Malerei
Liegender Akt
Ende 1924 verkaufte Jaeckel sein Haus im Allgäu, kehrte dauerhaft nach Berlin zurück und entwickelte sich zu einem gefragten Porträtmaler. Auch den weiblichen Akt studierte er intensiv, nicht zuletzt bei Sommeraufenthalten auf der Ostseeinsel Hiddensee. An die Stelle expressionistischer Posen mit ekstatischen Gebärden traten nun ungezwungen-natürliche Haltungen in realistischer Wiedergabe. Auch der „Liegende Akt“ vermittelt in Ausschnitt und Haltung eine gewisse Beiläufigkeit. Die auf einem braunen Sofa liegende, seitlich gelagerte junge Frau stützt ihren Kopf auf die linke Hand, die rechte spielt mit einem weißen Fell. Der Charakter einer Momentaufnahme wird durch den Anschnitt des Körpers am Becken noch gesteigert. Die formatfüllende Nähe erzeugt große Unmittelbarkeit. Durch den zeittypischen kurzen Haarschnitt ist das Modell als selbstbewusste junge Frau gekennzeichnet. Möglicherweise handelt es sich um dieselbe Person, die Jaeckel in zwei um 1925 datierten Gemälden auf dem Rücken liegend zeigt („Ruhendes nacktes Mädchen“; Bröhan-Museum, Berlin; und „Liegender Akt“; Privatbesitz). Seit dem 1. Oktober 1926 leitete Jaeckel die Klasse für Porträt- und Aktmalerei an der Staatlichen Kunstschule zu Berlin in der Grunewaldstraße. Dort unterrichtete er, trotz nationalsozialistischer Anfeindungen, bis zu seinem Tod. | Dieter Scholz
- Location
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Neue Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin, Berlin, BerlinDeutschland, BerlinDeutschland
- Inventory number
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B 422
- Measurements
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Rahmenmaß: 83 x 95 x 10 cm
Höhe x Breite: 54 x 66,5 cm
- Material/Technique
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Öl auf Leinwand
- Event
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Eigentumswechsel
- (description)
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1959 Schenkung von Max Seidel, Berlin (West), für die Galerie des 20. Jahrhunderts (West)
- Event
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Herstellung
- (when)
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um 1928/1929
- Last update
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14.04.2025, 8:09 AM CEST
Data provider
Neue Nationalgalerie. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Malerei
Associated
Time of origin
- um 1928/1929