Bestand
Königlicher Kreisarzt des Kreises Lüdinghausen (Bestand)
Der vorliegende, im Keller Nr. 6 der Kreisverwaltung Coesfeld vorgefundene, Bestand entstammt der Provenienz des Königlichen Kreisarztes des Kreises Lüdinghausen (ehemals Kreisphysicus) und setzt sich aus 43 zum Teil fadengehefteten Verzeichnungseinheiten zusammen. Wann und auf welchem Wege die Akten nach Coesfeld gelangten, ist nicht zu rekonstruieren. Vermutlich jedoch geschah dies im Zuge der Kommunalen Neuordnung, derzufolge der Kreis Lüdinghausen zum 1.1.1975 aufgelöst und zum größten Teil zum Kreis Coesfeld geschlagen wurde. Die Akten umfassen im wesentlichen die Jahre 1880 bis 1913 und kommen aus folgenden Abteilungen: I Allgemeine Dienstangelegenheiten, II Medizinalpolizei, III Sanitätspolizei. Die Verzeichnung erfolgte nach dem Aktenplan. Zur Geschichte des Königlichen Kreisarztes: Nachdem Westfalen in Folge des Wiener Kongresses 1814/15 preußische Provinz geworden war, wurde der Bereich des Gesundheitswesens den bestehenden Bestimmungen im Königreich Preußen angeglichen: Für jeden Kreis der Provinz wurde ein sog. Kreisphysicus ernannt. Seine Aufgaben waren: Beaufsichtigung des Medizinalpersonals, der Apotheken und Hebammen; Prüfung des Heilpersonals; Revision der Apotheken; Überwachung des Arzneimittelverkehrs. Außerdem wurde er gerichtsärztlich tätig. Nach 1874 war er zusätzlich für die Durchführung der Pockenimpfung verantwortlich. Eine gravierende Änderung trat 1899 mit dem sog. Kreisarztgesetz ein: Der Medizinalbeamte hieß nunmehr Kreisarzt. Er sollte sich auf Aufforderung der Behörden gutachtlich zu allen Fragen des Gesundheitswesens äußern und konnte auf Ersuchen an den Sitzungen des Kreisausschusses und des Kreistags (mit beratender Stimme) teilnehmen. Er hatte die Heilanstalten zu beaufsichtigen und von sich aus den Behörden Vorschläge zur Abstellung von Mängeln zu machen. Durch das Gesetz zur Vereinheitlichung des Gesundheitswesens 1934 wurden das staatliche und das kommunale Arbeitsgebiet zusammengelegt. Es entstanden Gesundheitsämter mit dem Kreisarzt, jetzt Amtsarzt, an der Spitze. König-Heuer
Vorwort: Der vorliegende, im Keller Nr. 6 der Kreisverwaltung Coesfeld vorgefundene, Bestand entstammt der Provenienz des Königlichen Kreisarztes des Kreises Lüdinghausen (ehemals Kreisphysicus) und setzt sich aus 43 zum Teil fadengehefteten Verzeichnungseinheiten zusammen. Wann und auf welchem Wege die Akten nach Coesfeld gelangten, ist nicht zu rekonstruieren. Vermutlich jedoch geschah dies im Zuge der Kommunalen Neuordnung, derzufolge der Kreis Lüdinghausen zum 1.1.1975 aufgelöst und zum größten Teil zum Kreis Coesfeld geschlagen wurde. Die Akten umfassen im wesentlichen die Jahre 1880 bis 1913 und kommen aus folgenden Abteilungen: I Allgemeine Dienstangelegenheiten, II Medizinalpolizei, III Sanitätspolizei.
Die Verzeichnung erfolgte nach dem Aktenplan.
Der Bestand lagert im Kreishaus I, Keller 1.
Zur Geschichte des Königlichen Kreisarztes: Nachdem Westfalen in Folge des Wiener Kongresses 1814/15 preußische Provinz geworden war, wurde der Bereich des Gesundheitswesens den bestehenden Bestimmungen im Königreich Preußen angeglichen: Für jeden Kreis der Provinz wurde ein sog. Kreisphysicus ernannt. Seine Aufgaben waren: Beaufsichtigung des Medizinalpersonals, der Apotheken und Hebammen; Prüfung des Heilpersonals; Revision der Apotheken; Überwachung des Arzneimittelverkehrs. Außerdem wurde er gerichtsärztlich tätig. Nach 1874 war er zusätzlich für die Durchführung der Pockenimpfung verantwortlich.
Eine gravierende Änderung trat 1899 mit dem sog. Kreisarztgesetz ein: Der Medizinalbeamte hieß nunmehr Kreisarzt. Er sollte sich auf Aufforderung der Behörden gutachtlich zu allen Fragen des Gesundheitswesens äußern und konnte auf Ersuchen an den Sitzungen des Kreisausschusses und des Kreistags (mit beratender Stimme) teilnehmen. Er hatte die Heilanstalten zu beaufsichtigen und von sich aus den Behörden Vorschläge zur Abstellung von Mängeln zu machen. Durch das Gesetz zur Vereinheitlichung des Gesundheitswesens 1934 wurden das staatliche und das kommunale Arbeitsgebiet zusammengelegt. Es entstanden Gesundheitsämter mit dem Kreisarzt, jetzt Amtsarzt, an der Spitze.
- Bestandssignatur
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KA Coe, B 1
- Kontext
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Kreisarchiv Coesfeld (Archivtektonik) >> Amtliches Archivgut >> Kreis Lüdinghausen
- Bestandslaufzeit
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1845 - 1926
- Weitere Objektseiten
- Geliefert über
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
23.06.2025, 08:11 MESZ
Datenpartner
Kreis Coesfeld. Kreisarchiv. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1845 - 1926