Archivbestand

Acta Scabinalia (Nachbarrechtliche Grundstücksstreitigkeiten) (Bestand)

Laufzeit: 1517-1800 Inhalt: Gerieten Nachbarn über Besitzverhältnisse an ihren Grundstücken, über Belästigungen durch Gestank oder Abwässer aus Toiletten und Schweineställen oder über Nutzungsrechte an Brunnen und gemeinsamen Wegen in Streit, konnten sie sich an den Rat wenden. Dieser entsandte zunächst die zuständigen Leischaftsschöffen. Sie waren Ratsmitglieder und hatten die Aufgabe, einen Augenschein vorzunehmen und möglichst eine gütliche Einigung zu erzielen. Als Sachverständige wurden häufig die vereidigten städtischen Maurer- und Zimmermeister hinzugezogen. Waren die streitenden Nachbarn mit der Vermittlung nicht zufrieden, stand es ihnen frei, einen Prozess vor dem Ratsgericht zu beginnen. Nachbarrechtliche Konflikte bezüglich der Besitzverhältnisse an Grundstücken bei baulichen Veränderungen und Instandhaltungen an Häusern und Grenzverletzungen, teilweise mit anliegenden Kaufbriefen und Vergleichen (16. Jahrhundert) (16), (17. Jahrhundert) (127), (18. Jahrhundert) (325). Umfang: 465 Einheiten (50 Kartons), Findbuch Scabinalia (handschriftliches Verzeichnis, erstellt von Josef Ketteler); Register der Kläger und der Beklagten; Namenkartei "Gerichtsarchiv", Zitierung: StdAMs, Gerichtsarchiv, Acta scabinalia Literatur: - Rasch, Gunnar, Die Geschichte der Städtebaupolizei von Münster (Westfalen) von den Anfängen bis zum Ende des Hochstiftes im Jahre 1803, Dissertation, Münster 1977. - Schedensack, Christine, Formen der außergerichtlichen gütlichen Konfliktbeilegung. Vermittlung und Schlichtung am Beispiel nachbarrechtlicher Konflikte in Münster (1600-1650), in: Westfälische Forschungen, Bd. 47, 1997, S. 643-667.

Vorwort: Die Akten zu nachbarrechtlichen Konflikten bezüglich der Besitzverhältnisse an Grundstücken bei baulichen Veränderungen und Instandhaltungen an Häusern und Grenzverletzungen enthalten teilweise Kaufbriefe und Vergleiche. Diese auch als Schöffensachen bezeichneten Nachbarstreitigkeiten wurden zunächst von den Laischaftsschöffen auf Schöffentagen (Ortsterminen) untersucht und dann vom Rat entschieden. Das Findbuch mit 325 Nummern wurde durch Josef Ketteler in den 1920er Jahren handschriftlich erfasst und später um einge Stücke ergänzt und in die Datenbank übertragen. Es wurde eine grobe chronologische Ordnung nach Jahrhunderten über die Erschließung gelegt. Die folgenden Nummern fehlen: Bd. I Nr. 5, 7, 8, 9, Bd. II 1, 7, Bd. III 3, 145, 148, 152, 161, 173, 211, 229, 258, 259, 263, 288, 289, 299.

Bestandssignatur
B-Acta scab

Kontext
Stadtarchiv Münster (Archivtektonik) >> Archive der Stadt Münster >> Archive der fürstbischöflichen Zeit >> Gerichtsarchiv

Bestandslaufzeit
Vorwiegend 1. Hälfte 17. Jh.

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Letzte Aktualisierung
05.11.2025, 13:59 MEZ

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Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • Vorwiegend 1. Hälfte 17. Jh.

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