Bestand
Land- und Stadtgericht bzw. Kreisgericht Paderborn (Bestand)
Verwaltung, Rezesse; Protokolle der freiwilligen Gerichtsbarkeit; Testamente; Unterlagen der Gerichtsdeputationen bzw. -kommissionen in Büren, Delbrück, Fürstenberg, Lichtenau und Salzkotten.
Bestandsgeschichte: 1815 Land- und Stadtgericht Paderborn; 1849 Kreisgericht mit Gerichtsdeputationen bzw. -kommissionen in Delbrück, Salzkotten, Fürstenberg, Lichtenau und Büren; 1879 aufgelöst.
Form und Inhalt: Nach dem Zusammenbruch des französischen Systems Ende 1813 mußte die staatliche Organisation im Fürstentum Paderborn neu organisiert werden. Auch das französische Gerichtswesen fiel der Neuorganisation zum Opfer. Auf der Ebene der Gerichtsbarkeit erster Instanz wurde nach preußischem Muster ein Land- und Stadtgericht in Paderborn durch Patent vom 9. September 1814 eingerichtet. Der Gerichtsbezirk des Land- und Stadtgerichts Paderborn war einer der größten im Regierungsbezirk und umfasste auch die Sprengel der Gerichtskommissionen in Delbrück und Salzkotten, nachdem dort die selbständigen Land- und Stadtgerichte aufgelöst worden waren.
1837 gehörten zum Gerichtsbezirk die Stadt Paderborn, die Flecken Lippspringe und Lichtenau und 25 Dorfschaften sowie zur Kommission in Delbrück die Stadt Delbrück mit sechs Dorfschaften und zur Kommission in Salzkotten die Stadt Salzkotten mit 14 Dorfschaften. Besetzt war das Gericht zu diesem Zeitpunkt mit einem Direktor, sieben Richtern, zehn Subalternen und neun Unterbeamten sowie elf Hilfsarbeitern. Davon waren jeweils ein Assessor, ein Subalterner und ein Unterbeamter bei den beiden Gerichtskommissionen beschäftigt.
Im Zuge der Justizreform der Jahre 1848/49 wurde das Land- und Stadtgericht Paderborn in ein Kreisgericht umgewandelt, das für den Bereich der Kreise Paderborn und Büren zuständig war. Ihnen unterstanden die Kreisgerichtsdeputationen bzw. -kommissionen in Büren, Delbrück, Lichtenau, Salzkotten und Fürstenberg. Durch das Gerichtsverfassungsgesetz von 1877 wurde die Gerichtsorganisation erneut reformiert und das Kreisgericht Paderborn unter Verkleinerung seines Sprengels ab 1.Oktober 1879 in ein Amtsgericht umgewandelt.
Der vorliegende Bestand umfasst alle Akten des Land- und Stadtgerichts sowie des Kreisgerichts Paderborn. Erhalten haben sich fast vollständig die Aktenprotokolle der freiwilligen Gerichtsbarkeit und zahlreiche Testamentsakten, bei deren Auswahl soziale Gesichtspunkte zugrunde gelegt wurden. Außerdem enthält der Bestand die nur sehr spärlichen Unterlagen der Gerichtskommissionen in Delbrück (seit 1818) und Salzkotten (seit 1821) sowie die Unterlagen der Kreisgerichtsdeputationen bzw. -kommissionen in Büren, Lichtenau und Fürstenberg (seit 1849). Vor allem die Unterlagen der Deputation in Büren sind sehr umfangreich, darunter befinden ebenfalls zahlreiche Testamentsakten.
Es ist zu zitieren: M 9 Paderborn Nr. ...
Detmold, April 2007
Lüking (unter Verwendung von Teilen des Vorworts von Dr. Sagebiel aus dem Jahr 1972)
- Reference number of holding
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M 9 Paderborn
- Extent
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240 Kartons = 2204 Archivbände 1660-1934, weitere ca. 50 Kartons unverzeichnet. - Findbuch: M 9 Paderborn.
- Language of the material
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German
- Context
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Landesarchiv NRW Abteilung Ostwestfalen-Lippe (Archivtektonik) >> 1. Landesarchiv NRW Abteilung Ostwestfalen-Lippe >> 1.2. Regierungsbezirk Minden (1816-1947), Regierungsbezirk Detmold (seit 1947) >> 1.2.2. Justiz >> 1.2.2.2. Land- und Stadtgerichte (Kreisgerichte)
- Date of creation of holding
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(1712-1724) 1725-1930
- Other object pages
- Delivered via
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Last update
-
23.06.2025, 8:11 AM CEST
Data provider
Landesarchiv Nordrhein-Westfalen. Abteilung Ostwestfalen-Lippe. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Bestand
Time of origin
- (1712-1724) 1725-1930