Relief

Relief mit Echnaton und Nofretete (Fälschung)

Nach wie vor gehören Fälschungen der Amarnazeit schwerpunktmäßig zu den bevorzugten Erzeugnissen. Denn gerade der für diese Epoche charakteristische Stil, Darstellungsthemen und Reliefblöcke (talatat) lassen einen größeren Freiraum für Fälschungen zu als innerhalb des stark reglementierten Formenkanons im Alten Ägypten.

Rolf Krauss hat 1986 in einem Aufsatz überzeugend das Relief im Museum August Kestner als Fälschung nachgewiesen. Krauss hat diese und weitere Auffälligkeiten analystisch betrachtet:
1. Schon die Lokalisierung des Reliefs ist dubios: Theben entfällt , weil dort nur Sandstein und kein Kalkstein verbaut wurde. Amarna entfällt wegen der Nennung von Amun in der Kartusche.
2. Das Nebeneinander der Geburtsnamen Amenophis (Jahr 1-5) und Echnaton (Jahr 5) ist ungewöhnlich.
3. Es fehlt über den beiden Kartuschen der erforderliche Titel "Sohn des Re".
4. Die Strahlenhände sich plump wie Fliegenklatschen geformt. Es fehlen die Trennlinien zwischen den einzelnen Fingern sowie das abgeknicke vordere Fingerglied.
5. Verlängert man die Strahlen über die obere Reliefkante hinaus, dann laufen sie nicht in einer einzigen Sonnenscheibe zusammen, wie es in ikonographisch zwingend wäre, sondern zu drei Atonscheiben in unterschiedlicher Höhe und Größe.

Standort
Museum August Kestner, Hannover
Sammlung
Ägyptische Kunst
Inventarnummer
1957.69
Maße
Höhe: 22,5 cm, Breite: 54 cm
Material/Technik
Kalkstein

Verwandtes Objekt und Literatur
Caspers, Claudia, 2001: geaECHTet. Fälschungen und Originale aus dem Kestner-Museum, Hannover, 32

Bezug (was)
Fälschung
Relief
Amarna-Zeit (Ägypten)
Bezug (wer)

Ereignis
Herstellung
(wann)
20. Jahrhundert

Rechteinformation
Museum August Kestner
Letzte Aktualisierung
27.03.2023, 15:22 MESZ

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Objekttyp

  • Relief

Entstanden

  • 20. Jahrhundert

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