Baudenkmal
Gießen, Liebigstraße 74
Das voluminös wirkende Mehrfamilienhaus tendiert mit seinem hohen schiefergedeckten Mansarddach und den breiten, geknickten Mansardgiebeln zum Jugendstil. Es bildet den Auftakt zu einer ganzen Reihe ähnlicher Bauten. Ein "moderner" Gestaltungswille zeigt sich im Verzicht auf jede Ornamentik und in der Tendenz, eine übergreifende, das Einzelobjekt überschreitende architektonische Gestaltung durch korrespondierende Formbezüge anzustreben. Die Erscheinung des dreigeschossigen, durch viele Fenster kleinteilig strukturierten Gebäudes wird in erster Linie durch die verschieden geformten Erker (rund, eckig, polygonal) bestimmt, die mittels zweier bandartiger Gesimse, welche zugleich die gesamte Fassade rhythmisieren, eingebunden sind. Als Folge dieser geschwungenen Linien ergibt sich das Phänomen, dass die Geschosshöhe nach oben abzunehmen scheint. Dabei entsteht der Eindruck, als ob die Etagen leicht nach hinten versetzt wären. Die Stockwerke sind jedoch realiter gleich hoch. Für die Gesamtwirkung des Gebäudes sind differenziert gestaltete Fenster mit feiner Binnengliederung von besonderer Bedeutung. Das Haus ist inklusive seiner originalen Einfriedung Kulturdenkmal aus städtebaulichen und künstlerischen Gründen.
- Standort
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Liebigstraße 74, Gießen, Hessen
- Klassifikation
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Baudenkmal
- Ereignis
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Herstellung
- (wer)
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Huhn, Ludwig [Architekt / Künstler]
Einhäuser, Heinrich (Privatier) [Bauherr]
- Letzte Aktualisierung
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04.06.2025, 11:55 MESZ
Datenpartner
Landesamt für Denkmalpflege Hessen. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Baudenkmal
Beteiligte
- Huhn, Ludwig [Architekt / Künstler]
- Einhäuser, Heinrich (Privatier) [Bauherr]