Bestand

Reichs-/Bundesbahndirektion Stuttgart: Fahndungsdienst (Bestand)

Überlieferungsgeschichte
Die Tätigkeit des von 1953 bis 1992 existierenden Fahndungsdienstes der Bundesbahn im Bezirk Stuttgart ist aus diesem Zeitraum vorwiegend dokumentiert durch Serien von Besprechungsprotokollen, Monatsberichten und statistischen Jahresübersichten, die 1992 von der Bundesbahndirektion Stuttgart abgegeben worden sind. Daneben sind Untersuchungsakten (Einzelfälle) des Jahrgangs 1987 in annähernder Vollzähligkeit überliefert, wodurch besondere Auswertungen für dieses Stichjahr ermöglicht werden. Weitere Unterlagen über die Entwicklung und Organisation des Fahndungsdienstes reichen vereinzelt bis zu seinen Anfängen, den Notjahren nach Beendigung des 1. Weltkrieges zurück.



Vorbemerkung: Der Ursprung des Fahndungsdienstes geht auf die Zeit nach dem 1. Weltkrieg zurück. Es erwies sich als notwendig, neben der zunächst nebenamtlich, dann nach dem 1. Weltkrieg hauptamtlich eingerichteten Bahnpolizei besondere Kräfte bereitzustellen zur Abwehr und Verfolgung von Straftaten, die sich gegen das der Eisenbahn anvertraute Beförderungsgut und der im Eigentum der Eisenbahn stehenden sonstigen Werte richteten. Diese Kräfte waren unter verschiedenen Bezeichnungen wie Diebstahlsbekämpfungsdienst, Fahndungsdienst und Bahnkriminalpolizei tätig und organisatorisch eng mit der Bahnpolizei verbunden. Zum 01.03.1953 wurde der Fahndungsdienst als eigener Dienstzweig des Verkehrsdienstes als "Fahndungsdienst der Deutschen Bundesbahn" eingerichtet. Organisatorisch war der Fahndungsdienst der Hauptabteilung Güterverkehr, Abteilung Verkaufsvorbereitung und -abwicklung zugeordnet; die Hauptgruppe des Fahndungsdienstes saß in Stuttgart, weitere Büros waren in den Bahnhöfen Ulm, Heilbronn und Tübingen eingerichtet. Zum 30.04.1992 wurde der Fahndungsdienst der Deutschen Bundesbahn aufgelöst; seine Aufgaben werden nun vom Bundesgrenzschgutz wahrgenommen. Die Fahndungsbeamten waren voll ausgebildete und laufbahnmäßig geprüfte Bundesbahnbeamte des gehobenen Dienstes mit zusätzlicher Ausbildung im Straf-, Strafprozeß- und Polizeirecht. Rechtsgrundlage für die strafverfolgende Tätigkeit des Fahndungsdienstes waren die Polizeigesetze der Länder. Die Fahndungsbeamten waren demnach Polizeivollzugsbeamte nach Landesrecht. Durch besondere Verordnung der Landesregierung waren sie zu Hilfsbeamten der Staatsanwaltschaft berufen und hatten in dieser Eigenschaft den Anordnungen der Staatsanwaltschaft Folge zu leisten. Die Zuständigkeit des Fahndungsdienstes erstreckte sich auf die Bearbeitung der auf Bahngebiet begangenen Straftaten, insbesondere Diebstahl und Unterschlagung, Begünstigung und Hehlerei, Verwahrungs-, Siegel- und Verstrickungsbruch, wenn sich die Gegenstände in Eigentum oder im amtlichen Gewahrsam der Eisenbahn befanden oder im Bahngebiet verloren oder zurückgelassen wurden, ferner Urkundenfälschung, Betrug sowie Erschleichen einer Beförderungs- oder Automatenleistung. Die im vorliegenden Bestand erfaßten Akten wurden im Dezember 1992 von der Bundesbahndirektion Stuttgart an das Staatsarchiv Ludwigsburg abgegeben. Die Akten wurden außerhalb des Aktenplans geführt; die Gliederung erfolgte daher nach sachlichen Gesichtspunkten. Verzeichnung und Ordnung des Bestandes übernahmen die Archivinspektoranwärterinnen Bettina Peter und Natascha Richter im Rahmen ihrer praktischen Ausbildung für den gehobenen Archivdienst unter Anleitung der Unterzeichnenden, die auch die Abschlußarbeiten besorgte. Die Reinschrift des Findmittels fertigte Frau Hildegard Aufderklamm. Der Bestand K 411 II umfaßt 71 Archivalieneinheiten = 3,8 lfd. m Akten. Die Akten unterliegen noch der Sperrfrist nach § 6 Abs. 2 LArchG! Ludwigsburg, im März 1993 Dr. Nicole Bickhoff

Reference number of holding
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg, K 411 II
Extent
71 Büschel (3,8 lfd. m)

Context
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg (Archivtektonik) >> Reichs-/Bundesbehörden und Reichs-/Bundesorganisationen >> Geschäftsbereich Reichs-/Bundesverkehrsministerium

Date of creation of holding
1953-1992 (Va ab 1918)

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Rights
Last update
18.04.2024, 10:40 AM CEST

Data provider

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Object type

  • Bestand

Time of origin

  • 1953-1992 (Va ab 1918)

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