Bestand
Reformiertes Predigerseminar Elberfeld (Bestand)
Form und Inhalt: Nach langjährigen
Verhandlungen genehmigten der Evangelische Oberkirchenrat in Berlin und das
Konsistorium in Koblenz der Reformierten Gemeinde Elberfeld die Einrichtung
eines Sammelvikariats, so dass am 01. Juli 1904 das Evangelisch-reformierte
Kandidatenstift eröffnet werden konnte (1) . Die Leitung hatte immer ein Pastor
der Reformierten Gemeinde Elberfeld, zunächt Heinrich Calaminus, seit 1911
Nathanael Geyser. 1920 übernahm Hermann Albert Hesse die Leitung. Ein
hauptamtlicher Studieninspektor stand dem leitenden Pastor zu Seite.
Im Februar 1929 wurde das Kandidatenstift durch einen Vertrag zwischen der
Evangelischen Kirche der Altpreußischen Union und der Reformierten Gemeinde
Elberfeld den übrigen Predigerseminaren der Landeskirche rechtlich
gleichgestellt. Durch einen Zuschuss der Landeskirche konnte das Haus der
Gemeinde Mäuerchen 8 a zu einem vollwertigen Seminargebäude ausgebaut werden.
Diese Entwicklung ist in diesem Bestand in den Archivalien Nr. 18 und 64 ab
1926 bis 1936 dokumentiert, ebenso wie die Konflikte mit der durch einen
Bevollmächtigtenausschuss geleiteten Gemeinde um die Schließung des Seminars in
der Zeit des Kirchenkampfes. Im Dezember 1937 vesiegelte die Gestapo die Räume,
so dass die Ausbildung der "illegalen" Vikare an wechselnden Orten stattfinden
musste. 1943 wurde das Gebäude durch Bomben völlig zerstört.
Die
Überlieferung setzt 1946 wieder ein mit der Suche nach einem neuen Standort für
das Predigerseminar. In einer vom Schweizer Hilfswerk gestifteten Baracke
begann im Dezember 1948 in bescheidenem Umfang der Ausbildungsbetrieb. Nach
einjähriger Pause wurde 1951 der Betrieb des Predigerseminars im Neubau an der
Mainzer Straße wieder aufgenommen. Träger des Seminars sind nach dem 1954
abgeschlossenen Vertrag neben der Reformierten Gemeinde Elberfeld die
Landeskirchen von Rheinland, Westfalen und Lippe, Die Ev.-refomierte Kirche in
Nordwestdeutschland und der Reformierte Bund. Studiendirektor war bis 1950
Hermann Albert Hesse, dem 1951 Pastor Udo Smidt, 1958 Pastor Ernst Eberhard
Wittekindt und 1968 Pastor Helmut Tacke nachfolgten.
Das Archivgut
umfasst im Wesentlichen den Zeitraum 1951 bis 1971, ist aber nicht vollständig
überliefert. Lediglich die Studienfahrten sind für fast jedes Jahr (bis 1974)
dokumentiert. Kassiert wurden v.a. Belege der Ausgaben für die
Studienfahrten.
Im Bestand befindet sich ein Nachlass des Pastors
Hermann Klugkist Hesse, der an der Theologischen Schule in Elberfeld - später
an der Kirchlichen Hochschule - und am Predigerseminar unterrichtet hat. Seine
Vorlesungsmanuskripte und kirchengeschichtlichen Arbeiten bilden einen zweiten
Schwerpunkt dieses Bestandes, neben einem Archivale mit Korrespondenz
1911-1944. Wohl über Hesse sind auch zwei Manuskripte von Otto Schell zur
Geschichte der reformierten Gemeinde und ihrer Pastoren überliefert
worden.
Nicht übernommen wurde eine unvollständige Serie der "Briefe
zur Lage" (Mappe Nr. 14), 1934-1936, da diese bereits im Archiv vorhanden sind
und außerdem gedruckt vorliegen.
Zum Dritten enthält der Bestand
einige Bände Handschriften aus dem 19. Jahrhundert, v.a. mit
Vorlesungsmitschriften, die zum Bestand der Bibliothek der Reformierten
Gemeinde Elberfeld zählten.
Der Bestand umfasst insgesamt 118
Archiveinheiten und wurde im Juli 2005 verzeichnet.
Ulrich Dühr,
29.07.2005
Nachtrag: Bei der Verzeichnung wurden drei Archivkartons
übersehen, möglicherweise auf Grund abseitiger Lagerung. Die Archivalien -
Manuskripte Hermann Klugkist Hesses - wurden mit den Archivnummern 119-130 als
Klassifikationspunkt 2.2 eingefügt. Der Bestand umfasst jetzt 130
Archiveinheiten.
Ulrich Dühr, 25.08.2009
(1) Zur
Geschichte von Kandidatenstift und Predigerseminar siehe das Manuskript von
Hermann Albert Hesse in Nr. 6
- Reference number of holding
-
2LR 014 Reformiertes Predigerseminar Elberfeld
- Extent
-
3 lfd. Meter
- Context
-
Archiv der Evangelischen Kirche im Rheinland (Archivtektonik)
- Related materials
-
Verweis: Siehe auch Fußnote 1 zur Einleitung.Ulrich Seeger: Das Predigerseminar der EKiR in Wuppertal-Barmen von 1950 bis 1959. In: MEKGR 31 (1982), S. 275-326Ergänzende Archivbestände1 OB 002 (Konsistorium) Nr. 1812-1814 (1892-1949); 1 OB 017 (LKA-Sachakten), 13-3-35 (1949-1971); 6 HA 006 (Handakten Held), Nr. 226
- Provenance
-
Reformiertes Predigerseminar Elberfeld
- Date of creation of holding
-
1912-1971
- Other object pages
- Delivered via
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Last update
-
06.03.2025, 6:28 PM CET
Data provider
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Object type
- Bestand
Associated
- Reformiertes Predigerseminar Elberfeld
Time of origin
- 1912-1971