Die Bedeutung der molekularen Marker EZH2 und SNCG beim Endometriumkarzinom
Abstract: Das Endometriumkarzinom stellt in Industrienationen das häufigste Malignom des weiblichen Genitaltraktes dar. Die Erkrankung hat behandelt meist eine gute Prognose. Trotzdem gibt es bei einer gewissen Anzahl an Patientinnen rasch progrediente Krankheitsverläufe, die so nicht im Vorfeld durch bereits bekannte Risikofaktoren stratifiziert werden können. Bisher gibt es kaum Biomarker, die bei der Diagnostik oder Therapie der Erkrankung eine Rolle spielen. Im Rahmen der Entdeckung des L1Cam als prognostisch relevanten Biomarker war Ziel dieser Arbeit weitere Marker am Endometriumkarzinom zu identifizieren. Hierfür wurden zwei Biomarker, die bereits bei anderen Tumorentitäten in Zusammenhang mit einer aggressiveren Tumorbiologie nachgewiesen wurden, auf deren prognostische Relevanz hin überprüft. Das EZH2 ist die katalytische Untereinheit eines an epigenetischen Regulationsmechanismen beteiligten Proteinkomplexes und spielt eine wichtige Rolle bei der Regulation des Zellzyklus. Der zweite hier untersuchte Marker, das SNCG, übernimmt verschiedene Funktionen bei zellulären Vorgängen. Unter anderem ist es am Faltungsprozess von Proteinen beteiligt und stabilisiert Mikrotubuli, die ebenfalls für den Zellzyklus essentiell sind. Zusätzlich wurde speziell das SNCG bereits in tumorspezifischen Signalkaskaden nachgewiesen. Ziel der vorliegenden Arbeit war es diese beiden Marker bei Patientinnen mit Endometriumkarzinom zu identifizieren und deren prognostische Bedeutung durch Überlebensanalysen zu überprüfen. Hierfür wurden retrospektiv Daten von 93 erkrankten Patientinnen der Frauenklinik der Universität Freiburg erhoben und Gewebeproben der Operationspräparate mittels Immunhistochemie spezifisch für die beiden Biomarker angefärbt. Anschließend erfolgten eine statistische Auswertung und eine Korrelation der erhobenen Daten mit der jeweiligen Marker Expression Bezogen auf die deskriptive Statistik konnten bereits bekannte Faktoren bestätigt werden. Das Endometriumkarzinom ist eine Erkrankung der älteren bereits postmenopausalen Frau. Etablierte prognoserelevante Faktoren konnten ebenfalls in Kaplan-Meier Kurven bestätigt werden. Die Überlebensanalysen bezüglich der beiden Biomarker führten zum Ergebnis, dass keiner der beiden Marker einen signifikanten Einfluss auf das Überleben der Patientinnen hatte. Lediglich das EZH2 zeigte bei der Einzelfaktor-Analyse eine signifikante Assoziation zum Alter der Patientinnen. So waren vermehrt ältere Patientinnen bei Erstdiagnose von einer verstärkten Expression betroffen. Für das SNCG konnte kein Zusammenhang zu krankheitsspezifischen Merkmalen für unser Kollektiv festgestellt werden. Zwar konnte sich im Rahmen unserer Analyse keiner der beiden Marker behaupten, obwohl diesen bereits in vergleichbaren Veröffentlichungen eine Prognoserelevanz zugesprochen wurde, allerdings sind in dieser Arbeit einige Limitationen aufgetreten. Vor allem ist zu berücksichtigen, dass unsere Untersuchung an einem relativ kleinen Patientinnen-Kollektiv, durchgeführt wurde und zusätzlich die meisten der Frauen im klassischen Anfangsstadium der Erkrankung vorstellig wurden. Fortgeschrittene Befunde stellten eine Rarität dar. Wünschenswert wäre die Überprüfung der hier ermittelten Sachverhalte an einem deutlich größeren Kollektiv, eventuell mit multizentrischer Beteiligung
- Standort
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Deutsche Nationalbibliothek Frankfurt am Main
- Umfang
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Online-Ressource
- Sprache
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Deutsch
- Anmerkungen
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Universität Freiburg, Dissertation, 2020
- Schlagwort
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Gebärmutterschleimhautkrebs
Tumor
Kranker
Marker
Gebärmutterschleimhautkrebs
- Ereignis
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Veröffentlichung
- (wo)
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Freiburg
- (wer)
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Universität
- (wann)
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2020
- Urheber
- Beteiligte Personen und Organisationen
- DOI
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10.6094/UNIFR/166819
- URN
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urn:nbn:de:bsz:25-freidok-1668195
- Rechteinformation
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Der Zugriff auf das Objekt ist unbeschränkt möglich.
- Letzte Aktualisierung
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25.03.2025, 13:41 MEZ
Datenpartner
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Beteiligte
Entstanden
- 2020