Medaille
Vestner, Georg Wilhelm (?): Christiane Mariana von Ziegler
Vorderseite: CHRISTIANA MARIANA A ZIEGLER - Brustbild der Dichterin Christiana Mariana von Ziegler mit hochgestecktem Haar, Ohrgehängen und Lorbeerkranz nach rechts. Unten am Rand Signatur C PR S C M (cum Privilegio Sacrae Caesarae Majestatis).
Rückseite: LAVRVS FACVLT PHILOS VITEMBERG POETICA // TRIBVTA DIE / XVII OCTOBR / MDCCXXXIII - Umschrift und Text in drei Zeilen im Abschnitt. Zwischen zwei unten gekreuzten Lorbeerzweigen aufgeschlagenes Buch mit griechischer Schrift AYΔHΘEIH ('Dem göttlichen Gesange'), Hesiod, Theogonie 31. Unten die Signatur VESTNER F.
Münzstand: Privatausgabe
Erläuterung: Die als Christina Mariana von Ziegler bekannt gewordene Dichterin ist am 29. Juni 1695 als Tochter des 1701 zum regierenden Bürgermeister von Leipzig gewählten Juristen Franz Conrad Romanus in der Messestadt geboren worden. Mit 16 Jahren heiratet sie Heinrich Levin von Könitz, nach dem Tode des Gatten 1715 in zweiter Ehe den Hauptmann Georg Christoph von Ziegler. Die Familie wohnte in der Nähe von Erfurt. Nach dem Tod Zieglers kehrte sie wieder in ihre Heimatstadt zurück und führte dort einen literarisch-musikalischen Salon, in dem u. a. Johann Sebastian Bach und Christoph Gottsched verkehrten. Bach vertonte mehrere ihrer geistlichen Kantaten. Am 15. November 1730 wird sie auf Gottscheds Veranlassung als erstes weibliches Mitglied in die 'Deutsche Gesellschaft' in Leipzig aufgenommen. In verschiedenen Texten setzt sie sich für die Gleichwertigkeit der Geschlechter ein und beteiligt an den Diskussionen um die Stellung der Frau in der Gesellschaft. Am 17. Oktober 1733 wird Christiana Mariana Ziegler von der Universität Wittenberg zur 'poeta laureata' gekrönt, Prägeanlass für diese Medaille, ihr preisgekröntes Gedicht 'Die Zufriedenheit eines Landes, das nach einem schweren Kriege durch den Frieden wieder erfreuet wird'. 1741 heiratet sie den an die Universität Frankfurt an der Oder berufenen Wolf Balthasar Adolph von Steinwehr und zieht mit ihm nach Frankfurt. Am 30. Mai 1760 stirbt sie dort. Die Medaille wurde von dem vom Kaiser privilegierten Medailleur Georg Wilhelm Vestner (oder seinem Sohn Andreas) gefertigt.
- Standort
-
Münzkabinett, Staatliche Museen zu Berlin - Stiftung Preußischer Kulturbesitz
- Sammlung
-
Medaillen
Unterabteilung: Barock und Rokoko
- Inventarnummer
-
18224391
- Weitere Nummer(n)
- Maße
-
Durchmesser: 41 mm, Gewicht: 20.80 g, Stempelstellung: 12 h
- Material/Technik
-
Silber; geprägt
- Verwandtes Objekt und Literatur
-
Literatur zum Stück: F. Bernheimer, Georg Wilhelm Vestner und Andreas Vestner. Zwei Nürnberger Medailleure (1984) 295 Nr. 478; C. Laverrenz, Die Medaillen und Gedächtniszeichen deutscher Hochschulen II (1887) 31 Nr. 87.
- Bezug (was)
-
18. Jh.
Berühmte Persönlichkeiten
Deutschland
Ereignisse
Frauen
Gegenstände
Medaillen
Medailleure
Neuzeit
Pflanzen
Porträts
Private als Münzstand
Silber
- Ereignis
-
Herstellung
- (wo)
-
Deutschland
Franken
Nürnberg
- (wann)
-
1733
- Provenienz
-
Akzession/Erwerbungsnummer: Ohne Nummer
- Letzte Aktualisierung
-
29.04.2025, 12:13 MESZ
Datenpartner
Münzkabinett. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Medaille
Beteiligte
Entstanden
- 1733