Archivale
Das Paket enthält Stücke von Akten mehrerer Strafprozesse.
Enthält: 1. Rudolf und Jakob von der Tinnen zum Kaldenhof stellen am 14. 2. 1612 Strafantrag gegen den Notar Georg Deitmar. Dieser hat ihnen im Auftrage des Bernard von Drolshagen zu Lütkenbeck eine Schmähschrift zugestellt, die Beleidigungen gegen Anna von der Tinnen, die + Frau des Drolshagen, und Schwester bzw. Modder der Antragsteller, sowie gegen diese selbst und deren "Freundschaft" enthielt. 2. Steffen Deringloe aus Werne ist entgegen der Polizeiverordnung nach dem Achtuhrabendläuten am 14.2.1627 ohne Laterne über die Straßen gegangen. Bei Arndt Langeneick am Markt hatte er Branntwein getrunken. Auf der Mauritzstraße beim Aschischen Hof hat er 2 Bürger ohne Grund mit bloßem "Gewehr" geschlagen und verwundet. Er wird in Haft genommen. Als Zeugen werden vernommen M. Gerdt Eding und Vit Hükers. 3. Witwe Johan Volmers bittet am 29.1.1617 um Entlassung ihres Sohnes aus der Haft. 4. Franz Schleebusch aus Köln hat einen Wechsel gefälscht. 1613. 5. Leichenschau. 30. 11. 1631. Der Stadtrichter Dr. Römer und die Richtherren Lic. Dietrich Kerckhoff und Lic. Johan Ahlers besichtigen mit dem Barbier Johan Hölscher die Leiche des Herman Rövekamp von der Berle, der von Johan Wulff jun. von der Berle erstochen ist. Die Leiche liegt im Hause des Herman Frencking in Überwasser. 6. Die Stadt Osnabrück bittet am 28.6.1616 um Verhaftung des Hans von Cassel, der sich vermutlich in Münster im Roten Hirsch aufhält. 7. Pelzer Johan Schmidtberndt am Neubrückentor hat mit seiner Stiefmutter Else zur Brüggen Geschlechtsverkehr gehabt, woraus ein Kind entstanden ist. Zur Verhandlung vor dem kaiserlichen Freistuhl am 18.6.1613 ist er nicht erschienen und ist zum Tode verurteilt. Er behauptet, die Person habe mit seinem Vater keinen Geschlechtsverkehr gehabt. Er bittet um Gnade. Freigraf und Stuhlherren, die in Kerckerings Hof auf der Königsstraße tagen, überlassen die Entscheidung dem Rat. Am 24.4.16 wird der Angeklagte verhaftet. Seine Frau Elisabeth Friling bittet um Entlassung. 8. Altlepper Gerdt Bremer wird beschuldigt, fremde Kühe gemolken, auch Gartenpflanzen, Wäsche, Holz, Hühner, Fische etc. gestohlen zu haben. Als Zeugen werden am 12.10.1623 vernommen; 1. Notar Henrich Nünning; 2. Philipp Reer, Pförtner des Jüdefelder Thors; 3. Freigraf Johan Melschede; 4. Witwe Gerd Hinkamp; 5. Gertrud, Witwe des Pelzers Renssman; 6. Christine, Frau Johan Berkenhoff 7. Johan Schweppe, Pottgießer in Telgte; 8. Soldat Bernd Bracht; 9. Rottmeister Wilhelm Claeses; 10. Herman Bremer, 13 J. alt, Sohn des Beschuldigten. Erwähnt wird Maria, Tochter des Johan Schepers auf der Herrenstraße. 9. Wessel Wulff aus Münster, Sohn des Franz Wulff, ist wegen Lärmens und Mißhandlung seiner Schwestern Maria (26 J. alt) und Elsa (23 Jahre alt) in Haft genommen. Er war früher im Kloster Bentlage. Nach 8-tägiger Haft wird er entlassen. 8. 8. 1619. Erwähnt werden Frau Jakob Beckering, geb. Anna Hast; Gertrud, Witwe Henrich Hencking; Frau Berndt Schacke, geb. Katharina zum Ostendorff; Frau Wilhelm Waterbecke, gebe Enneke thor Becke; Henrich Bocholt; Kaspar Leiendecker; Christine Broners; Gert zum Sande. 10. Der Soldat Hans Hilmar aus Wolbeck sah von der Wache am Ludgeritor, wie sich ein Betrunkener, Henrich Greveler aus Essen, vor dem Tor hinter der Mühle in der Pagenstiege zum Schlafen niederlegte. Er soll dem Mann einen Beutel gestohlen haben. Am 6. Oktober 1612 warden als Zeugen vernommen: 1. Soldat Jürgen von Beckum, 52 J. alt; 2. Goldschmied Henrich Tünneken, über 50 Jahre alt; 3. Frau Henrich zu Daldrup, geb. Anna Hardeweg, 34 J. alt. Erwähnt werden Berndt von Senden; Henrich Koch und Henrich Ossenkamp auf dem Bült. 11. Berndt Hogen und Herman Rosskam haben dem Adrian von Hoetmar und dem Rudolf Potter 5 Pferde gestohlen und weitere Pferdediebstähle bei Münster, Warendorf, Glandorf usw. verübt. 1617. 12. a) In der Strafsache gegen M. Ludger Pötter wegen Unzucht mit einem Kinde werden am 22. Juni 1600 als Zeugen vernommen: 1. Leinenweber Johan zum Dale, 2. Witwe Johan von Galen, 3. Anna Meiers, 4. Arbeitsmann Johan thom Lyrkamp und dessen Frau Maria, 5. Anna Lammers, 6. Stine Schluitpörtners. 12. b) Verhör der Frau Peter Volbering (im Keller), die des Ehebruchs beschuldigt wird. 1. 7. 1608. 13. Kaspar Steinkamp verließ seine Frau, wurde Soldat in Holländischen Diensten, beteiligte sich an Raubzügen und wurde in Wolbeck gefangengehalten. Er schwur Urfehde, dass er niemals das Stift Münster wieder betreten würde und wurde entlassen. Gleichwohl ist er nach Münster zurückgekehrt, hat die Fenster an einem Hause des Henrich Epping eingeschlagen und diesen beleidigt. Er wird am Pranger "ausgehauen' und muss Stadt und Land verschwören. 1626. 14. Dietrich Hilmar hat den M. Berndt Marckenbeck und den Franz Buschman misshandelt und letzteren mit dem Messer gestochen. Erwähnt werden Johan Roling auf der Loerstraße; Henrich Werning; Johan Dömers, Lehrling des Angeklagten. 1625. 15. Maria Brüggers, geboren in Ottmarsbocholt, deren Bruder und Schwester gleich anderen zu Davensberg wegen Zauberei hingerichtet sind, wird gleichfalls der Zauberei beschuldigt. Sie soll schuld sein an dem Tode ihres Mannes Ewald, eines Kindes des Johan Handrup und des Johan Volmer. Erwähnt wird die Witwe des Letztgenannten: Katharina Kenckenberg, jetzt Frau Johan zum Mersch. 1627. 16. Urteil gegen Valentin Reinhardtz vom 26.7.1622. Er muss auf 3 Jahre die Stadt verlassen und die Kosten (Atzung, Fang- und Schließgeld) bezahlen. 17. Strafsache gegen Tönies Kattenbusch wegen Pferdediebstahls, 1600. Erwähnt werden die Stiftssoldaten Adam von Horstmar, Gerdt von Bockholdt und Hans von Stadtloen; Henrich zur Floett; Rudolf Pott; M. Johan Kelger; Notar Johan Rulle; Thies von Ledden. 18. Johan Schulte zu Bittinck, 70 Jahre alt, hat in den Kriegszeit, großen Schaden erlitten und ist seiner Sicherheit wegen nach Münster gezogen. Er ist schwermütig geworden und hat sich im Fraterhaus die Kehle durchschnitten. Seine Witwe und Freunde bitten den Rat, die Leiche nicht öffentlich, sondern geheim bei Abendzeit etwa auf dem neuen Werk begraben zu lassen. 16. 11. 1599. 19. Der Notar Mathias Schmelte hat im Auftrage des Domvikars Johan Nising von Johan Gökeman (Göken) an der Frauenstraße eine Erklärung über Pachtzins aufgenommen. Er wird beschuldigt, eine falsche Erklärung beurkundet zu haben; ferner soll er in dem Protokoll Zeugen genannt haben, die gar nicht der Verhandlung beigewohnt haben. Darüber werden vernommen: Johan Volckenbeck, Wessel Bertelinck, Paschen Flerman, Lambert Domers und Johan Sanders. 1607. Erwähnt werden Severin Teigeler; Wilhelm von Holsten; Henrich Nünninck; Johan Händler; Notar Johan von Werne; Notar Johan Altena; Notar Johan Missinck auf dem Honekamp.
- Archivaliensignatur
-
B-Acta crim, 158
- Kontext
-
Acta criminalia (Kriminalakten) >> 1501-1600
- Bestand
-
B-Acta crim Acta criminalia (Kriminalakten)
- Laufzeit
-
16. Nov. 1599 - 30. Nov. 1631
- Weitere Objektseiten
- Geliefert über
- Letzte Aktualisierung
-
30.04.2025, 15:03 MESZ
Datenpartner
Stadtarchiv Münster. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Archivale
Entstanden
- 16. Nov. 1599 - 30. Nov. 1631