Kettenhemd
Kettenhemd des Janitscharenağa Mustafa Pasha aus Rodosta
Das Kettenhemd aus vernieteten Eisenringen gehörte einst dem osmanischen Oberbefehlshaber des Belagerungsheeres vor Wien. Eine ins Ringgeflecht eingegossene, ovale Bleiplombe trägt den Namen des Besitzers »Janitscharenağa Mustafa Ağa« und die Jahreszahl 1692.
Das Kettenhemd mit halblangen Ärmeln verfügt über floral dekorierte Schnallen und Buckelbeschläge aus teilvergoldetem Silber mit feinsten Mustern aus Niello. Das unterste Spangenpaar und die mittlere Rundscheibe tragen die eingeprägte Tuğra Sultan Mehmeds IV. (1642-1693), den monogrammartigen Namenszug osmanischer Herrscher. Das Panzerhemd war ein Beutestück des Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden-Baden (1655-1707) aus der Entsatzschlacht vor Wien am 12. September 1683. Bei der Flucht Mustafa Ağas fiel es dem »Türkenlouis« in die Hände.
Literatur: Badisches Landesmuseum: Die Karlsruher Türkenbeute. Die »Türckische Kammer« des Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden-Baden. Die »Türckischen Curiositaeten« der Markgrafen von Baden-Durlach, bearb. von Ernst Petrasch, Reinhard Sänger, Eva Zimmermann und Hans Georg Majer, München 1991, S.85 f., Kat. 19; Schoole Mostafawy, Das Hemd des Mannes, dem das Glück verwehrt blieb. In: Kaiser und Sultan. Nachbarn in Europas Mitte 1600 - 1700 (= Ausstellungskatalog zur Großen Landesausstellung 2019/2020), hrsg. vom Badischen Landesmuseum, München 2019, S. 220, Kat. 116.
- Standort
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Badisches Landesmuseum, Karlsruhe
- Sammlung
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Türkenbeute
- Inventarnummer
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D 10
- Maße
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Länge: 43.0 cm (Ärmel)
Länge: 104.0 cm, Breite: 57.0 cm, Gewicht: 9.25 kg (Gesamt)
- Material/Technik
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Eisen; Silber; Blei; vergoldet; vernietet; geschmiedet; nielliert
- Ereignis
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Herstellung
- (wo)
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Istanbul
Osmanisches Reich
- (wann)
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1682
- Rechteinformation
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Badisches Landesmuseum
- Letzte Aktualisierung
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12.07.2024, 10:56 MESZ
Datenpartner
Badisches Landesmuseum Karlsruhe. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Kettenhemd
Entstanden
- 1682