Bestand

Acta criminalia (Kriminalakten) (Bestand)

Laufzeit: 1522-1754 Inhalt: Die Stadt beanspruchte die volle Gerichtshoheit. Aufgegriffene Missetäter wurden vom Rat gefangengesetzt und im Beisein der Richtherren peinlich verhört. Bei nicht todeswürdigen Verbrechen erfolgten Urteil und Strafvollzug durch den Rat. Bei fälliger Todesstrafe wurde nach dem Verhör der Stadtrichter zugezogen, doch oblag dem Rat Verurteilung oder Begnadigung. Hinrichtungen wurden vom städtischen Scharfrichter vorgenommen, Mörder und Totschläger meist mit dem Schwert enthauptet, Münzverbrecher verbrannt, andere Übeltäter nach Bestrafung der Stadt verwiesen. Als Hexen verfolgte Frauen wurden wegen Zauberei dem Feuertod überantwortet. Hauptdelikte waren: Diebstahl, Körperverletzung, Mord, Ehebruch, Falschmünzerei, Hexerei und Zauberei. Kriminalprotokolle (1602-1646) (6); "Acta criminalia" (1522-1754) (284); Namenverzeichnis der aus der Stadt ausgewiesenen oder entwichenen Übeltäter (1590-1607). Umfang: 286 Einheiten (31 Kartons), Findbuch Kriminalakten (erstellt nach Findbuch von Josef Ketteler); Namenkartei "Gerichtsarchiv", Zitierung: StdAMs, Gerichtsarchiv, Acta criminalia Literatur: - Alfing, Sabine, Hexenjagd und Zaubereiprozesse in Münster. Vom Umgang mit Sündenböcken in den Krisenzeiten des 16. und 17. Jahrhunderts, Münster 1991. - Brüggemann, Hiltrud, Die Hexenprozesse in Münster, Examensarbeit, Münster 1982. - Gimpel, Klaus, Nachrichten über die Henker (Büttel, Scharfrichter) in Münster, in: Westfälische Zeitschrift, Bd. 141, 1991, S. 151-168. - Humborg, Ludwig, Die Hexenprozesse in der Stadt Münster. Ein Beitrag zur Kulturgeschichte Münsters (Münstersche Beiträge zur Geschichtsforschung, Bd. 43), Münster 1914. - Offenberg, H[einrich], Bilder und Skizzen aus Münsters Vergangenheit, Münster 1898. https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:6:1-174758 - Schedensack, Christine, Gesellschaftliche Konventionen und individuelle Lebensführung, in: Sabine Alfing und Christine Schedensack, Frauenalltag im frühneuzeitlichen Münster (Münsterische Studien zur Frauen- und Geschlechtergeschichte, Bd. 1), Bielefeld 1994, S. 188-277. - Thier, Bernd, Vom Kerker zum Zuchthaus. Orte des Strafvollzugs in Münster vom Mittelalter bis zum 19. Jahrhundert. In: Denkmalpflege in Westfalen-Lippe 2.15, S. 60-74. T. Haug, Städtische Verwaltung und Justiz in der Frühen Neuzeit. Münster 2022, S. 25-32.

Vorwort: Das Findbuch Kriminalakten, die "causae criminales" der Stadt Münster, hat Josef Ketteler in den 1920er Jahren angelegt. Es wurden später einige wenige Ergänzungen hinzugefügt. Zu den Kriminalakten sind die Ratsprotokolle heranzuziehen.
Hauptdelikte waren: Diebstahl, Körperverletzung, Mord, Ehebruch, Falschmünzerei, Hexerei und Zauberei. Neben diesen Straftaten wurden Fahrlässigkeiten verhandelt, die eine eingehende Untersuchung erforderten. Umfangreiche Vernehmungen von Zeugen und Sachverständigen ergeben Aufschluss über Familienzugehörigkeit, Alter und Beruf.

Nr. 78, Nr. 117, Nr. 167, Nr. 223, Nr. 230, Nr. 238 Nr. 264 und Nr. 276 sind nicht (oder nicht mehr) belegt.

Bestandssignatur
B-Acta crim

Kontext
Stadtarchiv Münster (Archivtektonik) >> Archive der Stadt Münster >> Archive der fürstbischöflichen Zeit >> Gerichtsarchiv

Bestandslaufzeit
[1512-01-01/1754-12-31]

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Letzte Aktualisierung
23.06.2025, 08:11 MESZ

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Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • [1512-01-01/1754-12-31]

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