Bestand
Ephoralarchiv Bramsche (Bestand)
Enthält: Das Ephoralarchiv Bramsche
besteht aus den Teilbeständen "Inspektion Bramsche" und "Inspektion
Badbergen". Für beide Bestände liegen jeweils Akten der Repositur
(getrennt nach Generalakten und Spezialakten für die
Kirchengemeinden), Rechnungen und Handschriften vor. Nach Erlass der
Bezirks-Synodal-Ordnung wurde die schon 1860 errichtete V. Inspektion
mit Sitz in Lingen mit der III. Inspektion Bramsche zu einer
Bezirkssynode verbunden. Diese V. Inspektion bestand aus den
Kirchengemeinden Lingen (ab 1728), Meppen (ab 1842), Papenburg (ab
1859) und Lingen Strafanstalt (ab 1855). Die Verbindung bestand bis
1925, so dass für die Zeit der Zusammengehörigkeit in den Generalakten
von Bramsche auch das Emsland betreffende Vorgänge zu finden sind.
Zudem liegen für die (St.-Martins-]Kirchengemeinde Bramsche, für alle
Nachkriegsgründungen und für die 2013 in den Kirchenkreis übernommenen
Kirchengemeinden keine Spezialakten vor. Solche für Arenshorst, Bad
Essen, Barkhausen-Rabber, Hunteburg, Lintorf und Venne finden sich
aber im Ephoralarchiv Melle (= "D 41").
Geschichte des Bestandsbildners:
Im Mai 1821 sind im Fürstentum Osnabrück erstmalig evangelische
Inspektionen eingerichtet worden und zwar zunächst drei, für deren
Leitung jeweils ein Superintendent bestellt wurde. Dabei war die
Superintendentur nicht fest an eine Pfarrstelle gebunden, "sondern bei
eintretender Vakanz" sollte " jedes Mal einer der Fähigsten der
Prediger in dem betreffenden Inspektions-Bezirke (...) als
Superintendent in Vorschlag gebracht werden."
Bereits im
September 1822 erfolgte die Neueinteilung der evangelischen
Kirchengemeinden in jetzt vier Inspektionen. Dabei wurden die III.
Inspektion - die Vorläuferin des Kirchenkreises Bramsche - und die IV.
Inspektion - der spätere, inzwischen aufgehobene Kirchenkreis
Badbergen - aus Gemeinden gebildet, die dem heutigen Kirchenkreis
Bramsche noch immer (oder wieder) angehören, nämlich Arenshorst (mit
Ostercappeln), Hunteburg, Venne, Bramsche, Engter, Vörden, Ueffeln
(III. Inspektion) sowie Bippen, Börstel, Fürstenau, Badbergen,
Quakenbrück, Menslage und Gehrde (IV. Inspektion).
Von der
III. Inspektion (seit 1924 Kirchenkreis Bramsche; der Sitz der
Superintendentur war von 1822-1833 Engter, von 1833-1852 Arenshorst
und ab 1852 dauerhaft Bramsche) wurden 1867 die Kirchengemeinden
Arenshorst, Hunteburg und Venne abgetrennt und der II. Inspektion (mit
Sitz in Buer) zugelegt. Die III. Inspektion wurde dafür mit Fürstenau
entschädigt, welches die IV. Inspektion abtreten musste. 1925 bestand
der Kirchenkreis Bramsche aus den Kirchengemeinden Bramsche, Engter,
Fürstenau, Ueffeln und Vörden.
Der Superintendent der IV.
Inspektion (seit 1924 Kirchenkreis Badbergen) amtierte bis 1850 in
Quakenbrück, bis 1859 in Badbergen, bis 1884 in Menslage und danach
dauerhaft in Badbergen. Der Aufsichtsbezirk wurde durch die
Neugründungen (Nortrup-)Loxten [1854] und Berge (Mai 1858) erweitert,
musste aber 1867 Fürstenau an die III. Inspetkion abgeben. 1925
bildeten die Gemeinden Badbergen, Berge, Bippen, Börstel, Gehrde,
Loxten, Menslage und Quakenbrück den Kirchenkreis Badbergen.
Am 1. April 1926 wurden die beiden Kirchenkreis(verbänd)e
Bramsche und Badbergen zum Kirchenkreis[verband] Bersenbrück
zusammengelegt, dessen Vorsitz zunächst der Superintendent von
Bramsche übernahm. 1931 wurde dann der Amtssitz von Bramsche nach
Badbergen verlegt. Die beiden Aufsichtsbezirke Bramsche und Badbergen
blieben bei der Zusammenlegung bestehen.
Zum 1. Oktober
1947 erfolgte die Aufhebung des Aufsichtsbezirkes Badbergen, wobei die
Kirchengemeinden dem Aufsichtsbezirk Bramsche zugeordnet wurden.
Dessen Gemeindebestand wurde darüber hinaus durch die
Nachkriegsgründungen Achmer (1962), Bersenbrück (1958 [seit 1905
Kapellengemeinde]), Bramsche/St. Johannis (1962), Hesepe (1962) und
Quakenbrück/St. Petrus (1962) erweitert.
Im Zuge der
Zusammenlegung der Kirchenkreise Georgsmarienhütte und Melle zum 1.
Januar 2013 gingen zudem noch die Kirchengemeinden Arenshorst, Bad
Essen, Barkhausen-Rabber, Bohmte, Hunteburg, Lintorf, Ostercappeln und
Venne zum Kirchenkreis Bramsche über, so dass dieser aktuell (2021)
aus 26 Kirchengemeinden besteht.
Bestandsgeschichte: 1939 ordnete
Pastor i. R. Fritz Garbe das Ephoralarchiv Bramsche nach der alten
Hannoverschen Aktenordnung. [1949] tauchte Rudolf Huthoff aus Bremen
in Bramsche und Badbergen auf, nahm an beiden Ephoralarchiven
Ordnungsarbeiten vor und überführte Teile des Badberger Ephoralarchivs
nach Bramsche, was eine heillose Vermischung beider Ephoralarchive zur
Folge hatte. Daher musste bei der Nachordnung 1981 und 1982 mit
Erstellung eines Findbuches Dr. Helmut Speer, der Bearbeiter, auch den
gesamten Aktenbestand neu durcharbeiten und nach Provenienzen trennen.
2012 erfolgte eine weitere Nachordnung durch Jörg Rohde, bei der
notwendige Kassationen vorgenommen und die Neuzugänge verzeichnet
worden sind.
Wegen der ungünstigen Unterbringung in einem
Kellerraum der Superintendentur in Bramsche wurde das Archiv im Mai
2015 im Landeskirchlichen Archiv Hannover deponiert. Das von Speer
1982 erstellte Findbuch wurde dort 2020 und 2021 einschließlich der
2012 und 2015 gebildeten Nachträge in die EDV-Version umgesetzt. Dabei
sind in der Regel die Originaleinträge übernommen worden, wobei jedem
Eintrag eine neue Bestellnummer zugewiesen wurde, die sich an die alte
Verzeichnung anlehnt. Auf eventuelle Besonderheiten wird an
entsprechender Stelle hingewiesen.
- Reference number of holding
-
D 106
- Extent
-
13,5 lfd. M.
- Context
-
Landeskirchliches Archiv Hannover (Archivtektonik) >> Gliederung >> Landeskirchliches Archiv >> D - Deposita
- Related materials
-
Literatur: Evangelisches-lutherisches Gemeindebuch für den Kirchenkreis Bramsche (mit einem Geleitwort von [Superintendent] Karl Adolf Stisser), Osnabrück 1956
- Date of creation of holding
-
1721-2000
- Other object pages
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Last update
-
01.04.2025, 1:47 PM CEST
Data provider
Landeskirchliches Archiv der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Bestand
Time of origin
- 1721-2000