Bestand
Verband der Deutschen Buchdrucker (Bestand)
Bestandsbeschreibung: Bei den
vom Zentralarchiv des FDGB in der Historischen Abteilung
zusammengefassten Beständen handelt es sich um Restbestände
verschiedener Provenienzen, die zu den seit 1935 im Zentralarchiv der
Deutschen Arbeitsfront zusammengeführten Unterlagen gehörten. Die
durch kriegsbedingte Verluste stark reduzierten Bestände wurden
1945/1946 dem FDGB übergeben. In der Folgezeit wurden die Bestände
durch lokale Provenienzen und Kopien aus anderen Archiven
ergänzt.
Aufgaben und Organisation:
1862 wurde der Fortbildungsverein für Buchdrucker in
Leipzig gebildet.
Der deutsche Buchdruckertag
vom 20. - 22. Mai 1866 in Leipzig beschloß die Gründung des Deutschen
Buchdruckerverbandes, der seine Tätigkeit zum 01. Januar 1867
aufnahm.
An der Spitze des Verbandes stand eine
5-köpfige Kommission und der Vorsitzende (Präsident). Sitz des
Verbandsorgans "Korrespondent für Deutschlands Buchdrucker und
Schriftgießer" wurde Leipzig. Auf dem 2. deutschen Buchdruckertag vom
11. - 14. April 1868 in Berlin wurden die Statuten des Verbandes und
der Zentralinvalidenkasse angenommen.
Um dem
Verbot durch das Sozialistengesetz zu entgehen wurde der Verband im
November 1878 in den Unterstützungsverein deutscher Buchdrucker mit
Sitz in Leipzig umgewandelt, der dennoch am 05. März 1879 in Leipzig
polizeilich aufgelöst wurde, daraufhin wurde der Vereinssitz nach
Stuttgart verlegt. Um 1885 erfolgte schließlich die Verlegung des
Vereins nach Berlin, in Stuttgart verblieb die dem Verein angehörende
Invalidenkasse.
Auf der 1. Generalversammlung
vom 02. - 05. September 1879 in Hannover wurde der umfassende Aufbau
einer Arbeitslosenunterstützung (Auszahlungen ab 1. Jan. 1880) und die
Gründung einer Zentralkrankenkasse beschlossen. Die 3.
Generalversammlung vom 28. - 30. Mai 1885 in Berlin beschloß u.a. die
Erteilung von Rechtsschutz für die Mitglieder der Vereins.
Der Unterstützungsverein nahm an dem in Halberstadt
vom 13. - 18. März 1892 abgehaltenen deutschen Gewerkschaftskongreß
teil. Die deutschen Buchdrucker bildeten damit ein wichtiges Glied der
in der Generalkommission zusammengeschlossenen freien
Gewerkschaften.
Auf der 7. Generalversammlung
vom 28. Juni - 02. Juli 1892 in Stuttgart löste sich der
Unterstützungsverein auf, an seiner Stelle wurde der Verband der
deutschen Buchdrucker ins Leben gerufen. Damit knüpfte man an die
Entwicklung aus der Zeit vor 1878 an.
1896
wurde eine Tarifgemeinschaft mit den Unternehmern abgeschlossen.
Am 30. Oktober 1897 trat die Opposition gegen die
Tarifgemeinschaft der deutschen Buchdrucker aus dem Verband aus und
gründete die Gewerkschaft der Buchdrucker, Schriftgießer und
verwandter Berufsgenossen mit dem Sitz in Leipzig.
Im ersten Weltkrieg führte die Verbandsleitung die Organisation
mit einer verkleinerten "Kriegskommission".
Der
Verbandsvorstand bestand aus 5 hauptamtlichen Mitgliedern und 6 bzw. 9
ehrenamtlichen Beisitzern.
Beim Vorstand
existierten seit 1920 5 Zentralkommissionen nach Sparten
(Zusammenschlüsse nach Berufsgruppen): Drucker, Maschinensetzer,
Stereotypeure und Galvanoplastiker und Schriftgießer.
Als selbständige fachtechnische Organisation der
Verbandsmitglieder bestand der Bildungsverband der deutschen
Buchdrucker (1903 als Verband der deutschen typographischen
Gesellschaften gegründet). 1924 wurde vom Bildungsverband die
Büchergilde Gutenberg gegründet.
Seit 1920
existierte im Verband eine "Lehrlingsabteilung".(
Mit dem Stand 31. 12. 1930 gliederte sich der Verband in 22 Gaue,
170 Bezirks- und 669 Ortsvereine mit insgesamt 90389
Mitgliedern.
Presse:
"Der Jungbuchdrucker"
Präsidenten /
Vorsitzende:
Berthold Feistel 1866/67
Richard Härtel 1867 - 1879
Johannes Didolph 1879 - 1880
Franz Sulz
1880 - 1888
Emil Döblin 1888 - 1918
Joseph Seitz 1918 - 1928
Otto
Krautz 1928 - 1933
Inhaltliche Charakterisierung:
Überliefert sind:
- Zeitungsausschnitte und
Drucksachen des Vereins der Berliner Buchdrucker und
Schriftgießer
- Sitzungsprotokolle des
Gutenberg-Vereins Hannover
- Protokollbuch der
Vorstandssitzungen der Zentralkranken- und Begräbniskasse des
Unterstützungsvereins Deutscher Buchdrucker
-
Protokolle der Vorstandssitzungen des Verbandes
- Protokolle der Zentralkommission der Maschinensetzer
Deutschlands
- Protokolle der
Gauvorsteherkonferenzen und einiger Gauvorstände des Verbandes der
Deutschen Buchdrucker
- Tarifunterlagen
- Internationale Kongresse der
Buchdrucker-Bildungsverbände
Erschließungszustand:
Publikationsfindbuch, Onlinefindbuch
Umfang, Erläuterung: 42
AE
Zitierweise: BArch RY
29/...
- Bestandssignatur
-
Bundesarchiv, BArch RY 29
- Umfang
-
42 Aufbewahrungseinheiten; 1,2 laufende Meter
- Sprache der Unterlagen
-
deutsch
- Kontext
-
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Norddeutscher Bund und Deutsches Reich (1867/1871-1945) >> Organisationen, Verbände und Wirtschaftsunternehmen >> Wirtschaft, Finanzen, Landwirtschaft, Bau, Verkehr, Umwelt
- Provenienz
-
Verband der deutschen Buchdrucker, 1892-1933
- Bestandslaufzeit
-
1840-1933
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
16.01.2024, 08:43 MEZ
Datenpartner
Bundesarchiv. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Beteiligte
- Verband der deutschen Buchdrucker, 1892-1933
Entstanden
- 1840-1933