Bestand
Landgerichte: Landgericht Marburg (Bestand)
Enthält:
Justizverwaltungsakten, Personalakten, Zivilprozessakten, Akten
der Bewährungshilfe
Bestandsgeschichte: Die
erste Aktenablieferung des Landgerichts Marburg datiert ins Jahr
1891. In der Folgezeit kam es bis ins Jahr 2008 zu 24 weiteren
Abgaben. Die letzte Aktenübernahme fand mit dem Zugang Acc.
2015/59 statt.
Im Zuge einer Bestandsbereinigung
wurden einige übernommene Akten dem Bestand 269 Kreisgericht
Marburg zugeordnet. Der bereinigte Bestand wurde entsprechend
der Struktur der Behörde in Verwaltungs- und Verfahrenssachen
unterteilt.
Geschichte des
Bestandsbildners: Die Vorgängerbehörden des Landgerichts Marburg
sind das Obergericht Marburg (1821-1867) sowie das Kreisgericht
Marburg (1867-1879). Die Gerichtsorganisation wurde durch das im
Jahr 1877 verkündete und am 1. Oktober 1879 in Kraft getretene
Gerichtsverfassungsgesetz und das entsprechende preußische
Ausführungsgesetz vom 24. April 1878 neu geordnet und
vereinheitlicht. Auf der Mittelinstanz wurden Landgerichte
geschaffen. Das Landgericht Marburg gehörte zum Bezirk des
Oberlandesgerichts Kassel. Der Landgerichtsbezirk Marburg wurde
in folgende Amtsgerichtsbezirke aufgeteilt: Amöneburg,
Battenberg, Biedenkopf, Borken, Frankenberg, Fronhausen,
Gladenbach, Homberg/ Efze, Jesberg, Kirchhain, Marburg,
Neukirchen, Neustadt, Oberaula, Rauschenberg, Rosenthal, Treysa,
Vöhl, Wetter und Ziegenhain. Erster Landgerichtspräsident in
Marburg wurde Anton Schultheis (geb. 13. Februar 1823 in Fulda).
Sitz des Landgerichts Marburg war der Renaissancebau der
'Landgräflichen Kanzlei' in der Landgraf-Philipp-Str. 4.
In der Zeit der Weimarer Republik und des
Nationalsozialismus führten wirtschaftliche Gegebenheiten und
Kriegsereignisse wiederholt zu Eingriffen in die
Gerichtsstruktur des Landgerichtsbezirks Marburg in Form von
Auflösungen von Amtsgerichten und Neuordnungen der
Amtsgerichtsbezirke. Bei Kriegsende bestand der
Landgerichtsbezirk Marburg aus den Amtsgerichten Homberg,
Kirchhain, Marburg und Treysa, aus dem Zweigstellengericht
Frankenberg und aus den im Rahmen von Gerichtstagen
aufrechterhaltenen Gerichten Battenberg, Borken, Gemünden,
Jesberg, Neukirchen, Oberaula, Wetter und Ziegenhain.
Nachdem die Tätigkeit der Gerichte am Ende des Zweiten
Weltkriegs durch die Militärregierung eingestellt worden war,
nahm das Landgericht Marburg seine rechtsprechende Tätigkeit
unter Leitung des Landgerichtspräsidenten Heinrich Herrfahrdt
(geb. 22. Februar 1890 in Genthin) am 1. Oktober 1945 wieder
auf. Seit dem 23. Mai 1946 gehört das Landgericht Marburg zu dem
Oberlandesgerichtsbezirk Frankfurt. Im Juni 1961 bezog das
Landgericht den Neubau des Justizgebäudes in der
Universitätsstr. 46. Nach weiteren Umstrukturierungsmaßnahmen in
den 1960er und 1970er Jahren besteht der Landgerichtsbezirk
Marburg aus den Amtsgerichten Biedenkopf, Frankenberg,
Kirchhain, Marburg und Schwalmstadt. Seit 2008 ist Dr. Christoph
Ullrich Präsident des Landgerichts.
Findmittel:
Findbuchausdruck (intern und extern), 2010
Findmittel:
Arcinsys-Datenbank
Findmittel:
Ablieferungslisten
Findmittel: Teile noch
unverzeichnet
Referent: Herr Dr. Petter,
Frau Laube
Zusatzinformationen:
Letzte Aktualisierung: 27.09.2017
- Reference number of holding
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Hessisches Staatsarchiv Marburg, 270 Marburg
- Extent
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26,75 MM, davon ca. 7,00 MM unverzeichnet
- Context
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Hessisches Staatsarchiv Marburg (Archivtektonik) >> Gliederung >> Akten ab 1867 >> Stellen der Justiz >> Oberlandesgericht, Kreis- und Landgerichte >> Landgerichte
- Related materials
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Korrespondierende Archivalien: Die Akten der Wiedergutmachungskammer beim Landgericht Marburg (bis 1951) über die Rückerstattung 'arisierten' oder enteigneten Vermögens befinden sich inzwischen vermutlich im Hessischen Hauptstaatsarchiv in Wiesbaden.
Literatur: Otfried Keller: Die Gerichtsorganisation des Raumes Marburg im 19. und 20. Jahrhundert (Marburger Stadtschriften zur Geschichte und Kultur 4), Marburg 1982.
- Date of creation of holding
-
1859-2010
- Other object pages
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Last update
-
27.05.2024, 10:19 AM CEST
Data provider
Hessisches Staatsarchiv Marburg. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Bestand
Time of origin
- 1859-2010