Bestand
Bezirkskommandos und Meldeämter (Bestand)
Inhalt und Bewertung
Es handelt sich um die Akten der Bezirkskommandos
und Meldeämter des XIV. Armeekorps.
Das Gebiet des XIV.
Armeekorps bildete einen Ersatzbezirk, der in Brigadebezirke
aufgeteilt war. Innerhalb dieser Gebiete bildeten die Amtsbezirke
sogenannte Aushebungsbezirke, denen auf militärischer Seite als
unterste Instanz für das Ersatzwesen ein Bezirksoffizier vorstand.
Aus dieser Institution entwickelten sich die Bezirkskommandos. Als
mittlere Ebene für das Ersatzwesen fungierten die
Infanterie-Brigaden, zu denen im Jahre 1912 noch die
Landwehrinspektion Karlsruhe hinzukam.
Zum
Zuständigkeitsbereich der Bezirkskommandos gehörte die
Wehrüberwachung, die Ersatzgestellung und die Rekruteneinstellung.
Im Kriegsfall wurden die Ersatzmannschaften auf die Formationen
nach den im Mobilmachungsterminkalender festgelegten Schlüsseln
verteilt. Ebenso erfolgte die Zuweisung der Ersatzmannschaften an
die in der Heimat stationierten Ersatzbataillone. Den
Bezirkskommandos waren zur Aufgabenerfüllung Meldeämter
zugwiesen.
Im Bestand ist da Schriftgut der
Bezirkskommandos Bruchsal, Donaueschingen, Freiburg, Heidelberg,
Karlsruhe, Lörrach, Mannheim, Mosbach (mit Standortkommando),
Mühlhausen, Offenburg, Pforzheim, Rastatt und Stockach
überliefert.
Inhaltlich besteht der Bestand vor allem
aus der Überlieferung der allgemeinen internen Verwaltung der
Bezirkskommandos, ihren Aufgaben und der Gewährleistung der
permanenten Einsatzbereitschaft. Besonders nennenswert sind die
Aktengruppen über die Mobilmachung, die Kriegstagebücher, die
Auflösung von Formationen, die Neuaufstellung von Formationen, die
Demobilmachung, die Personalaufstellungen und die
Qualifikationsberichte.
Formationsgeschichte: Das
Gebiet des XIV. Armeekorps bildete einen Ersatzbezirk, der wiederum
in Brigadebezirke aufgeteilt war. Innerhalb dieser Gebiete bildeten
die Amtsbezirke sogenannte Aushebungsbezirke, denen auf
militärischer Seite als unterste Instanz für das Ersatzwesen ein
Bezirksoffizier vorstand. Aus dieser Institution entwickelten sich
die Bezirkskommandos. Als mittlere Ebene für das Ersatzwesen
fungierten die Infanterie-Brigaden, zu denen im Jahre 1912 noch die
Landwehrinspektion Karlsruhe hinzukam. Zum Zuständigkeitsbereich
der Bezirkskommandos gehörten die Wehrüberwachung, die
Ersatzgestellung und die Rekruteneinstellung. Im Kriegsfall wurden
die Ersatzmannschaften auf die Formationen nach den im
Mobilmachungsterminkalender festgelegten Schlüsseln verteilt.
Ebenso erfolgte die Zuweisung der Ersatzmannschaften an die in der
Heimat stationierten Ersatzbataillone. Den Bezirkskommandos waren
zur Aufgabenerfüllung Meldeämter zugwiesen. Infolge der Aufhebung
der allgemeinen Wehrpflicht und der Entmilitarisierung nach dem 1.
Weltkrieg wurden die Bezirkskommandos zum 1. Oktober 1919 in
Versorgungsämter umgewandelt. Diese Maßnahme diente hauptsächlich
der Versorgung der Invaliden. Im Bestand ist das Schriftgut der
Bezirkskommandos Bruchsal, Donaueschingen, Freiburg, Heidelberg,
Karlsruhe, Lörrach, Mannheim, Mosbach, Mülhausen, Offenburg,
Pforzheim, Rastatt und Stockach überliefert.
Bestandsgeschichte: Ab Januar
1920 wurde mit der Einrichtung eines Archivs des XIV. Armeekorps
begonnen, in dem die Archive der Abwicklungsstellen zusammengeführt
wurden. Im Herbst 1920 zog das Korpsarchiv in die Infanteriekaserne
Heilbronn um. Ab Januar 1921 trat das Korpsarchiv unter der
Bezeichnung Aktenverwaltung XIV in den Geschäftsbereich des
Reichsministeriums des Innern, bevor es am 1. April 1921 als
Archivzweigstelle Heilbronn dem Reichsarchiv in Potsdam
eingegliedert wurde. Infolge der Vereinigung der
Reichsarchivzweigstellen Heilbronn und Stuttgart gelangten die
Bestände im Jahr 1924 nach Stuttgart. Die Württembergische
Archivdirektion, die nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs die
Verwaltung der Bestände des Heeresarchivs Stuttgart übernahm, gab
in den Jahren 1947 bis 1949 die Überlieferung des XIV. Armeekorps
an das Generallandesarchiv Karlsruhe ab. Eine sehr ausführliche
Bestandsgeschichte ist im Vorwort des Stellvertretenden
Generalkommandos des XIV. Armeekorps (Bestand 456 F 8) enthalten.
Der Bestand umfasst 76 Faszikel mit einem Umfang von 2,30 laufenden
Metern.
Literaturhinweise: Die
Badener im Weltkrieg 1914/18, bearbeitet von Wilhelm
Müller-Loebnitz, Karlsruhe 1935. Deutsche Militärgeschichte in
sechs Bänden 1648-1939, hrsg. vom Militärgeschichtlichen
Forschungsamt Freiburg, München 1983. Fenske, Hans: Die Verwaltung
im Ersten Weltkrieg, in: Deutsche Verwaltungsgeschichte, Bd. 3,
Stuttgart 1984, S. 866-908. Fischer, Joachim: Zehn Jahre
Militärarchiv des Hauptstaatsarchivs Stuttgart, in: Zeitschrift für
Württembergische Landesgeschichte 37 (1978), S. 362-368. Jäger,
Harald: Das militärische Archivgut in der Bundesrepublik für die
Zeit von 1871 bis 1919, in: Militärgeschichtliche Mitteilungen
1968/2, S. 135-138. Übersicht über die Bestände des
Hauptstaatsarchivs Stuttgart, bearbeitet von Joachim Fischer
(Veröffentlichung der Staatlichen Archivverwaltung
Baden-Württemberg, Bd. 31), Stuttgart 1983.
- Bestandssignatur
-
Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe, 456 F 127
- Umfang
-
76 Akten
- Kontext
-
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe (Archivtektonik) >> Neuere Bestände (vornehmlich ab ca. 1800) >> Krieg >> XIV. (Badisches) Armeekorps >> Sonstige Formationen
- Bestandslaufzeit
-
1870-1921
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
03.04.2025, 11:03 MESZ
Datenpartner
Landesarchiv Baden-Württemberg. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1870-1921