Bestand

Reiß, Dr. Heinrich; Präses (Bestand)

Bestandsbeschreibung: Der Nachlass von Dr. Heinrich Reiß wurde 2022 im Landeskirchlichen Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen in Bielefeld verzeichnet. Er umfasst 55 Verzeichnungseinheiten und erstreckt sich über den Zeitraum von 1951 bis 2001. Der Nachlass liegt als Depositum im Landeskirchlichen Archiv unter der Bestandsnummer 3.130. Dr. theol. Heinrich Johannes Hermann Reiß (geb. 09.11.1919 in Essen, gest. 23.08.2005 in Bielefeld) war von 1977 bis 1985 Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW). Der Sohn eines Postbetriebsassistenten studierte nach dem Besuch der Krupp-Oberrealschule Essen, dem Militärdienst im Zweiten Weltkrieg und der Entlassung aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft ab dem Sommersemester 1946 evangelische Theologie in Wuppertal, Mirfield (England), Bonn und Münster. Die beiden theologischen Examina legte Heinrich Reiß 1950 und 1952 in Bielefeld ab. Die Ordination erfolgte am 30. November 1952. Nach dem Vikariat in Burgsteinfurt und einer einjährigen Tätigkeit als Studieninspektor in Münster promovierte er in Münster 1952 über „Das Verständnis der Bibel bei Johann Albrecht Bengel”. Anschließend arbeitete Reiß zwei Jahre lang als Hilfsprediger in Burgsteinfurt und als Lehrer am dortigen Gymnasium Arnoldinum für Religion und Hebräisch; er war Leiter der Arbeitsgemeinschaft für Religionslehrer und Kreisjugendpfarrer des Kirchenkreises Steinfurt. 1954 wurde er Studentenpfarrer in Münster, 1960 erfolgte die Berufung als Landeskirchenrat in das Landeskirchenamt der EKvW nach Bielefeld. Mit seiner Wahl zum Oberkirchenrat durch die Landessynode 1968 wurde Reiß zugleich hauptamtliches Mitglied der westfälischen Kirchenleitung. Im Landeskirchenamt war Reiß unter anderem für den theologischen Nachwuchs, die evangelischen Studentengemeinden und Fragen der kirchlichen Publizistik zuständig. 1977 wählte ihn die westfälische Landessynode als Nachfolger von Dr. Hans Thimme zum Präses der EKvW. 1978 folgte die Berufung zum Mitglied des Rates der EKU(-West), 1981 wurde er zu dessen Vorsitzendem gewählt. Von 1979 bis 1986 war Reiß Mitglied des Rates der EKD. Im März 1985 trat Reiß in den Ruhestand. Der Nachlass dokumentiert die Amtstätigkeit von Dr. Reiß. Wertvoll macht ihn die Fülle von Bild- und Tonquellen. Die Handakten von Präses Dr. Reich befinden sich in Beständen LkA EKvW 0.12 Präsesregistratur und LkA EKvW 22.8 Handakten Dr. Heinrich Reiß. Der Bestand wurde unter Zugrundelegung internationaler Verzeichnungsgrundsätze nach ISAD (G) erschlossen. Bei der Verzeichnung erhielten die Akten fortlaufende Nummern, die als gültige Archivsignaturen in der Bestellsignatur jeder Verzeichnungseinheit als letzte arabische Nummer oder im Findbuch ganz links neben dem jeweiligen Aktentitel aufgeführt sind. Unterhalb des Aktentitels geben die Vermerke „Enthält, Enthält nur, Enthält u.a., Enthält v.a., Enthält auch“ eingrenzende oder weiterführende Auskünfte über den Inhalt. Unter „Darin“ sind besondere Schriftgutarten wie Druckschriften, Presseberichte, Bauzeichnungen oder Fotos aufgelistet. Nach den Erschließungsvermerken folgt die alte Archivsignatur oder das Aktenzeichen, falls sie auf der Akte vermerkt waren. Ganz rechts schließen sich die Laufzeiten der Archivalien an. Zu beachten sind hier zwei verschiedene Arten von Klammern: ( ) verweisen bei Abschriften auf das Datum des Originals, [ ] kennzeichnen erschlossene Jahresangaben undatierter Schriftstücke. Kassiert wurde nicht archivwürdiges Schriftgut im Rahmen der Aufbewahrungs- und Kassationsordnung der Evangelischen Kirche von Westfalen vom 20.02.2003 in der Fassung vom 29.10.2020 bzw. des Aufbewahrungs- und Kassationsplans der EKvW vom 29.10.2020. Sofern die Benutzung nicht zu Verwaltungszwecken erfolgt, unterliegen gemäß § 7 Abs. 1 Kirchengesetz zur Sicherung und Nutzung von kirchlichem Archivgut in der Evangelischen Kirche der Union (Archivgesetz - ArchivG) vom 6.5.2000 sämtliche Archivalien einer 30-jährigen Sperrfrist (gerechnet nach dem Ende ihrer Laufzeit). Für Archivgut, das sich nach seiner Zweckbestimmung oder nach seinem wesentlichen Inhalt auf natürliche Personen bezieht, gelten laut § 7 Abs. 2 ArchivG zusätzliche Schutzfristen. Diese Archivalien dürfen auch nach Ablauf der allgemeinen Sperrfrist frühestens 10 Jahre nach dem Tod der betroffenen Person(en) benutzt werden. Ist das Todesjahr nicht feststellbar, endet die Schutzfrist 90 Jahre nach Geburt. Ist auch das Geburtsjahr nicht bekannt, endet die Schutzfrist 60 Jahre nach Entstehung der Unterlagen. Bei der Zitierung des Archivbestandes ist anzugeben: LkA EKvW 3.130 Nr. ... (hier folgt die Archivsignatur der entsprechenden Archivalie). Das Kürzel steht in dieser Reihenfolge für "Landeskirchliches Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen, Bestand 3.130 Nr. ...". Bielefeld, im September 2022 Anna Warkentin Quellen und Literatur (Auswahl): Personalakte: LkA EKvW Pers. Beam. Nr. 124 "Drei Kutscher auf einem Bock". Die Inhaber der kirchlichen Leitungsämter im evangelischen Westfalen (1815-1996) / Hg. Landeskirchliches Archiv der EKvW, Bielefeld 1996, S. 70-72 Die Güte Gottes erfahrbar machen. Präses Dr. Heinrich Reiß. Eine Amtszeit im Spiegel von epd-Berichten 1977-1985. Als Zeichen des Dankes von den Redaktionen des Evangelischen Pressedienstes (epd) in der Region West für den ausscheidenden Vorsitzenden Dr. Heinrich Reiß. - Bielefeld, den 18. Dezember 1985 Dr. Heinrich Reiß: "Du hast noch einen weiten Weg vor Dir". Ein Präses fängt an. - In: Kirche in unübersichtlicher Zeit. Stationen eines Dienstes. Zum Abschied von Präses D. Hans-Martin Linnemann. - Hg. v. Herbert Demmer und Dr. Wolfgang Martens, - Bielefeld: Luther-Verlag, 1996, S. 16-29

Form und Inhalt: Der Nachlass von Dr. Heinrich Reiß wurde 2022 im Landeskirchlichen Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen in Bielefeld verzeichnet. Er umfasst 55 Verzeichnungseinheiten und erstreckt sich über den Zeitraum von 1951 bis 2001. Der Nachlass liegt als Depositum im Landeskirchlichen Archiv unter der Bestandsnummer 3.130.
Dr. theol. Heinrich Johannes Hermann Reiß (geb. 09.11.1919 in Essen, gest. 23.08.2005 in Bielefeld) war von 1977 bis 1985 Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW). Der Sohn eines Postbetriebsassistenten studierte nach dem Besuch der Krupp-Oberrealschule Essen, dem Militärdienst im Zweiten Weltkrieg und der Entlassung aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft ab dem Sommersemester 1946 evangelische Theologie in Wuppertal, Mirfield (England), Bonn und Münster. Die beiden theologischen Examina legte Heinrich Reiß 1950 und 1952 in Bielefeld ab. Die Ordination erfolgte am 30. November 1952. Nach dem Vikariat in Burgsteinfurt und einer einjährigen Tätigkeit als Studieninspektor in Münster promovierte er in Münster 1952 über ”Das Verständnis der Bibel bei Johann Albrecht Bengel”. Anschließend arbeitete Reiß zwei Jahre lang als Hilfsprediger in Burgsteinfurt und als Lehrer am dortigen Gymnasium Arnoldinum für Religion und Hebräisch; er war Leiter der Arbeitsgemeinschaft für Religionslehrer und Kreisjugendpfarrer des Kirchenkreises Steinfurt. 1954 wurde er Studentenpfarrer in Münster, 1960 erfolgte die Berufung als Landeskirchenrat in das Landeskirchenamt der EKvW nach Bielefeld. Mit seiner Wahl zum Oberkirchenrat durch die Landessynode 1968 wurde Reiß zugleich hauptamtliches Mitglied der westfälischen Kirchenleitung. Im Landeskirchenamt war Reiß unter anderem für den theologischen Nachwuchs, die evangelischen Studentengemeinden und Fragen der kirchlichen Publizistik zuständig. 1977 wählte ihn die westfälische Landessynode als Nachfolger von Dr. Hans Thimme zum Präses der EKvW. 1978 folgte die Berufung zum Mitglied des Rates der EKU(-West), 1981 wurde er zu dessen Vorsitzendem gewählt. Von 1979 bis 1986 war Reiß Mitglied des Rates der EKD. Im März 1985 trat Reiß in den Ruhestand.
Der Nachlass dokumentiert die Amtstätigkeit von Dr. Reiß. Wertvoll macht ihn die Fülle von Bild- und Tonquellen. Die Handakten von Präses Dr. Reich befinden sich in Beständen LkA EKvW 0.12 Präsesregistratur und LkA EKvW 22.8 Handakten Dr. Heinrich Reiß.
Der Bestand wurde unter Zugrundelegung internationaler Verzeichnungsgrundsätze nach ISAD (G) erschlossen. Bei der Verzeichnung erhielten die Akten fortlaufende Nummern, die als gültige Archivsignaturen in der Bestellsignatur jeder Verzeichnungseinheit als letzte arabische Nummer oder im Findbuch ganz links neben dem jeweiligen Aktentitel aufgeführt sind. Unterhalb des Aktentitels geben die Vermerke ”Enthält, Enthält nur, Enthält u.a., Enthält v.a., Enthält auch“ eingrenzende oder weiterführende Auskünfte über den Inhalt. Unter ”Darin“ sind besondere Schriftgutarten wie Druckschriften, Presseberichte, Bauzeichnungen oder Fotos aufgelistet. Nach den Erschließungsvermerken folgt die alte Archivsignatur oder das Aktenzeichen, falls sie auf der Akte vermerkt waren. Ganz rechts schließen sich die Laufzeiten der Archivalien an. Zu beachten sind hier zwei verschiedene Arten von Klammern: ( ) verweisen bei Abschriften auf das Datum des Originals, [ ] kennzeichnen erschlossene Jahresangaben undatierter Schriftstücke.
Kassiert wurde nicht archivwürdiges Schriftgut im Rahmen der Aufbewahrungs- und Kassationsordnung der Evangelischen Kirche von Westfalen vom 20.02.2003 in der Fassung vom 29.10.2020 bzw. des Aufbewahrungs- und Kassationsplans der EKvW vom 29.10.2020.
Sofern die Benutzung nicht zu Verwaltungszwecken erfolgt, unterliegen gemäß § 7 Abs. 1 Kirchengesetz zur Sicherung und Nutzung von kirchlichem Archivgut in der Evangelischen Kirche der Union (Archivgesetz - ArchivG) vom 6.5.2000 sämtliche Archivalien einer 30-jährigen Sperrfrist (gerechnet nach dem Ende ihrer Laufzeit). Für Archivgut, das sich nach seiner Zweckbestimmung oder nach seinem wesentlichen Inhalt auf natürliche Personen bezieht, gelten laut § 7 Abs. 2 ArchivG zusätzliche Schutzfristen. Diese Archivalien dürfen auch nach Ablauf der allgemeinen Sperrfrist frühestens 10 Jahre nach dem Tod der betroffenen Person(en) benutzt werden. Ist das Todesjahr nicht feststellbar, endet die Schutzfrist 90 Jahre nach Geburt. Ist auch das Geburtsjahr nicht bekannt, endet die Schutzfrist 60 Jahre nach Entstehung der Unterlagen.
Bei der Zitierung des Archivbestandes ist anzugeben: LkA EKvW 3.130 Nr. ... (hier folgt die Archivsignatur der entsprechenden Archivalie). Das Kürzel steht in dieser Reihenfolge für "Landeskirchliches Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen, Bestand 3.130 Nr. ...".
Bielefeld, im September 2022
Anna Warkentin
Quellen und Literatur (Auswahl):
Personalakte: LkA EKvW Pers. Beam. Nr. 124
"Drei Kutscher auf einem Bock". Die Inhaber der kirchlichen Leitungsämter im evangelischen Westfalen (1815-1996) / Hg. Landeskirchliches Archiv der EKvW, Bielefeld 1996, S. 70-72
Die Güte Gottes erfahrbar machen. Präses Dr. Heinrich Reiß. Eine Amtszeit im Spiegel von epd-Berichten 1977-1985. Als Zeichen des Dankes von den Redaktionen des Evangelischen Pressedienstes (epd) in der Region West für den ausscheidenden Vorsitzenden Dr. Heinrich Reiß. - Bielefeld, den 18. Dezember 1985
Dr. Heinrich Reiß: "Du hast noch einen weiten Weg vor Dir". Ein Präses fängt an. - In: Kirche in unübersichtlicher Zeit. Stationen eines Dienstes. Zum Abschied von Präses D. Hans-Martin Linnemann. - Hg. v. Herbert Demmer und Dr. Wolfgang Martens, - Bielefeld: Luther-Verlag, 1996, S. 16-29

Reference number of holding
3.130

Context
Landeskirchliches Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen (Archivtektonik) >> 07. Nachlässe

Date of creation of holding
1951-2001

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Last update
06.03.2025, 6:28 PM CET

Data provider

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Object type

  • Bestand

Time of origin

  • 1951-2001

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