Malerei

Fichtelgebirge

Anders als frühere, häufig in helles, klares Licht getauchte Landschaften Schrimpfs (vgl. etwa „Landschaft bei Uffing“, A IV 209) ist das vorliegende Gemälde durch dunkelgrüne, fast schwarze Bäume gekennzeichnet. Auch der Himmel trägt mit dunklen Grautönen zu einer düsteren Stimmung bei. Der Blick in die Landschaft wird durch eng stehende Baumgruppen eingeschränkt, nur in der Ferne sind die weiten, bewaldeten Hügel sichtbar. Im Werkverzeichnis der 1940 erschienenen Monografie zu Schrimpf ist der Eintrag „Fichtelgebirge. 1937. Reichsminister Darré“ (Karl Hofer an Gerhard Marcks, 8.3.1947, in: Karl Hofer, Malerei hat eine Zukunft. Briefe, Aufsätze, Reden, Leipzig/Weimar 1991, S. 276) zum vorliegenden Bild zu finden. Er lässt darauf schließen, dass das Werk im Besitz Walther Darrés war. Der für Ernährung und Landwirtschaft verantwortliche nationalsozialistische Reichsminister vertrat die Blut-und-Boden-Ideologie, die er wohl auch in Schrimpfs Landschaftsgemälde zu erkennen meinte. Das Gemälde befand sich bis zu seiner Beschlagnahmung 1945 durch die sowjetische Besatzungsmacht in Darrés Wohnsitz in der Schorfheide bei Berlin. Aus dem staatlichen Eigentum der DDR wurde es 1990 gemäß Artikel 21 des Einigungsvertrages zum Eigentum der Bundesrepublik Deutschland und vom Bundesamt für zentrale Dienste und offene Vermögensfragen 2012 an die Nationalgalerie als Dauerleihgabe überwiesen. | Stefanie Meisgeier

Vorderseite | Fotograf*in: André van Linn

Public Domain Mark 1.0

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Material/Technik
Öl auf Leinwand
Maße
Höhe x Breite: 134 x 113,5 cm
Rahmenmaß: 150,5 x 130,5 x 6 cm
Standort
Neue Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin, Berlin
Inventarnummer
F.V. 293

Ereignis
Erwerb
(Beschreibung)
Seit 2012 Dauerleihgabe des Bundesamtes für zentrale Dienste und offene Vermögensfragen
Ereignis
Herstellung
(wer)
(wann)
1937

Letzte Aktualisierung
08.05.2023, 07:18 MESZ

Objekttyp

  • Malerei

Beteiligte

Entstanden

  • 1937

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