Bestand
Panzergrenadierbrigade 10 (Bestand)
Geschichte des
Bestandsbildners: Heeresstruktur 2 (1959 - 1970)
Schon Ende 1959 konnte die Umgliederung des
Heeres als weitgehend abgeschlossen betrachtet werden. Zu
diesem Zeitpunkt waren elf Divisionen mit insgesamt 27
Brigaden aufgestellt und das Heer verfügte über 148.000 Mann.
Im Rahmen der Neugliederung waren die Grenadierdivisionen in
Panzergrenadierdivisionen umbenannt worden. 1970 betrug der
Personalumfang des Heeres gut 300.000 Mann.
In der neuen Heeresstruktur wurde auch die Ausrüstung
des Heeres wesentlich verbessert. Die Panzerkompanien
erhielten jeweils 17 amerikanische Kampfpanzer Typ M, die
Panzergrenadierkompanien wurden mit dem Schützenpanzer HS 30
ausgestattet. In der zweiten Hälfte der 60er Jahre erfolgte
die Beschaffung einer neuen Waffengeneration mit den
deutschen Waffensystemen Kampfpanzer LEOPARD, Schützenpanzer
MARDER, dem Kanonen- und Raketenjagdpanzer sowie dem
Mannschaftstransportpanzer M 113 und dem
Transporthubschrauber Bell UH-1D.
Am
16. März 1959 stellte der Stab der Panzergrenadierbrigade 10
aus dem Kampfgruppenstab A 4 in Amberg in der
Kaiser-Wilhelm-Kaserne auf. Von dort verlegten am 9. Juli
1959 der Stab und die Stabskompanie nach Weiden / Opf.. Am 1.
Oktober 1959 wurden die Dienstgeschäfte der
Panzergrenadierbrigade 10 mit folgenden Truppenteilen
aufgenommen:
- Stab und
Stabskompanie
- Versorgungsbataillon
106
- Panzeraufklärungsbataillon
100
- Feldartilleriebataillon
105
Die Panzergrenadierbrigade 10
unterstand wie die Panzergrenadierbrigade 11 und die
Panzerbrigade 12 der 4. Panzerdivision.
Zum 1. Juni 1959 stellte die Panzerjägerkompanie 100 in
Weiden auf. Die Panzeraufklärungskompanie 108 wurde am 1.
April 1959 in Panzeraufklärungskompanie 100 umbenannt. Diese
wiederum wurde am 30. April 1963 aufgelöst und in einen
Panzerspähzug umgegliedert. Am 31. Oktober 1959 erfolgte der
Unterstellungswechsel für das Panzergrenadierbataillon 122,
die Panzerbataillone 123 und 124 sowie das
Versorgungsbataillon 126 von der Panzergrenadierbrigade 10
zur Panzerbrigade 12. In Amberg wurde durch Abgaben der
Panzerbataillone 123 und 124 am 1. Oktober 1960 das
Panzerbataillon 104 aufgestellt. Es unterstand zunächst der
Panzerbrigade 12 und wurde am 21. November 1960 von der
Panzergrenadierbrigade 10 übernommen.
Die Brigade wurde als Lehrbrigade der Division
eingesetzt und führte ab Januar 1960 verschiedene Lehrgänge
durch. Die Panzerpionierkompanie 100 wurde zum 1. Juli 1962
mit 40 Soldaten aufgestellt, die Zahl erhöhte sich zum 1.
November auf 150 Soldaten. Das Panzergrenadierbataillon 101
(später Panzergrenadierbataillon 103) wurde am 4. Dezember
1962 aufgestellt. Das Panzergrenadierbataillon 282, umbenannt
in Panzergrenadierbataillon 102, wurde am 1. Juli 1964 der
Panzergrenadier-brigade 10 unterstellt.
Im Frühjahr 1967 begann die Umrüstung auf Bergepanzer M
88, Jagdpanzer (Rakete) und Jagdpanzer (Kanone). Beim
Panzerbataillon 104 erfolgte die Umrüstung vom Kampfpanzer M
47 auf Kampfpanzer M 48 A 2 im Juni 1967.
Heeresstruktur 3 (1970 - 1980)
Ende der sechziger Jahre hatte sich die
militärpolitische Lage wesentlich geändert. Die Verstärkung
der sowjetischen Luftlandekomponente und die daraus
resultierende größere Gefährdung rückwärtiger Gebiete machte
das Ergreifen von Gegenmaßnahmen notwendig. Um die
Großverbände an das Gelände des jeweiligen Einsatzraums
anzupassen, wurde das Jägerkonzept entwickelt. Danach wurden
zwei Panzergrenadierdivisionen (die 2. und die 4.) sowie ihre
Brigaden in Jägerdivisionen und -brigaden umgegliedert.
Außerdem wurden den Korps Panzerregimenter und
Luftlandebrigaden für den Einsatz unterstellt, die sie im
Verteidigungsfall als Reserve und Mittel der
Schwerpunktbildung einsetzen konnten.
Ende 1971 unterstanden den Divisionen des Feldheeres 13
Panzer-, elf Panzergrenadier-, vier Jäger-, drei
Fallschirmjäger- und zwei Gebirgsbrigaden.
Als Reaktion auf die weitere Aufrüstung der Sowjetunion
wurde die Bundeswehr in der zweiten Hälfte der 70er Jahre mit
neuem Wehrmaterial versehen. Es handelte sich dabei um die
Panzerabwehrlenkraketen HOT und MILAN, den
Flugabwehrkanonenpanzer GEPARD, den Kampfpanzer LEOPARD 2,
den Flugabwehrpanzer RO-LAND und den
Panzerabwehrhubschrauber.
Die
Panzergrenadierbrigade 10 gliederte am 1. Oktober 1970 um in
Jägerbrigade 10 und löste in den beiden Folgejahren das
Versorgungsbataillon 106 (27. September 1972) und die
ABC-Abwehrkompanie 100 auf, das Panzerbataillon 104 wurde
nach Heidenheim abgegeben. Zusätzlich zum 1. Januar 1971
aufgestellt wurden das Panzerjägerbataillon 104 (aus
Panzerjägerkompanie 100) sowie die Instandsetzungskompanie
100 und die Nachschubkompanie 100. Das Panzerbataillon 104
wurde zum 1. Oktober 1971 in Panzerbataillon 303 umbenannt
und an die 10. Panzerdivision abgegeben. Im April 1975
erfolgte die Ausrüstung des Jägerbataillons 102 mit dem
Schützenpanzer MARDER. Die Panzerjägerkompanie 100 stellte am
1. Oktober 1979 neu auf.
Heeresstruktur 4 (1980 - 1992)
Diese neue Struktur war ausgelegt auf größere
Flexibilität beim Einsatz der Kräfte und sollte ein
schnelleres Bilden und Verlagern von Schwerpunkten im Gefecht
ermöglichen. Die Umgliederung des Feldheeres in die
Heeresstruktur 4 begann am 1. Oktober 1980 und war bereits
Ende 1981 abgeschlossen. Die wesentlichen Veränderungen
ergaben sich auf der Ebene der Brigaden und der Bataillone.
Unter Beibehaltung eines hohen Präsenzgrades sollten kleinere
Kampfverbände in größerer Zahl und einer somit höheren
Führerdichte entstehen. Die Anzahl der Kampftruppenbataillone
erhöhte sich in den Brigaden von drei auf vier. Des weiteren
wurden gemischte Panzer- und Panzergrenadierbataillone
eingerichtet. Die 36 aktiven Brigaden gliederten sich in 17
Panzer-, 15 Panzergrenadier-, drei Luftlande- und eine
Gebirgsjägerbrigade.
Am 1. April 1981
erfolgte die Rückbenennung in Panzergrenadierbrigade 10. In
diesem Zusammenhang wurden das Jägerbataillon 101 umbenannt
in Panzergrenadierbataillon 103, das Jägerbataillon 102 in
Panzergrenadierbataillon 102 sowie das Panzerjägerbataillon
104 in Panzerbataillon 104. Neu aufgestellt wurde das
Panzergrenadierbataillon 101. Im November 1981 wurde beim
Panzerartilleriebataillon 105 das mobile Aufklärungsmittel
ABRA - Artilleriebeobachtungsradar eingeführt. Im Au-gust
1982 erhielt die Brigade Zulauf vom Schützenpanzer LUCHS. Der
Kampfpanzer LEOPARD 1 traf am 24. Oktober 1983 beim
Panzerbataillon 104 ein und im November 1983 führte die
Panzerpionierkompanie 100 den Transportpanzer FUCHS ein.
Zulauf durch Jagdpanzer JAGUAR 2 erhielt im August 1984 die
Panzerjägerkompanie 100. Der Pionierpanzer DACHS wurde im
Juni 1990 bei der Panzerpionierkompanie 100 eingeführt; im
August 1990 erhielt diese Kompanie den
Minenverlegeanhänger.
Im September
1992 wurden die Panzergrenadierbataillone 101 und 103, das
Panzerartilleriebataillon 105, die Panzerjägerkompanie 100
sowie die Panzerpionierkompanie 100 aufgelöst.
Vom 1. Juli - 30. September 1972 waren 450
Soldaten der Brigade im Einsatz bei den Olympischen Spielen
in München. Vom 21. September 1989 - 28. Februar 1990
erfolgten Aufnahme und Betreuung von ca. 50.000 Übersiedlern
aus der DDR in der Ostmark-Kaserne.
Am
17. Dezember 1962 war die Brigade beim Schneenotstand im Raum
Floss - Flossenbürg im Einsatz. Im Juli / August 1976
leistete die Brigade Hilfe in der Landwirtschaft zur
Linderung der Dürreschäden und im Januar 1987 war sie im Raum
Vohenstrauss erneut während mehrerer Schneestürme zur Hilfe
eingesetzt.
Kommandeure
Panzergrenadierbrigade 10:
Oberst
Reinhardt, Fritz 16.03.1959 - 15.01.1960
Brig.Gen. Hükelheim, Heinz 16.01.1960 - 30.06.1962
Oberst Böhme, Friedrich Wilhelm 08.10.1962 -
31.03.1966
Brig.Gen. Lindner,
Joachim-Frithjof 01.07.1966 - 30.09.1970
Brig.Gen. Greiner, Dr. Gottfried 01.04.1971 -
30.09.1973
Oberst Vogel,
August-Wilhelm 01.10.1973 - 31.01.1975
Brig.Gen. Schwab, Dr. Michael 01.02.1975 -
31.03.1982
Oberst Müller, Hans-Joachim
01.04.1982 - 30.09.1984
Brig.Gen.
Reichardt, Jürgen 01.10.1984 - 31.03.1988
Brig.Gen. Sand, Wolfgang 01.04.1988 - 31.03.1992
Oberst Walther, Michel 1992 - (08.
1992)
Überlieferung
Amtshilfe der Bundeswehr für Polizei von Bund und
Ländern; Aus- und Weiterbildung; Ausstellung „30 Jahre
Bundeswehr" 1986; Besuche ausländischer Streitkräfte;
Briefings; Bundessprachenamt-Lehrgänge; Chroniken;
DDR-Umsiedler: Aufnahme im Bereich der Panzerbrigade 10;
Gefechtsstandordnungen; Inspizienten-Berichte „Militärische
Sicherheit"; Katastrophen- und Noteinsätze; Kompanie- und
Batteriebesichtigungen; Kommandeurstagungen 4.
Panzergrenadierdivision; Kriegstagebücher; Logistik;
Lufttransportwesen; Organisation (Umgliederung
Heeresstrukturen); Patenschaften; Reaktorunfall Tschernobyl -
Einsatz; Soldatenaustausch mit Verbündeten Streitkräften;
Stabsdienstordnungen; Standortbefehle; Tradition
Vereinzelte Verschlusssachen
Erschließungszustand (Kommentar)
Abgabeverzeichnis; unbearbeitet
Umfang (Erläuterung)
163 AE, Letzte Archivnummer: 168, VS-Anteil: 1,8 %
Literatur
Reinhard
Teuber: Die Bundeswehr 1955 - 1995, Norderstedt, 1996
Verfasser/Stand
MA 3;
2004
10,8
Bestandsbeschreibung:
Heeresstruktur 2 (1959 - 1970)
Schon
Ende 1959 konnte die Umgliederung des Heeres als weitgehend
abgeschlossen betrachtet werden. Zu diesem Zeitpunkt waren
elf Divisionen mit insgesamt 27 Brigaden aufgestellt und das
Heer verfügte über 148.000 Mann. Im Rahmen der Neugliederung
waren die Grenadierdivisionen in Panzergrenadierdivisionen
umbenannt worden. 1970 betrug der Personalumfang des Heeres
gut 300.000 Mann. In der neuen Heeresstruktur wurde auch die
Ausrüstung des Heeres wesentlich verbessert. Die
Panzerkompanien erhielten jeweils 17 amerikanische
Kampfpanzer Typ M 48, die Panzergrenadierkompanien wurden mit
dem Schützenpanzer HS 30 ausgestattet. In der zweiten Hälfte
der 1960er Jahre erfolgte die Beschaffung einer neuen
Waffengeneration mit den deutschen Waffensystemen Kampfpanzer
LEOPARD, Schützenpanzer MARDER, dem Kanonen- und
Raketenjagdpanzer sowie dem Mannschaftstransportpanzer M 113
und dem Transporthubschrauber Bell UH-1D.
Am 16. März 1959 stellte der Stab der
Panzergrenadierbrigade 10 aus dem Kampfgruppenstab A 4 in
Amberg in der Kaiser-Wilhelm-Kaserne auf. Von dort verlegten
am 9. Juli 1959 der Stab und die Stabskompanie nach Weiden /
Opf.. Am 1. Oktober 1959 wurden die Dienstgeschäfte der
Panzergrenadierbrigade 10 mit folgenden Truppenteilen
aufgenommen:
Stab und
Stabskompanie
Versorgungsbataillon
106
Panzeraufklärungsbataillon
100
Feldartilleriebataillon 105
Die Panzergrenadierbrigade 10 unterstand wie
die Panzergrenadierbrigade 11 und die Panzerbrigade 12 der 4.
Panzerdivision.
Zum 1. Juni 1959
stellte die Panzerjägerkompanie 100 in Weiden auf. Die
Panzeraufklärungskompanie 108 wurde am 1. April 1959 in
Panzeraufklärungskompanie 100 umbenannt. Diese wiederum wurde
am 30. April 1963 aufgelöst und in einen Panzerspähzug
umgegliedert. Am 31. Oktober 1959 erfolgte der
Unterstellungswechsel für das Panzergrenadierbataillon 122,
die Panzerbataillone 123 und 124 sowie das
Versorgungsbataillon 126 von der Panzergrenadierbrigade 10
zur Panzerbrigade 12. In Amberg wurde durch Abgaben der
Panzerbataillone 123 und 124 am 1. Oktober 1960 das
Panzerbataillon 104 aufgestellt. Es unterstand zunächst der
Panzerbrigade 12 und wurde am 21. November 1960 von der
Panzergrenadierbrigade 10 übernommen.
Die Brigade wurde als Lehrbrigade der Division
eingesetzt und führte ab Januar 1960 verschiedene Lehrgänge
durch. Die Panzerpionierkompanie 100 wurde zum 1. Juli 1962
mit 40 Soldaten aufgestellt, die Zahl erhöhte sich zum 1.
November auf 150 Soldaten. Das Panzergrenadierbataillon 101
(später Panzergrenadierbataillon 103) wurde am 4. Dezember
1962 aufgestellt. Das Panzergrenadierbataillon 282, umbenannt
in Panzergrenadierbataillon 102, wurde am 1. Juli 1964 der
Panzergrenadierbrigade 10 unterstellt.
Im Frühjahr 1967 begann die Umrüstung auf Bergepanzer M
88, Jagdpanzer (Rakete) und Jagdpanzer (Kanone). Beim
Panzerbataillon 104 erfolgte die Umrüstung vom Kampfpanzer M
47 auf Kampfpanzer M 48 A 2 im Juni 1967.
Heeresstruktur 3 (1970 - 1980)
Ende der sechziger Jahre hatte sich die
militärpolitische Lage wesentlich geändert. Die Verstärkung
der sowjetischen Luftlandekomponente und die daraus
resultierende größere Gefährdung rückwärtiger Gebiete machte
das Ergreifen von Gegenmaßnahmen notwendig. Um die
Großverbände an das Gelände des jeweiligen Einsatzraums
anzupassen, wurde das Jägerkonzept entwickelt. Danach wurden
zwei Panzergrenadierdivisionen (die 2. und die 4.) sowie ihre
Brigaden in Jägerdivisionen und -brigaden umgegliedert.
Außerdem wurden den Korps Panzerregimenter und
Luftlandebrigaden für den Einsatz unterstellt, die sie im
Verteidigungsfall als Reserve und Mittel der
Schwerpunktbildung einsetzen konnten. Ende 1971 unterstanden
den Divisionen des Feldheeres 13 Panzer-, elf
Panzergrenadier-, vier Jäger-, drei Fallschirmjäger- und zwei
Gebirgsbrigaden. Als Reaktion auf die weitere Aufrüstung der
Sowjetunion wurde die Bundeswehr in der zweiten Hälfte der
70er Jahre mit neuem Wehrmaterial versehen. Es handelte sich
dabei um die Panzerabwehrlenkraketen HOT und MILAN, den
Flugabwehrkanonenpanzer GEPARD, den Kampfpanzer LEOPARD 2,
den Flugabwehrpanzer ROLAND und den
Panzerabwehrhubschrauber.
Die
Panzergrenadierbrigade 10 gliederte am 1. Oktober 1970 um in
Jägerbrigade 10 und löste in den beiden Folgejahren das
Versorgungsbataillon 106 (27. September 1972) und die
ABC-Abwehrkompanie 100 auf, das Panzerbataillon 104 wurde
nach Heidenheim abgegeben. Zusätzlich zum 1. Januar 1971
aufgestellt wurden das Panzerjägerbataillon 104 (aus
Panzerjägerkompanie 100) sowie die Instandsetzungskompanie
100 und die Nachschubkompanie 100. Das Panzerbataillon 104
wurde zum 1. Oktober 1971 in Panzerbataillon 303 umbenannt
und an die 10. Panzerdivision abgegeben. Im April 1975
erfolgte die Ausrüstung des Jägerbataillons 102 mit dem
Schützenpanzer MARDER. Die Panzerjägerkompanie 100 stellte am
1. Oktober 1979 neu auf.
Heeresstruktur 4 (1980 - 1992)
Diese neue Struktur war ausgelegt auf größere
Flexibilität beim Einsatz der Kräfte und sollte ein
schnelleres Bilden und Verlagern von Schwerpunkten im Gefecht
ermöglichen. Die Umgliederung des Feldheeres in die
Heeresstruktur 4 begann am 1. Oktober 1980 und war bereits
Ende 1981 abgeschlossen. Die wesentlichen Veränderungen
ergaben sich auf der Ebene der Brigaden und der Bataillone.
Unter Beibehaltung eines hohen Präsenzgrades sollten kleinere
Kampfverbände in größerer Zahl und einer somit höheren
Führerdichte entstehen. Die Anzahl der Kampftruppenbataillone
erhöhte sich in den Brigaden von drei auf vier. Des weiteren
wurden gemischte Panzer- und Panzergrenadierbataillone
eingerichtet. Die 36 aktiven Brigaden gliederten sich in 17
Panzer-, 15 Panzergrenadier-, drei Luftlande- und eine
Gebirgsjägerbrigade.
Am 1. April 1981
erfolgte die Rückbenennung in Panzergrenadierbrigade 10. In
diesem Zusammenhang wurden das Jägerbataillon 101 umbenannt
in Panzergrenadierbataillon 103, das Jägerbataillon 102 in
Panzergrenadierbataillon 102 sowie das Panzerjägerbataillon
104 in Panzerbataillon 104. Neu aufgestellt wurde das
Panzergrenadierbataillon 101. Im November 1981 wurde beim
Panzerartilleriebataillon 105 das mobile Aufklärungsmittel
ABRA - Artilleriebeobachtungsradar eingeführt. Im August 1982
erhielt die Brigade Zulauf vom Schützenpanzer LUCHS. Der
Kampfpanzer LEOPARD 1 traf am 24. Oktober 1983 beim
Panzerbataillon 104 ein und im November 1983 führte die
Panzerpionierkompanie 100 den Transportpanzer FUCHS ein.
Zulauf durch Jagdpanzer JAGUAR 2 erhielt im August 1984 die
Panzerjägerkompanie 100. Der Pionierpanzer DACHS wurde im
Juni 1990 bei der Panzerpionierkompanie 100 eingeführt; im
August 1990 erhielt diese Kompanie den Minenverlegeanhänger.
Im September 1992 wurden die Panzergrenadierbataillone 101
und 103, das Panzerartilleriebataillon 105, die
Panzerjägerkompanie 100 sowie die Panzerpionierkompanie 100
aufgelöst.
Vom 1. Juli bis 30.
September 1972 waren 450 Soldaten der Brigade im Einsatz bei
den Olympischen Spielen in München. Vom 21. September 1989
bis 28. Februar 1990 erfolgten Aufnahme und Betreuung von ca.
50.000 Übersiedlern aus der DDR in der Ostmark-Kaserne.
Am 17. Dezember 1962 war die Brigade beim
Schneenotstand im Raum Flossenbürg im Einsatz. Im Juli /
August 1976 leistete die Brigade Hilfe in der Landwirtschaft
zur Linderung der Dürreschäden und im Januar 1987 war sie im
Raum Vohenstrauss erneut während mehrerer Schneestürme zur
Hilfe eingesetzt.
Die Brigade wurde
1993 aufgelöst.
Kommandeure
Panzergrenadierbrigade 10:
Oberst
Reinhardt, Fritz 16.03.1959 - 15.01.1960
BrigGen Hükelheim, Heinz 16.01.1960 - 30.06.1962
Oberst Böhme, Friedrich Wilhelm 08.10.1962 -
31.03.1966
BrigGen Lindner,
Joachim-Frithjof 01.07.1966 - 30.09.1970
BrigGen Greiner, Gottfried 01.04.1971 - 30.09.1973
Oberst Vogel, August-Wilhelm 01.10.1973 -
31.01.1975
BrigGen Schwab, Michael
01.02.1975 - 31.03.1982
Oberst Müller,
Hans-Joachim 01.04.1982 - 30.09.1984
BrigGen Reichardt, Jürgen 01.10.1984 - 31.03.1988
BrigGen Sand, Wolfgang 01.04.1988 -
31.03.1992
Oberst Walther, Michel 1992
- (08. 1992)
Inhaltliche
Charakterisierung: Amtshilfe der Bundeswehr für Polizei von
Bund und Ländern; Aus- und Weiterbildung; Ausstellung "30
Jahre Bundeswehr" 1986; Besuche ausländischer Streitkräfte;
Briefings; Bundessprachenamt-Lehrgänge; Chroniken;
DDR-Umsiedler: Aufnahme im Bereich der Panzerbrigade 10;
Gefechtsstandordnungen; Inspizienten-Berichte "Militärische
Sicherheit"; Katastrophen- und Noteinsätze; Kompanie- und
Batteriebesichtigungen; Kommandeurstagungen 4.
Panzergrenadierdivision; Kriegstagebücher; Logistik;
Lufttransportwesen; Organisation (Umgliederung
Heeresstrukturen); Patenschaften; Reaktorunfall
Tschernobyl-Einsatz; Soldatenaustausch mit Verbündeten
Streitkräften; Stabsdienstordnungen; Standortbefehle;
Tradition. Vereinzelte Verschlusssachen.
Erschließungszustand:
Online-Findbuch
Umfang, Erläuterung:
169 AE, VS-Anteil: 1,8 %
Zitierweise: BArch BH
9-10/...
- Bestandssignatur
-
Bundesarchiv, BArch BH 9-10
- Umfang
-
170 Aufbewahrungseinheiten; 7,3 laufende Meter
- Sprache der Unterlagen
-
deutsch
- Kontext
-
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Bundesrepublik Deutschland mit westalliierten Besatzungszonen (1945 ff) >> Bundesrepublik Deutschland (1949 ff) >> Verteidigung >> Bundesministerium der Verteidigung und Bundeswehr >> Streitkräfte >> Verbände und Dienststellen des Heeres
- Verwandte Bestände und Literatur
-
Literatur: Reinhard Teuber: Die Bundeswehr 1955 - 1995, Norderstedt, 1996
- Provenienz
-
Panzergrenadierbrigade 10 (PzGrenBrig 10), 1958-1993
- Bestandslaufzeit
-
1961 - 1993
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
16.01.2024, 08:43 MEZ
Datenpartner
Bundesarchiv. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Beteiligte
- Panzergrenadierbrigade 10 (PzGrenBrig 10), 1958-1993
Entstanden
- 1961 - 1993