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Faun und Nymphe

1867 malte Gabriel von Max das kleine Ölbild eines Fauns, der auf seinen Schultern eine nackte Nymphe durch dunkle Bäume davonträgt. Das eindeutig erotisch konnotierte Motiv des temporeichen Capriccios hat in Malerei und Plastik Vorläufer, die über die Barockzeit bis in die Antike zurückreichen; wichtige Anregungen dürfte Gabriel von Max zudem von Arnold Böcklin empfangen haben, dessen Malerei ihm ein großes Vorbild war (vgl. A. Klemt, Gabriel von Max und sein Werke, in: Die Graphischen Künste, 9. Jg., 1886, H. 1, S. 8). Böcklin integrierte seit 1854 mythische Figuren zur Stimmungssteigerung und gleichsam zur Beseelung der Natur in seine Landschaftsbilder. Der Faun, halb Mensch, halb Tier, mit fratzenhaft verzerrtem Gesicht und lüstern gebleckter Zunge, ist bei Max in alter Tradition Zeichen einer animalisierten, triebgesteuerten Natur, gleichzeitig aber auch derb-drastisches Sinnbild eines arkadischen Reiches. Das Motiv der jungen nackten Nymphe, die auf den Schultern eines Faun reitet, wurde später in der Kunst des Symbolismus immer wieder aufgegriffen, unter anderem bei Franz von Stuck (1918, Nationalgalerie, Inv.-Nr. NG 5/94). | Regina Freyberger

Vorderseite | Fotograf*in: Andres Kilger

Public Domain Mark 1.0

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Material/Technik
Öl auf Holz
Maße
Rahmenmaß: 60 x 57 x 7 cm
Höhe x Breite: 34 x 25,3 cm
Standort
Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin
Inventarnummer
A I 1097

Ereignis
Erwerb
(Beschreibung)
1910 Ankauf von der Kunsthandlung H. F. Ludwig Meyer, Berlin, mit Mitteln des Rohr’schen Stiftungsfonds
Ereignis
Herstellung
(wer)
(wann)
1867

Letzte Aktualisierung
08.08.2023, 11:02 MESZ

Objekttyp


  • Bild

Beteiligte


Entstanden


  • 1867

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