Bestand
Schlosspflegamt Trausnitz (Bestand)
Vorwort: Ein Burg- oder Schlosspfleger existierte auf der Trausnitz bereits zu Zeiten der Landshuter Herzöge. Ab 1503 und vor allem nach dem Wegzug Herzog Wilhelms V. wurden sie die eigentlichen "Herren" und alleinige Verwalter der Burg. Dem Rentmeisteramt unterstellt, bestand ihre Aufgabe in der Verwahrung, Pflege und Sicherung des Burggebäudes (sowie der Stadtresidenz) und des zugehörigen Inventars, der Verwaltung der damit verbundenen Immobilien und Rechte, der Beaufsichtigung des Personals sowie, bis ca. 1803, in der Ausübung der niederen Jurisdiktion innerhalb des Burgbanns. Die Pfleger gehörten bis in das 19. Jahrhundert hinein meist dem Adel an und waren nicht selten zugleich Räte der Regierung Landshut. Für die Erledigung der Alltagsaufgaben besaßen sie in der Regel einen Pflegsverweser, daneben stand ein mehr oder weniger umfangreiches Wach- und Arbeitspersonal zur Verfügung. Nach 1803 verschob sich der Schwerpunkt der Tätigkeit dieser Behörde immer mehr in den archivischen Bereich, da die seit dem 17. Jahrhundert hier lagernden Altregistraturen der Münchener und Landshuter Behörden 1809/1811 zur Gründung eines Archivkonservatoriums auf der Trausnitz führten. Der letzte althergebrachte Schlosspfleger, Hermann v. Thiereck, verstarb 1807 und sein Sohn Josef wurde zwar Nachfolger auch als Schlossverwalter, seine Hauptaufgabe bestand jedoch in der Leitung des neuen Archivs. Bis 1927 blieben die Funktionen des Archivleiters mit dem Leiter der Schlosspflege bzw. -verwaltung in Personalunion verbunden. Die Behörden und ihre Registraturen wurden aber getrennt gehalten. Nachdem die Residenzfunktion der Burg mit der Ausrufung der Republik 1918 entfallen war, machte man sie der Öffentlichkeit zugänglich. Ihrer wachsende Bedeutung als Museum und Denkmal gemäß entstand 1927 wieder eine eigenständige Burg- bzw. Schlossverwaltung, die der bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen unterstellt wurde.
Der hier vorliegende Bestand umfasst die vorhandenen Unterlagen dieser Behörde von dem 16. bis ins 20. Jahrhundert, wobei der Zeitraum des 16. und 17. Jahrhunderts nur vereinzelt vertreten ist. Er speist sich bisher aus zwei Abgaben der Schlösserverwaltung von 1932 und 1950 mit Ergänzungen aus verschiedenen älteren Pertinenzbeständen sowie dem Bestand Residenzverwaltung Landshut, der damit aufgelöst wurde.
- Reference number of holding
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Staatsarchiv Landshut, Schlosspflegamt Trausnitz Schlosspflegamt Trausnitz (Rep. 151)
- Extent
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287
- Language of the material
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deutsch
- Context
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Staatsarchiv Landshut (Archivtektonik) >> Archivtektonik des Staatsarchivs Landshut >> II. Neuere Bestände (Behörden und Gerichte des 19. - 21. Jahrhunderts) >> B. Behörden des Königreichs Bayern und des Freistaats Bayern >> 3.) Finanzen >> Schlösser-, Gärten- und Seenverwaltung
- Related materials
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Literaturhinweis: J.F. Kalcher, Bilder aus der Geschichte des Schlosses Trausnitz: I. Die Burgpfleger auf Schloss Trausnitz, 1929 (Sign.: K-8° 126).
- Provenance
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Schlosspflegamt Trausnitz (Rep. 151)
- Date of creation of holding
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1570-1933
- Other object pages
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Last update
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02.05.2023, 9:19 AM CEST
Data provider
Staatsarchiv Landshut. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- BestandAkten
Associated
- Schlosspflegamt Trausnitz (Rep. 151)
Time of origin
- 1570-1933