Plakat
Rechtshilfe Gorleben
Dieses Plakat entstand in der "Rechtshilfegruppe Gorleben" (heute "Rechtshilfe Gorleben"). Die Rechtshilfe hat es sich zur Aufgabe gemacht, im Zusammenhang mit den verwaltungsrechtlichen Auseinandersetzung um die bestehenden oder geplanten Atomanlagen in Gorleben die Klagen betroffener Anwohner und Grundbesitzer zu unterstützen. In Deutschland können Einzelpersonen nicht ohne weiteres gegen staatliches Handeln klagen. Das ist nur möglich, wenn sie belegen, dass sie durch das Verwaltungshandeln direkt betroffen sind. Diese Klagebefugnis nachzuweisen ist oft schwierig. Zweck dieses Vereins ist es, in einem "Rechtshilfefonds" Spenden zu sammeln, um die Prozesse um Gorleben zu finanzieren. Das Geld wird im Wesentlichen für folgende Bereiche ausgegeben: - Betroffenen und klagebereiten Menschen hält die Rechtshilfe Gorleben finanziell den Rücken frei, unterstützt sie bei der Suche nach Rechtsanwälten und Sachverständigen, hilft bei der Organisation der Prozesse und vertritt sie in der Öffentlichkeit. Es werden Gutachten für diese Prozesse finanziert. Außerdem werden Veranstaltungen organisiert, um über die juristischen und politischen Aspekte der Auseinandersetzung um die Atomanlagen in Gorleben zu informieren. Seit der Gründung 1979 hat die Rechtshilfe Gorleben eine Fülle von rechtlichen Auseinandersetzungen unterstützt. Klagen von Betroffenen, Revisionen, Eilverfahren, Weisungen und Änderungen der sofortigen Vollziehung bilden einen juristischen Dschungel, der selbst für Insider kaum zu überschauen ist. Über einen Zeitraum von vierzig Jahren wurden rund eine halbe Million Euro gesammelt und weitergeleitet. - Die Rechtshilfe Gorleben ist seit Jahrzehnten ein fester und von den Atombetreibern gefürchteter Teil des wendländischen Widerstands. (aus www.rechtshilfe-gorleben.de/) - Das Plakat ist eine der ersten Arbeiten von Uta-Helene Götz, nachdem sie in den Landkreis gezogen war. Sie ist Malerin, Grafikerin, Holzschneiderin, Bühnen- und Kostümbildnerin und hat sich seit Beginn der Anti-Atomproteste u.a. mit Kunst-Aktionen im Widerstand engagiert - teilweise zusammen mit Irmhild Schwarz. Götz hat nicht nur das künstlerische Profil des Wendlands mit geprägt. Sie gehört auch zu jenen Lüchow-Dannenberger Künstler/innen, deren Arbeiten außerhalb des Wendlands sichtbar sind. Ulta-Helene Götz lebt in Zeetze. - Schlagworte: - Gorleben, Atomkraft, Atommüll, Justiz, Gesetz, Nukleares Entsorgungszentrum NEZ, Bohrung, Kunst, Rechtshilfe, Comic.
Urheber / Quelle: Gorleben Archiv / Birgit Huneke
Bildergeschichte, Comic vom Bauern, seiner Frau, dem Vogel, dem Fuchs und einem Tier, das in dieser Geschichte nicht auftritt. - Text: - Warnung! der Bohrer geht um - Eines schönen Tages Anno 1979 - irgendwo zwischen Lüchow und Schnackenburg, sass ein Bauer beim Frühstückskaffee und las einen Brief, und er vergass den Kaffee umzurühren: - Bauer: "Fru, de wolln bi uns bohren!" - Frau: " Waat?" - Frau: "Das dürfen die gar nicht, wenn wir`s nicht wollen. Ist ja unser Grund und Boden! Aber wat mok wi nu?" - Sie sprachen zuerst mit ihrem Freund, dem Nachbarn. der wusste Rat: - Lest zuerst das Kleingedruckte auf der Rückseite. lasst euch nicht verwirren! Das wolln die ja gerade. Legt aber schriftlich Widerspruch ein. ich zeig euch, wie ich es gemacht habe..... - Vogel: "Ruft in jedem Fall den Vertrauensmann (oder) Frau an, die helfen euch und sagen euch auch, was ihr tun könnt, wenn die Bohrfahrzeuge einfach auf euren Acker fahren." - Als die Beiden das alles gelesen und gehört hatten, waren sie erleichert, denn sie wussten nun, sie sind nicht allein gegen alle, und es gibt eine Menge Gesetze, die sie schützen vor der Willkür irgendwelcher Herren." - Vogel: "Und was machen wir, wenn sie mit Geld kommen?" - Fuchs: "Wir lassen uns unsere Rechte nicht mehr abschwatzen. So wie bei den Landverkäufen!" - Vogel: "Bauer, pass auf!" - Bauer: "Klar, wir wissen ja - erst bohren, dann bauen..." - Frau: "Wir werden verhindern, dass sie uns unseren Grund und Boden durchlöchern und ihn uns dann unter den Füssen noch wegziehen." - Vertrauensleute: Horst Schulz, Holtorf 05846/353 - Marianne Fritzen, Kolborn 05841/2386 - Strathusen, Dünsche 05848/816 - U. Steinfurt, Trebel 05848/364 - P.S. Zitat des Herrn Salander (DWK) 25.4.1978 "Die Atomanlage bei Gorleben wird gebaut, ohne Rücksicht auf den Ausgang der demnächst anlaufenden Probebohrungen"
Urheber / Quelle: Uta Helene Götz in Zusammenarbeit mit Gudrun und Hans Scharmer
- Standort
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Gorleben Archiv e.V., Lüchow
- Inventarnummer
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10-PLA-1-0021
- Maße
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Breite: 42,55 cm
Höhe: 60,57 cm
- Material/Technik
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Papier; Offsetdruck; Schwarz; Golden
- Klassifikation
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Plakat (Objektgattung)
Plakate (Spezialklassifikation: Hessische Systematik)
- Bezug (was)
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Widerstand
Protest
Kernenergie
- Bezug (wo)
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Gorleben
- Ereignis
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Herstellung
- (wann)
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1979
- Weitere Objektseiten
- Geliefert über
- Letzte Aktualisierung
-
25.04.2025, 13:03 MESZ
Datenpartner
Gorleben Archiv e.V.. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Plakat
Entstanden
- 1979