Möbel

Polsterstuhl

Der Stuhl ist aus massivem Nussbaum gearbeitet und besaß ursprünglich ein Polster. Seine kantigen, kannelierten Beine verjüngen sich nach unten hin und sind im Zargenbereich mit einer stilisierten Blüte dekoriert. Die Zarge ist vorne gerundet, an den Seiten verläuft sie in einem leichten S-Schwung, im hinteren Bereich ist sie gerade (à la Reine) gestaltet. Sie ist durchgehend mit einer Riffelung verziert. Die Rückenlehne schließt mit einem Rundbogen ab (en raquette) und ist in der Mitte durchbrochen. Ihre Stäbe sind so gebündelt, dass sie einer stilisierten Garbe oder Palmette gleichen, die in der Mitte mit einem Flechtband gehalten wird. Dieser Stuhl geht auf eine Stuhlform mit durchbrochener Rückenlehne zurück, die um 1780–1785 in Anlehnung an englische Modelle entwickelt wurde und auch als à l’anglaise bezeichnet wurde. Durch die von Thomas Chippendale (1718–1779) 1754 veröffentlichte Publikation „The Gentlemen and Cabinet-Maker‘s Director“ hatten Stühle mit solchen Rücken – zunächst in England und davon ausgehend in Frankreich – zu beliebten Modellen reüssiert.

Material/Technique
Nussbaum
Measurements
H 90 cm, B 44 cm, T 50 cm
Location
Stadtmuseum Simeonstift Trier
Inventory number
VI.305
Collection
Möbel

Related object and literature
Dühr, Elisabeth (Hg.), 2015: Aufgemöbelt - Historische Möbel aus der Sammlung des Stadtmuseums Simeonstift, Trier, S. 130

Subject (what)
Stuhl
Bein (Anatomie)
Rundbogen
Subject (where)
England

Event
Herstellung
(where)
Deutschland
(when)
1790

Rights
Stadtmuseum Simeonstift Trier
Last update
08.03.2023, 11:47 AM CET

Object type

  • Möbel

Time of origin

  • 1790

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