzfristen kann auf Antrag erfolgen. Dazu bedarf es der besonderen Zustimmung des Landesarchivs Berlin. [Ergänzung 2017]





Dezember 2001 Dr. Heike Schroll

Bestandssignatur
C Rep. 350

Kontext
Landesarchiv Berlin (Archivtektonik) >> C Bestände (Ost-) Berliner Behörden bis 1990 >> C 2 Magistrat von Berlin und nachgeordnete Einrichtungen >> C 2.2 Nachgeordnete Einrichtungen

Weitere Objektseiten
Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
Rechteinformation
Für nähere Informationen zu Nutzungs- und Verwertungsrechten kontaktieren Sie bitte info@landesarchiv.berlin.de.
Letzte Aktualisierung
28.02.2025, 14:13 MEZ

Datenpartner

Dieses Objekt wird bereitgestellt von:
Landesarchiv Berlin. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.

Objekttyp

  • Bestand

Ähnliche Objekte (12)